„Antisemitische“ Fakten

Oder wie Grass den Erstschlag gefährdet

Von Sebastian Müller

nimmersat, "Israel". Some rights reserved. Quelle: www.pigs.de„Es ist ein hochbrisantes Thema“, titelte die Frankfurter Rundschau; unschwer lässt sich erahnen, dass damit der Inhalt des am vergangenen Mittwoch in der Süddeutschen Zeitung abgedruckten Gedichts vom Literaturnobelpreisträger Günter Grass gemeint war. Die Brisanz bemerkte man allein am Medienecho, geprägt durch die proisraelischen Feuilletonisten und Kolumnisten, die sich überpünktlich in Stellung brachten, um den Literaten und Dichter als Person von den Füßen auf den Kopf zu stellen.

In dem Gedicht „Was gesagt werden muss“ bezichtigt Grass Israel eine „Gefahr für den Weltfrieden“ zu sein. Dagegen mutet der erst kürzlich verebbte Eklat ob Sigmar Gabriels Vergleich Israels mit einem Apartheidsregime noch harmlos an. Freilich, es ist schon eine knallharte Nagelprobe für das deutsche Gemüt, wenn sich gleich zwei Prominente Persönlichkeiten so kurz aufeinander folgend derart kritisch über Israel äußern. Antisemitismus schwebt da wie immer im Raum, und während Gabriel noch mit einem blauen Auge davon gekommen ist, wurde Grass von dieser Keule nun gänzlich getroffen.

Sicher mag Grass’ Gedicht von künstlerisch zweifelhaften Wert sein. Auch die wohl stilistisch motivierte Hyperbel, Israel sei eine Gefahr für den „Weltfrieden“, ist möglicherweise etwas zu melodramatisch ausgefallen – sofern man überhaupt von einem real existierenden Weltfrieden sprechen kann. Auf der anderen Seite mag eine Übertreibung als Weckruf nicht unbedingt schaden. Doch ist Grass deswegen ein Antisemit?

Glaubt man dem Chef-Kolumnisten des Tagespiegels, Malte Lehming, hätte das Gedicht genauso „Die Juden sind unser Unglück“ heißen können – ergo: Ja, Grass ist ein „lupenreiner Antisemit“. Doch vielleicht hätte Lehming erst einmal innehalten und sich den Schaum vom Mund wischen sollen. Sein Pawlowscher Reflex, – der sich darin zeigte, dass Lehming Grass unterstellt, was tatsächlich nur er selbst tat -, wäre dann zu vermeiden gewesen: die Gleichsetzung von Judentum und Israel. Damit aber bedient Lehming nach gängiger Definition ein antisemitisch gefärbtes Klischee, der meint „entlarvt“ zu haben, wo es nichts zu entlarven gab.

Es macht wenig Sinn, weiter auf die schwülstigen und inhaltsleeren Antisemitismus-Tribunale der Lehmings, Joffes, Broders und wie sie alle heißen einzugehen, die, – wie nicht nur Grass bei seiner Stellungnahme aufgefallen sein dürfte -, die „Weigerung“ verdeutlichen, „auf den Inhalt, die Fragestellungen (…) überhaupt einzugehen.“ Bleiben wir besser beim Streit um die Fakten.

Wie alle vermeintlichen Israel-Freunde des politischen und medialen Establishments in den letzten beiden Tagen, so behauptete natürlich auch Lehming, dass Grass „Fakten auf den Kopf stellen muss“, um nicht zu sagen, wie es faktisch sei: „Der Iran droht Israel mit atomarer Auslöschung (…).“ In der Tat ist dieses Gerücht so oft wiederholt worden, dass das Orwellsche Gesetz eingetreten ist: Die Lüge wurde zur Wahrheit – oder im Lehmingschen Duktus – zum Faktischen.

Ironischer Weise ist die internationale Allianz der Bellizisten, die unverhohlen die israelischen Pläne eines Erstschlages befürworten, die gleiche, die im selben Atemzug jene als Antisemiten diffamiert, die Israel – wie Grass – eben dieser Pläne bezichtigen. Neocons, christliche Fundamentalisten und jüdische Lobbygruppen berufen sich bei ihrem Kriegsgetrommel auf eine angebliche Äußerung des iranischen Präsidenten Mahmud Ahmadinedschads, nach der Israel von der Landkarte radiert werden solle. Das Problem ist nur – er hat diesen Satz tatsächlich niemals gesagt.

Wer dennoch ernsthaft behauptet, dass der Iran – Mitglied des Atomwaffensperrvertrages, und dem ein militärisches Atomprogramm bis heute nicht nachgewiesen werden kann – Israel – das dem Sperrvertrag niemals beigetreten ist und laut dem Nahost-Korrespondenten Michael Lüders 200-300 atomare Sprengköpfe verfügt – mit atomarer Auslöschung drohe, ist von der „Verrohung des Geistes“, die Lehming den Israel-Kritikern pauschal attestiert, offensichtlich selbst nicht gefeit.

Man kann das Planspiel beliebig weiter führen. Im Gegensatz zu Israel hat der Iran in seiner Geschichte noch keinen einzigen Krieg begonnen, und es besteht kein rationaler Anlass zu glauben, dass er es jetzt oder in absehbarer Zukunft tun wird. Das viel beschworene iranische Bedrohungsszenario kehrt sich vielmehr ins Gegenteil um, wenn man sich der zahlreichen US-Militärbasen im Nahen- und Mittleren Osten sowie der arabischen Halbinsel vergegenwärtigt, die wie ein Belagerungsring um den persischen Raum angeordnet sind.

Was aber macht dann die Brisanz des Gedichtes eigentlich aus? Das ausgerechnet Grass den Tabubruch des freien Wortes begeht? Weil sein Gedicht unbestritten eine Wahrheit ausspricht, die keiner hören will?

Die plötzlich so zahlreichen Grass-Experten, die Pseudo-Interpreten des lyrischen Werkes interessiert vor allem, dass dieser mit 17 Jahren in die Waffen-SS eingezogen wurde – für die Kritiker der Generalbeweis für den antisemitischen Gehalt der Zeilen. Die tatsächliche Konfliktkonstellation vor Ort – auf die alleine sich Grass bezieht – tangiert da kaum jemanden. Ebenso wenig, dass es hier weniger um die ständig postulierte „nackte Existenz“ Israels, als viel mehr um die geopolitische Vormachtstellung im Nahen- und Mittleren Osten geht.

Israel als „Gefahr für den Weltfrieden“? Wem das zu dramatisch klingen sollte, kann auch anders Fragen: Wann war dieses Land – Atommacht und bis an die Zähne bewaffnet – denn je eine Friedenstaube?

Sicher, Israel war immer von Feinden umgeben, die militärische Durchdringung seiner Gesellschaft eine Konsequenz der Geschichte. Doch die militärische Stärke des Landes charakterisierte sich nicht immer defensiv. Von allen Auseinandersetzung profitierte es territorial. Die meisten Ministerpräsidenten waren Falken, die um einem bewaffneten Konflikt selten verlegen waren. So braucht man auch kein Geschichtsbuch, um die Kriege Israels in den letzten Dekaden aufzählen zu können: Man erinnere an die Libanonkriege im Jahre 1982 und 2006, als auch an die „Operation gegossenes Blei“ im Gaza-Streifen 2008/2009.

Ein Angriff auf den Iran aber kann sich zu einem Konflikt ausweiten, der die Kriege im Libanon wie ein Scharmützel aussehen lassen würde. Grass’ Diagnose, dass sich ein Bombardement der iranischen Atomanlagen zu einem Flächenbrand ausweiten könnte, wird nicht nur vom bereits erwähnten Lüders geteilt. Banaler kann die Erkenntnis daher eigentlich nicht sein: Wer diesen Krieg wirklich fordert, ist nicht bei Trost.

Letztendlich ist Günter Grass’ Gedicht lediglich ein Wink mit dem Zaunpfahl. Dabei würde es schon reichen, wenn man schlicht und einfach bereit wäre, jegliche ideologische Verbrämung beiseite zu lassen. Dann wäre ohne Weiteres zu erkennen, das Israel – einmal abgesehen von seiner völkerrechtswidrigen Siedlungspolitik – in der Tat eine Gefahr für den Frieden und die Stabilität in der Region ist. Davor zu warnen, indem man das Pferd beim Namen nennt, hat nichts mit Antisemitismus zu tun, sondern gebietet der pure Menschenverstand – ein Verstand, der auch der Berliner Regierung gut zu Gesicht stehen würde.

Artikelbild: nimmersat, “Israel”. Some rights reserved. Quelle: www.pigs.de

Zum Thema:

– Causa Grass

– Israel versus Iran und die Staatsräson

– Politisch korrekte Apartheid

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62 Kommentare zu "„Antisemitische“ Fakten"

  1. Mit der Analyse es werde nun über ihn der Stab gebrochen um sich ja nicht mit dem Inhalt des Gedichtes auseinandersetzen zu müssen hat Grass den Nagel auf den Kopf getroffen.

    Nur wenige der jammernden Geiferer sind überhaupt auf die Aussagen des Gedichtes eingegangen und wenn dann meist in Verbindung mit Wiederholung der alten Mär der Iran bedrohe Israel.

    Schön, dass hier nun ein Schritt weitergegangen wurde und das getan wird, was Grass mit Sicherheit beabsichtigte: Eine offene Debatte was im Fall USA/Israel/EU/Iran eigentlich los ist…

    und so ist auch die wohl scheinbar so komplizierte Frage, die die pseudointellektuellen Laufburschen nun konstruieren eigentlich ganz einfach zu beantworten: Was will Grass?

    Er will seinen Teil beitragen, dass es nicht zu einer kriegerischen Eskalation des Konfliktes kommt. Wer das nicht versteht, will es nicht verstehen.

    Hier nochmal das Gedicht mit einer Sammlung lesenswerter Kritiken und Reaktionen: http://juergenmeyer.blogger.de/stories/2034763/

  2. Eva Neu sagt:

    Sehr guter Kommentar! Allerdings ein wichtiger Kritikpunkt: Die Kriege Isaels gegen den Libanon waren keine „Scharmützel“. Ich empfehle die Zahlen über Tote und Verletzte bei Wikipedia nachzulesen – ganz zu schweigen von den Traumatisierten.
    Eva Neu

  3. Ich bin es inzwischen mehr als Leid, dass diese unsägliche Antisemiten-Keule bei jeder noch so unpassenden Gelegenheit geschwungen wird, um uns Deutschen immer wieder vor Augen zu führen, wie einzigartig der in unserem Land vollzogene Holocaust war. Es wird Zeit, den Nebel vor den Augen zu heben, in dem wir schauen, dass sich kaum ein Land und Volk dieser Erde nicht schon Gleiches erlaubt hat. Das soll nicht das Leid schmälern, dass hier geschehen ist, sondern soll nur dafür sorgen, dass die Realationen wieder stimmen.
    Und hier kann ich nur Herrn Grass unterstützen! Da wird schon wieder mächtig Anlaufe genommen, den nächsten Holocaust loszutreten. Waren Afghanistan, Irak und Libyen nicht genug? Ich denke ja. Es wird Zeit, dass wir Menschen, die den Frieden wollen, uns lauter bemerkbar machen, bevor es zu spät ist.
    Ich hatte gestern als Beispiele früherer Holocausts, das der Amerikanischen Indianer auf meinen Blog veröffentlicht:
    Den Holocaust gab es nicht nur einmal. Die Indianer Amerikas wissen das …

    • Louis Freyheit sagt:

      Jaja, Sie sind es leid. Was finden Leute wie Sie nur so schlimm daran, einen Hauch von Scham und Schuld zu tragen?? Und dass Sie die Indianer hier anführen, finde ich einfach nur peinlich. Schmälern solche Relationen denn irgendetwas? Ich empfehle Ihnen, den Versuch zu starten, sich einmal vom Grauen des Dritten Reiches erfassen zu lassen. Ihr Bedürfnis, den Kopf unbedingt hoch und schuldfrei zu tragen, wird sich in Luft auflösen.

      • Solveigh Calderin sagt:

        Können Sie mir bitte mal erklären, was ich mit den Verbrechen des Dritten Reiches zu tun habe?

        Und können Sie mir bitte mal erklären, warum

        a) bereits 1945 ein ganzes Volk für die Verbrechen eines Teils der Deutschen in Sippenhaft genommen wurden und pauschal angeklagt wurden?
        b) selbst die Enkelgeneration sich für etwas schämen soll, was sie selbst gar nicht getan haben???
        während
        c) einer der Hauptfiguren, die Hitler überhaupt erst möglich machten, in dem er seine Propaganda-Maschine in Gang warf, ein Herr Hugenberg: http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_Hugenberg
        von seinem eigenen Schwiegersohn sehr schnell “Entnazifiziert” wurde und seine Familie heute noch hoch angesehen und geschäftlich “erfolgreich” in der Nähe von München lebt??

        Ich kann diese Doppelmoral, diese Scheinheiligkeit und falschen Vorwürfe nicht mehr ertragen! Es ist einfach nur noch widerlich!

        Stellen Sie sich vor, ihr Großvater oder Vater hätte ein schlimmes Unrecht begangen und nun würden selbst Ihre Enkel noch aufgefordert, sich dafür zu schämen und sich schuldig zu fühlen. Ziemlich absurd, nicht wahr? Aber in Bezug auf die Deutschen soll so etwas gelten, und zwar gleich für ein ganzes Volk??

        Kämen Sie auf die Idee, das gesamte russische Volk und alle über einhundert Völker der Sowjetunion schuldig zu sprechen für die Verbrechen Stalins?
        Kämen Sie auf die Idee, das gesamte amerikanische Volk schuldig zu sprechen, für den 500fachen Völkermord in Amerika, der bis heute weitergeht?

        Die Zionisten haben es geschafft, mit ihrem Dauervorwurf, ihren eigenen Völkermord, ihre Vertreibung und Ausrottung eines ganzen Volkes, der bereits 1926(!!!!!) begann (den Link dazu finden unten in meinem Kommentar), damals gab es den Holocoust noch gar nicht!!! hinter dem Pauschalvorwurf “Antisemitismus” gegen alle, die es wagen, die zionistische Politik zu kritisieren, zu verstecken und damit zu legalisieren! Diesen Dienst hat ihnen ein Herr Hitler erwiesen – und die Zionisten haben kräftig mitgeholfen, dass dieser Vorwurf greifen konnte und die Gründung Israels auf dem Boden des palästinensischen Volkes durch die UNO beschlossen wurde!
        Hier die Stimmen von Juden, die den Zusammenhang von Zionisten und Holocoust sehr deutlich zeigt! “Eine palästinenschische Kuh ist mehr wert als jeder Jude in Europa” – Das ist nicht die Aussage Hitlers, sondern der Zionisten!

        http://www.jewsagainstzionism.com/antisemitism/holocaust/gedalyaLiebermann.cfm

        Sie haben es geschafft, Einfluss nicht nur auf die britische, sondern auch auf die amerikanische Politik zu nehmen, ja sie bestimmen sie sogar, sondern sie bestimmen heute ebenfalls Deutschlands Politik. Der unisono Aufschrei “Antisemitismus” in Bezug auf Günter Grass’ Aussagen beweist das ebenso wie die Stationierung israelischer Militärs in Deutschland!

        Und diese Poliitk der Zionisten treibt uns alle schnurstracks in den dritten Weltkrieg (der eigentlich schon läuft, aber Europa noch nicht erfasst hat)!! Sollen wir dazu weiter schweigen, weil die Zionisten mit ihrem “Antisemitismus”-Vorwurf alle zum Schweigen bringen? Hat dann wieder keiner etwas gewußt und Sie stehen in erster Reiher derer “die nichts gewusst haben”, das Sie ja ihre Augen und Ohren vor den Verbrechen der Zionisten verschließen???

        In dem Fall, dass die Zionisten ihre Verbrechen ungestraft weiterführen und von deutschem Boden aus wieder, den dritten Krieg beginnen, wird von Deutschland nichts, aber auch gar nichts mehr übrig bleiben!

        Wollen Sie sich daran heute mitschuldig machen, weil sie ja “nichts gewusst” haben??

        Es wird aller höchste Zeit, diese Verbrechen endlich beim Namen zu nennen und die heute Schuldigen ebenso!

      • Ich schmäler hier in keinster Weise. Ich habe mich intensiv mit dieser fürchterlichen Tag auseinander gesetzt. Ich übernehme aber dafür keine Verantwortung, denn ich habe nicht in dieser Zeit gelebt. Aber ich bin es Leid, dass nur den Deutschen ihr Holocaust immer wieder vor Augen geführt wird von Menschen, in deren Läündern gleiches passiert ist. Und das möchte ich dann relativiert wissen.
        Ich wünschen keinen Volk, auch nicht den heutigen Israelis und auch nicht den Iraner, dass auf sie gleiches Leid niedergeht!
        Ich wünschen allen Menschen dieser Erde die Erkenntnis, dass wir nur in Frieden gemeinsam weiterkommen werden. DANN wird sich dieser Wahnsinn nicht nochmals wiederholen.

      • @Louis Freyheit

        wir haben 2012 und nicht 1945. Was hat das Grauen des Dritten Reiches mit der gegenwärtigen Situation in Nahost zu tun?

      • Honeymoon sagt:

        british-indian-holocaust, der völkermord stalins an den ukrainern 1933, mao, die sklaven, die natives, ruanda und natürlich pol pot….

        überall auf der welt sind fürchterliche dinge geschehen, aber dieses holocaust und antisemiten-geschwaller kann man einfach nicht mehr ertragen…

        wo sind die denkmäler für die ganzen anderen opfer der naziverbrecher? nein, es wird nur den juden gedenkt und wehe es wagt jemand zu behaupten der stalinistische hunger-holocaust gegen 7 mio. ukrainer wiegt fast schwerer, oh je oh je…

        holocaut ist für mich auch ein falscher begriff, da es eigentlich brandopfer heißt, der begriff shoah würde besser passen…

      • Jetzt haben wir wieder eine Diskussion um Schuld und Sühne, die doch eigentlich hätte vermieden werden sollen, da sie vom Thema Iran/ Israel ablenkt.

        • Solveigh Calderin sagt:

          Ich sehe das durchaus im Zusammenhang.
          Wird doch auch Ahmadenidshad Antisemitismus vorgeworfen, obwohl er lediglich die zionistische Politik Israels kritisiert und die selbe Frage stellt wie wir hier: Warum müssen die Palästinenser heute leiden und niemand darf das kritisieren?
          Und das ist, neben anderen wie Öl nicht in Dollar-Währung verkaufen, strategische Lage in Beziehung zu Russland, etc.p.p., der Grund, warum er “aus dem Weg geräumt” werden muss.
          Also ist die Schuldfrage sehr ursächlich mit der zionistischen Politik gegen alles und jeden, der sie wegen ihrer Agressivität und ihrem Völkerhass kritisiert verbunden.
          Denn die Zionisten bezichtigen ja nicht nur alle Deutsche des Antisemitismus, sondern JEDEN, der sie kritisiert, von Castro über Ahmadenidshad bis Morales. Sie sind dabei die Bevölkerung der ganzen Erde in Sippenhaft zu nehmen!

      • Elli Pirelli sagt:

        Ihr Nick und Bild sagen noch mehr aus als das Scham- & Schuld-Geschreibsel!
        Jedoch, wenn man bedenkt, welch unglaubliche Technik unsere Vorfahren beherrschten, um in Minutenschnelle, ach was, in Sekundenschnelle hunderte Juden in 20-80 qm großen Räumen mit tausenden Grad Hitze und Entlausungsmitteln völlig in Nichts aufzulösen! Und das alles trotz Holzeingangstüren, die durch das Betätigen eines handelsüblichen Türgriffs nach innen aufgingen – und Glasfenstern… Ja, da macht uns so schnell niemand was vor! Ihnen ist das ofensichtlich alles bekannt, schließlich waren Sie – so wie Sie schreiben – vor Ort mit dabei.
        Da könnten sich die Amis, die auch über Gaskammern verfügen – allerdings ohne Fenster, dafür mit pompösen Metalltüren, die nach außen aufgezogen, und mit schweren Hebeln elektronisch geschlossen werden, mal wieder eine dicke Scheibe abschneiden!

        Übrigens haben Sie uns noch den 6 Mio. HC aus WKI – mit dem seinerzeit zeitweise schon auch ambuliert wurde – unterschlagen!
        Damals war der Begriff HC aber noch nicht kreiert. Erst in 1979 in einem Film von Steven Spielberg….
        Wenn schon, dann richtig auspacken!
        Kleiner Tipp: Mal die jüd. Bevölkerungszahlen vor und nach den Kriegen eruieren; das geht, auch wenn die Namen schneller gewechselt wurden (werden) als die Wäsche!

    • dysbalance sagt:

      Sehe ich genauso wie Sie.

  4. emranferoz sagt:

    Schön auf den Punkt gebracht!

    Würde mich freuen, Sie auch bei mir reinschauen!

    http://pakhtunkhwa911.wordpress.com/2012/04/06/der-neue-antisemitismus/

  5. blogfighter sagt:

    Mein Akzent bei der Erörterung dieses Themas ist SPON, genauer gesagt: die Mediation meiner Forumsbeiträge, die bekanntlich eine Kampfansage an die Profiteure der “Antisemitismus-Lüge” darstellen (mehr: http://profiprofil.wordpress.com/2011/12/29/antisemitismus-luge-und-holocaust-leugnung-2/

    Heute hatte mich der SPON-Beitrag http://www.spiegel.de/kultur/literatur/0,1518,826045,00.html zum Widerspruch motiviert, doch dieser Beitrag hier wurde nicht abgedruckt:

    “Günter Grass hat recht: man darf in der Tat einfach nicht länger mehr die rohen Tatsachen übersehen, tolerieren, verschweigen, sie mit dem Mantel der Arroganz gegenüber dem Kritiker und dem Hass auf den Kritiker zudecken, Tatsachen in der Causa Israel, wie diese drei hier, zum Beispiel:

    Fakt No. 1: Alles was Grass in den „tagesthemen“ geäußert hat, ist zutreffend: die widerrechtliche Besetzung des Westjordanlands zum Zwecke der völkerrechtswidrigen Annexion seiner geostrategisch (für Israel) wertvollen Teile „gefährdet den Weltfrieden“, schürt sie doch – berechtigter Weise: „auch der Hass über das Unrecht verzerrt die Züge“ (BB) – den Hass der Unterlegenen und Unterdrückten.

    Fakt No. 2: alles, was die Politiker Netanjahu und Nashon von sich geben, erfüllt den Tatbestand dessen, was von interessierter Seite als „Antisemitismus“ angeprangert wird: die „Dämonisierung“ eines Mannes ob seiner Jugendsünde, seine Stigmatisierung als „Antisemit“, die unzulässige Gleichsetzung seiner Israel-Kritik mit verleumderischer Judendiskriminierung. Den diesbezüglich ersten Preis hat der israelische Botschafter in Berlin mit diesem ungeheuerlichen Vergleich errungen: es gehöre zur europäischen Tradition, “die Juden vor dem Pessach-Fest des Ritualmords anzuklagen. Früher waren es christliche Kinder, deren Blut die Juden angeblich zur Herstellung der Mazzen verwendeten, heute ist es das iranische Volk, das der jüdische Staat angeblich auslöschen will.” (SPON)

    Fakt No. 3: die Verlautbarungen der deutsche Öffentlichkeit – und hier insbesondere die der Politiker und der Leitmedien – widerspiegeln genau den Zustand der willfährigen Nibelungentreue, den Grass auf seine alten Tage nicht länger mehr ausgehalten hat: die Feigheit vor der Kritik am vermeintlichen Freund des Landes, „Die Angst vor unseren Freunden“, wie sie Lafontaine 1982 benannt hatte.

    Wie könnte es denn sonst angehen, dass man den Botschafter eines „befreundeten“ Landes eine solche Hetze widerspruchslos und unkritisiert durchgehen ließe?!

    Was alles können sich diese Herrschaften noch herausnehmen: sich von der deutschen Bundesregierung U-Boote quasi schenken zu lassen, damit sie – dank deren Unverwundbarkeit und deren Auslöschungspotentiale (!) – grundgesetzwidrige Erstschläge, sprich einen verfassungswidrigen „Angriffskrieg“ (Art. 26 GG) planen und ausführen können, den der Iran aus genau diesem Grunde über sich ergehen lassen müsste, wollte er seine Bevölkerung nicht der Gefahr seiner atomare Auslöschung – also: der einzigen Möglichkeit eines Holocaust – aussetzen?! Der Witz ist doch der, dass einzig Dank dieser strategischen Ausgangssituation, nämlich: die A-Bombe als Angriffswaffe (!) benutzen zu können, Israel sich nicht genötigt sieht, den von Grass einst unterstützten Brandtsche Weg des Wandels durch Annäherung und der friedlichen Koexistenz einzuschlagen.

    Dass diese Politik – nicht Israel! – „eine Gefahr für den Weltfrieden“ ergibt, das wird sich sehr bald als wahr erweisen. Leider!”

    Angesichts der Fülle der gleichzeitig / stattdessen im “Forum” abgedruckten Antisemitismus-Anwürfe hege ich die Vermutung, dass es sich bei der Unterschlagung meiner Argumentation um eine Strategie handeln könnte? Wer weiß da mehr?

  6. Solveigh Calderin sagt:

    Vielen Dank für diese Analyse, der ich zum überwiegenden Teil zustimme. Nur:

    Sicher, Israel war immer von Feinden umgeben, die militärische Durchdringung seiner Gesellschaft eine Konsequenz der Geschichte.

    Stimmt so wohl überhaupt nicht. Eher ist es so, dass sich Israel bereits vor der Staatsgründung im Jahr 1926 durch Massaker an den in Palästina lebenden Arabern “hervorgetan” hat,

    http://de.wikipedia.org/wiki/Israelische_Unabh%C3%A4ngigkeitserkl%C3%A4rung

    sich an keine Resolutionen der UNO gehalten hat

    http://nahost-k.de/texte/resolutionen/uebersicht.pdf

    und seine “Siedlungspolitik”, die eine Politik des Mordens und der Vertreibung ist seitdem ununterbrochen geführt hat.
    Zunächst mit Unterstützung und mindestens der “Duldung” durch Großbritannien, später durch Unterstützung und Duldung durch die USA UND Großbritannien, noch später durch Unterstützung und Duldung durch die USA, Großbritannien und der NATO – und jetzt zusätzlich durch ganz offene Unterstützung Deutschlands, die mit Frau Merkels Satz 2008 “Israels Sicherheit ist Staatsräson” eingeläutet wurde, und das in der Stationierung israelischer Militärs in US-Basen in Deutschland

    http://hesikamiscellaneous.wordpress.com/2012/02/03/us-truppen-gehen-nach-israel-israelische-soldaten-nach-deutschland/

    und der Lieferung eines U-Bootes an Israel als “Geschenk” (also bezahlt von den Bürgern der BRD, die nicht einmal dazu befragt wurden!), von dem Atomraketen abgeschossen werden können, grausame Gestalt annimmt.

    Und wieder hat keiner was gewußt? Und wieder schweigen alle?
    Es ist allerhöchste Zeit, dass eine bekannte Persönlichkeit wie Günter Grass – und sei es literarisch noch so fragwürdig – das Schweigen bricht!

    • Solveigh Calderin sagt:

      P.S. Wer sich die geopolitische Lage des Iran auf der Weltkarte anschaut und dann im Hinterkopf hat, dass israelische Militärs in Deutschland stationiert sind, bemerkt sehr schnell, dass der Ausspruch Grass’ “Gefahr für den Weltfrieden” durchaus sehr berechtigt ist!

    • @ Solveigh Calderin

      Natürlich hast Du in vielen Punkten recht. Aber die Araber haben sich auf der Gegenseite ebenfalls Progrome und Gemetzel zu Schulden kommen lassen. Den Teilungsplan von 1947 lehnten die Araber einseitig ab. Nach der Unabhängigkeitserklärung wurde Israel sofort von Ägypten, Jordanien und Syrien angegriffen. Insofern sollte man die Sache nicht ganz so einseitig sehen – wenn auch die Vertriebenen vor allem auf arabischer Seite zu verzeichnen sind.

      • Solveigh Calderin sagt:

        Hast Du gelesen, dass die “Besetzung” der Gebiete, in denen die Palästinenser wohnten, samt Vertreibung und Mord an den Palästinensern bereits vor 1926!! begann und in jenem Jahr seinen ersten blutigen Höhepunkt fand?
        Ist es da verwunderlich, dass die arabischen Staaten mit der Gründung des Staates Israel auf dem Gebiet, in dem ein anderes Volk lebte, nicht einverstanden waren, denn ich kann mir vorstellen, dass sie nach 20 Jahren Erfahrung mit den Zionisten wussten, was ihnen bevorstehen würde! Und ist es verwunderlich, dass sich genau dieses Volk gegen diesen Raub ihres Landes wehrte?
        Vor allem – und darum habe ich diesen Artikel in meinem Kommentar verlinkt – wenn wir wissen, dass der Holocoust ohne das Zutun der Zionisten gar nicht in dieser Form möglich gewesen wäre, die Zionisten ihn aber brauchten, um die Gründung des Staates Israel in der UNO “durchzubekommen”, was ihnen vorher nicht gelungen war, eben weil dort ein anderes Volk wohnte!, und dafür eiskalt den Tod ihrer eigenen Volksangehörigen in Kauf nahmen? und wenn wir weiter wissen, dass sie die Staatsgründung auf dem Gebiet der Palästinenser (das frühere Kanaa) bereits seit 1897 versuchten und seit 1926 unter dem Schutz Großbritanniens einfach durch das Schaffen vollendeter Tatsachen begannen??
        http://www.bpb.de/themen/U1VFVM,0,0,Die_Gr%FCndung_des_Staates_Israel.html

        Du hast recht, es ist nie gut, nur eine Seite der Geschichte zu betrachten. Und vor allem, was vom “Mainstream” kommt, ist mit besonderer Vorsicht zu genießen. Und die Geschichte, die Du erzählst, ist genau das, was in den Geschichtsbüchern der BRD steht und den Menschen in der BRD übers Fernsehen zur Begründung des Krieges Israels gegen seine Nachbarvölker erzählt wurde. Sie ist dennoch bei genauer Betrachtung der Fakten nicht wahr und in die Rubrik “Lügen der Kriegspropaganda” einzuordnen.

        • Master PC sagt:

          “Vor allem (…) wenn wir wissen, dass der Holocoust ohne das Zutun der Zionisten gar nicht in dieser Form möglich gewesen wäre.”

          Wie nennt man so ‘was noch mal? Truther? Schon hart, wie sich all die Antisemiten hier gegenseitig versichern, keine Antisemiten zu sein…

        • Solveigh Calderin sagt:

          Bevor Du solche unbewiesenen und unqualifizierten Unterstellungen verbreitest, empfehle ich Dir wärmsten diesen Artikel zu lesen, den ich hier im thread irgendwo bereits verlinkt habe, aber für dich hier gerne noch einmal verlinke. Er stammt von der Vereinigung: “Juden gegen Zionismus”. Ich hoffe, Deine Englischkenntnisse sind ausreichend.

          http://www.jewsagainstzionism.com/antisemitism/holocaust/gedalyaLiebermann.cfm

          Kleiner Auszug gefällig?

          On Feb. 16, 1943 Roumania offered 70,000 Jewish refugees of the Trans-Dniestria to leave at the cost of $50 each. This was publicized in the New York papers. Yitzhak Greenbaum, Chairman of the Rescue Committee of the Jewish Agency, addressing the Zionist Executive Council in Tel Aviv Feb. 18 1943 said, “when they asked me, “couldn’t you give money out of the United Jewish Appeal funds for the rescue of Jews in Europe, I said NO! and I say again, NO!…one should resist this wave which pushes the Zionist activities to secondary importance.” On Feb. 24, 1943 Stephen Wise, President of the American Jewish Congress and leader of the American Zionists issued a public refusal to this offer and declared no collection of funds would seem justified. In 1944, the Emergency Committee to Save the Jewish People called upon the American government to establish a War Refugee Board. Stephen Wise testifying before a special committee of Congress objected to this proposal. [Source]

          During the course of the negotiations mentioned above, Chaim Weizman, the first “Jewish statesman” stated: “The most valuable part of the Jewish nation is already in Palestine, and those Jews living outside Palestine are not too important”. Weizman’s cohort, Greenbaum, amplified this statement with the observation “One cow in Palestine is worth more than all the Jews in Europe”.

          And then, after the bitterest episode in Jewish history, these Zionist “statesmen” lured the broken refugees in the DP camps to remain in hunger and deprivation, and to refuse relocation to any place but Palestine; only for the purpose of building their State.

          Übersetzung:
          Am 16. Februar 1943 bot Rumänien an, 70.000 jüdische Flüchtlinge Trans-Dnietrias zu einem Preis von 50 Dollar pro Kopf auswandern zu lassen. Das wurde in der New Yorker Zeitung veröffentlicht. Yitzhak Greenbaum, Vorstandvorsitzender des Flüchtlingskomitees der Jüdischen Agentur, sagte am 18. Februar 1943 in Tel Aviv der Ratsversammlung: “Wenn sie mich fragen würden, “könntet ihr nicht Geld aus dem United Jewish Appeal Fond für die flüchtigen Juden in Europa geben”, so würde ich NEIN sagen und wieder NEIN! Man sollte dieser Welle widerstehen, die die zionistischen Aktivitäten in eine zweitrangige Bedeutung drücken würde.” Am 24. Februar 1943 gab Stephen Wise, Präsident des American Jewish Congress und Führer der amerikanischen Zionisten öffentlich die Ablehnung zu diesem Angebot bekannt und erklärte, dass eine Sammlung von Fonds nicht berechtigt erscheinen würde. 1944 rief das Notkomitee zum Schutz des jüdischen Volkes die amerikanische Regierung auf, ein Kriegsflüchtlingsausschuss einzurichten. Stephen Wise lehnte diesen Vorschlag während einer Zeugenaussage vor einem Sonderausschuss des Kongresses ab.

          Während der oben genannten Verhandlungen erklärte Chaim Weizman, der erste “Jüdische Staatsmann”: “Der wertvollste Teil der jüdischen Nation ist bereits in Palästina, die anderen sind nicht so wichtig.” Weizmans Vasall, Greenbaum, verstärkte diese Aussage mit der Bemerkung: “Eine Kuh in Palästina ist mehr wert als alle Juden in Europa.”

          Und dann, nach der bittersten Episode in der jüdischen Geschichte, lockten diese zionistischen “Staatsmänner” die gebrochenen Flüchtlinge in den DP (?) Lagern in Hunger und Entbehrungen zu verbleiben, und jede Auswanderung außer nach Palästina zu verweigern; nur zu dem Zweck, ihren Staat zu gründen.

    • Elli Pirelli sagt:

      Es sind inzwischen 6 (man achte auf die magischen Zahlen) U-Boote, die wir unseren besten Freunden schenkten, zu denen – lt. Merkel: “Deutschland immer und unverbrüchlich stehen wird”. Das werden sicher auch ihre letzten Worte sein, bevor sie mit dem üblichen Illuminaten-Handzeichen im Kanzleusenflieger verschwindet und sich vom Acker macht, wenn es hier brenzlig wird.

      Über England holten sich unsere besten Freunde jedoch – ich glaube in den 90ern – weitere Bötchen, die als Geschenkangebot von Helmut Kohl (Henoch Kohn) vorher erst mal großzügig abgelehnt wurden.

      Wie sagte Edgar Brafman (US-Jude, Seagrams) im jüdisch-deutschen Dialog zu Herrn de Misére (Maiziere): “Wenn Deutschland nicht mehr an Israel zahlt, hat DE seine Existenzberechtigung verloren”.
      Wieviele Hammerschläge braucht der Bunzelbürge denn noch?

        • Solveigh Calderin sagt:

          Danke für die Aufklärung.
          Diese DP-Lager waren also das selbe, was die Russen Osten auch taten, aber die West-Alliierten warfen den Russen vor (und machten damit gleichzeitig schon wieder Propaganda gegen die Sowjetuion!), es seien “Gefangenen-” und “Folter-“Lager gewesen, wobei sie zynischerweise die vorhanden KZs und Kasernen benutzt hätten.

          Sehr aufschlussreich, wirklich sehr aufschlussreich!
          Vielen herzlichen Dank!

      • Master PC sagt:

        Da habe ich mich wohl getäuscht und muss mich korrigieren: Sie scheinen auch noch stolz auf ihren Antisemitismus zu sein.

  7. Man kann den Holocaust nicht mit dem Genozid an der indigenen Urbevölkerung Nordamerikas vergleichen,wie hier geschehen. Im einen Fall war gerade das Fehlen einer rechtstaatlichen Regierung verantwortlich, im anderen Fall war der Genozid durch die Regierung selbst geplant, organisiert und durchgeführt, soweit möglich. Das ist es, was die Singularität des Holocaust ausmacht. Führt man sich das vor Augen, wird plausibel, dass die Politik der derzeitigen israelischen Regierung gefährlich nahe daran ist, dass dieses Grauen kein Einzelfall bleibt. Ein Recht dazu hat man nicht. Und mit Antisemitismus hat diese Befürchtung nicht das Geringste zu tun.

    • “Im einen Fall war gerade das Fehlen einer rechtstaatlichen Regierung verantwortlich, im anderen Fall war der Genozid durch die Regierung selbst geplant, organisiert und durchgeführt, soweit möglich. Das ist es, was die Singularität des Holocaust ausmacht.”

      Die USA hatte während der Indianerkriege, der Deportation der Indianer, die natürlich staatlich gelenkt war, keine rechstaatliche Regierung?? Der Holocaust ist weder von seiner Begrifflichkeit noch von Art und Umfang der Durchführung singulär. Der Begriff “Holocaust” wurde bereits von Engels benutzt. Und in den sowjetischen Gulags sind ebenso Millionen von Menschen umgekommen. U.a. liess man 7 Millionen Ukrainer gezielt verhungern.

      • Vielleicht hätte ich es klarer herausarbeiten sollen. Der Genozid an der Urbevölkerung begann lange vor der Unabhängigkeitserklärung. Er war aber, im Sinne völliger Ausrottung, keinesfalls erklärtes Ziel irgendeiner späteren amerikanischen Regierung. Was die Einlassungen Günter Grass’ anbelangt, gehen wir durchaus konform. Nur halte ich jede Form von Relativierung für wenig sachdienlich. Leider ist das, was im Dritten Reich geschehen ist, nie wahrhaftig aufgearbeitet worden. Sonst liefe man in diesem Land nicht mit einem Schuldgefühl herum, sondern mit einem wachen Bewusstsein für die Verantwortung darüber, dass sich derartiges nicht wiederholen darf. Dann könnte man allerdings jedwedem sagen: Wir sind uns im Klaren, aber erpressen lassen wir uns gerade deshalb zu nichts.

        • Solveigh Calderin sagt:

          Ist eine Aussage: “Only a dead Indsman is a good indsman” – “Nur ein toter Indianer ist ein guter Indianer” und die Bezahlung für Skalps (das ist die abgezogene Kopfhaut der Menschen) von Indianern, egal ob Männer-, Frauen- oder Kindern keine gezielte, proklamierte und gewollte Ausrottung, also Völkermord, also Holocoust?

          Warum ist es falsch, den im 3. Reich geschehenen Völkermord in Beziehung zu anderen in der Weltgeschichte geschehenen Völkermorden zu stellen?

        • Solveigh Calderin sagt:

          P.S. Der Genozid an den Ureinwohnern Amerkikas geht bis heute in verschiedensten Formen weiter. Immer noch. Nicht durch Vergasen und Erschießen, aber durch Hunger, Armut, Hoffnungslosigkeit, Alkoholismus, Kriminialität, Krankheit und faktisch keiner Gesundheitsversorgung und Bildung. Diese Zustände werden bewusst hergestellt. Durch die Regierungen der USA. Heute.

          Darauf abzustellen, dass die Genozide (es lebten in ganz Amerika vor Kolumbus 500 verschiedene Völker!) vor der “Unabhängigkeitserklärung” begann, ändert nichts an der Tatsache, dass sie nach Gründung der USA in gleicher Form weitergeführt und gar verstärkt wurden. Es kam auch hier zur “Endlösung”!
          Die so genannten Indianerkriege mit ihren Gemetzeln an Frauen, Kindern und Greisen waren am Ende des 19. Jahrhunderts. Die Amerikaner haben keinen der mit den Ureinwohnern geschlossenen Verträge eingehalten. Die USA haben im Grunde gegenüber den Ureinwohnern Amerikas die selbe Politik verfolgt, die Israel heute in Palästina betreibt. Ich kann da keinen Unterschied erkennen!

  8. haubentaucher sagt:

    Kläffer fallen über Grass her und bezichtigen ihn des Antisemitismus! Nur weil er mutig etwas ausgesprochen hat, dass die Realität der Außenpolitik Israels beschreibt: Unterdrückung und Expansion, die den Frieden in dieser Region gefährden. Die Verlogenheit eines solchen Vorwurfes liegt vor allem darin begründet, dass wir Deutsche eher eine dubiose Vergangenheitsbewältigung nach dem großen Völkermorden hatten. Vor allem in der Alt-BRD saßen nicht wenige Aktivisten und willfährige Helfer des Genozids an der europäischen jüdischen und slawischen Bevölkerung wieder an den Schalthebeln der Macht. Vor einem solchen Hintergrund war und ist es schier unmöglich, die zionistische Politik Israels zu verurteilen: sie ist schließlich antisemitisch.

  9. uwevitz sagt:

    Hallo,

    etwas mehr Sachlichkeit in der Diskussion wäre hilfreich.

    Meine Meinung:
    Der Staat Israel wird international für seine Siedlungspolitik zu recht kritisiert.
    Der Umgang mit den Palästinensern ist problematisch.
    Doch die andere Seite der Medaille ist, dass es innerhalb der Hamas Gruppen gibt, welche immer wieder die Israelis gezielt zu Militärschlägen provozieren.
    (Dies geschieht wohl mehr oder weniger mit Duldung der Hamasführung)
    Bei einer Versöhnung mit Israel würde wohl auch die Hamas viel Macht und Einfluss verlieren.
    (Dass die Hamas ausgerechnet jetzt in einen gefährlichen Wirtschaftskonflikt
    mit Ägypten geraten ist, wird Folgen haben, welche ich nicht vorhersehen kann, hier müsste auch über Hilfen nachgedacht werden, da der totale Zusammenbruch einer Wirtschaft unschuldige Opfer fordern wird, die wohl verantwortlichen Hamaspolitiker scheinen mir in dieser Situation recht hilflos zu sein, Hilfe von Freunden gibt es für sie eben nur im Konflikt mit Israel)
    Auch der Iran treibt natürlich sein eigenes Spiel.
    Es ist eine tolle Werbung für die dortige Regierung, wenn alle Welt immer wieder vor der iranischen Gefahr warnt.
    Lenkt ganz toll von wirtschaftlichen Problemen ab.
    Natürlich bedrohen sie Israel immer wieder gerne verbal, weil ihnen diese internationale Presse gefällt.
    Allerdings, ich kann das lockere sehen als ein Israeli.
    Der Iran liegt nämlich nicht vor meiner Haustür.
    Gut, der Iran ist auch kein Nachbarland Israels.
    Aber seine Raketen könnten Israel erreichen.
    Dies ist allerdings extrem unwahrscheinlich, da der Iran den Gegenschlag fürchtet und auch die heiligen Stätten des Islams, die auf israelischen Gebiet liegen, nicht zerstören möchte.
    Dass die Israelis jemanden wie Assad nie getraut haben, den einige Europäer zeitweise sehr sympathisch fanden, nun dass kann wohl jeder inzwischen gut verstehen.

    Übrigens von dem Massaker 1926 weiß ich nichts.
    Aber: Der Staat Israel kann nicht verantwortlich gemacht werden, für Taten von Extremisten, vor seiner Gründung.
    Genauso wenig, kann ich jeden Juden auf der Welt mitverantwortlich machen für alles was der Staat Israel macht.
    Es ist ja auch nicht jeder Deutsche dafür verantwortlich was irgendwelche Neonazis auf der Welt gerade machen
    Und wo in Deutschland sind Israelische Truppen stationiert?
    Bitte nicht behaupten, einzelne Soldaten, welche im Rahmen internationale Tauschaktionen, mal bei der Bundeswehr dienen, gefährden den Weltfrieden.
    Das wäre nur lächerlich.
    Alleine die Existenz Israels als Bedrohung für den Weltfrieden zu bezeichnen halte ich für falsch
    Wie sollte denn irgendeine Israelische Regierung auf so eine Meinung näher eingehen können?
    Bitte die Dinge im Zusammenhang lassen.

    Auch wir Deutsche dürfen Israel kritisieren, es wird aber dann von uns erwartet, dass wir unsere Meinung sorgfältig begründen.

    Leider gibt es auch noch andere Konflikte auf der Welt, welche teilweise mindestens genauso gefährlich sind, über die jedoch nicht so viel berichtet wird.

    Was Herrn Grass angeht.
    Der Mann ist Nobelpreisträger und hat ein Gedicht geschrieben.
    Dieses Gedicht scheint alle Welt aufzuregen.
    Es wäre schön wenn ich es einmal vollständig lesen könnte.
    Bisher veröffentlichten sowohl seine Unterstützer als auch seine Kritiker, in Zeitungen und Blogs, welche ich fand, nur Teile des Werkes.
    Aber es bleibt doch wohl ein Gedicht, nicht mehr, nicht weniger.

    Es wird die Welt ,also sehr wahrscheinlich weder viel besser, noch viel schlechter machen.

    Hochachtungsvoll

    Uwe Vitz

    • @ Uwe Vitz

      Das Gedicht in seiner Gänze finden Sie zum Beispiel im ersten Link im Artikel (rote Schrift).

    • Solveigh Calderin sagt:

      Es gehört schon eine ganze Portion Zynismus dazu, den Überfallenen, Ausgeraubten, Gemordeten Schuld in die Schueh zu schieben, wenn sie sich wehren!

    • Henry sagt:

      “Der Staat Israel kann nicht verantwortlich gemacht werden, für Taten von Extremisten, vor seiner Gründung.”

      Darf er dann profitieren von Taten von Extremisten aus der Zeit vor seiner Gründung…….
      Darf er Andere verantwortlich machen für extremistische Taten , stattgefunden vor seiner Gründung ?

  10. Politprofiler sagt:

    Sehr schön herausgearbeitet. Israel ist nicht gleich Judentum – so will Israel von der Welt gesehen werden. Es sei kein Religionsstaat. Das wird immer wieder betont

    … und kommt es doch zur Kritik an der Politik des Staates Israels, steht sofort der Vorwurf “Antisemitsmus” nicht nur im Raum, sondern er wird schriftlich festgehalten.

    Was ist nun Israel? Ein Gottesstaat oder eine Demokratie?

    … aber ist das nicht bereits wieder Antisemitismus, vor allem wenn es aus deutschen Landen kommt? Die Hybris der Schuld ist also nach wie vor in Takt. Sie funktioniert wie ein Maulkorb.

  11. Sehr guter – und wichtiger – Kommentar um der Meinungshegemonie entgegenzuwirken. Ich habe das Gefühl, dass eine Mauer in unseren Köpfen errichtet werden soll, jegliche Politik Israels (einschließlich eines ‘präventiven Erstschlages gegen Iran) gefälligst gut heißen zu müssen. Dies ergibt in Konsequenz einen Persil-Schein für die israelische Politik.

    Sehr schönes Zitat hierzu vom israelischen Historiker und Journalist Tom Segev im Deutschlandradio Kultur:

    „Ich habe manchmal den Eindruck, dass er (Grass) das Bedürfnis hat, zu Unrecht angegriffen zu werden. Und das passiert ihm jetzt wieder. Aber wirklich zu Unrecht … Er ist kein Antisemit, er ist nicht antiisraelisch, er ist auf keinen Fall gegen Israel in irgendeiner Weise. Er kritisiert die Politik der israelischen Regierung. Es hat sich noch in keinem Land jemand gefunden, der die israelische Regierung heftiger kritisiert als Israelis selber, und die sind auch nicht antisemitisch oder antiisraelisch. Im Gegenteil ist es oft so, dass Kritik an Israel ein Zeichen von Freundschaft und Unterstützung sein kann.“

    Habe auch einen Text zum Grass-Gedicht (insbesondere der medialen Reaktion darauf) auf meinem neuen Blog erstellt:

    http://aufzeichnungen-eines-gutmenschen.blogspot.de/2012/04/eins-vorweg-ich-bin-sicherlich-kein.html

    Freue mich über jeden Besucher! :)

  12. Nuntius sagt:

    Stimme vollkommen zu! Wir stehen dem sonderbaren Phänomen einer Erosion der Wirklichkeit gegenüber. Die “Heuchelei des Westens” schafft es bisher, seine Aggression als Friedenstat darzustellen. Jetzt, wo immer weniger Menschen daran glauben, droht mit dem Irankrieg nicht weniger als ein Weltkrieg. Unsere “Freiheiten” werden dann obsolet sein, damit wurden wir sowieso nur noch ruhiggestellt. Das wirkliche Ethos der Freiheit ist von den Kapitalisten und Kriegstreibern längst gegen eine Simulation der Freiheit ersetzt worden.
    Hier mein Senf zu Grass’ Worten: http://civitaslibertatis.wordpress.com/2012/04/06/gunter-grass-warnt-vor-atomkrieg/

  13. weking sagt:

    Vielen Dank für diesen Artikel!

  14. Rene Wolf sagt:

    Ein sehr gut geschriebener Beitrag. Inhaltlich und sprachlich.
    Letzteres leider nicht bis zum Schluss:

    “… ein Verstand, der auch die Berliner Regierung gut zu Gesicht stehen würde.”

    Ist der Autor Berliner? Dialekt- isch würde dit hinhauen.
    Sonst: is nüsch so schlimm, is nur von wegen DIE Flüchtigkeit.

  15. Coligny sagt:

    Grass hat nur auf den Punkt gebracht,
    was alle Menschen mit klarem Verstand ahnen:
    Israel ist die größte Gefahr für den Weltfrieden.
    Aber die Israelis, oder anders gesagt die Juden, haben sich das auch nicht ausgesucht -sie werden von ihren Führern genauso belogen wie alle anderen Völker.
    Zuerst sollte man vielleicht die CIA-Saudi-Alqaida-Connection trockenlegen?

    • Solveigh Calderin sagt:

      Wer regiert die USA?
      http://de.wikipedia.org/wiki/American_Israel_Public_Affairs_Committee
      Al Qaida (= Gehaltsliste) IST CIA!

    • Der Duderich sagt:

      “Aber die Israelis, oder anders gesagt die Juden, …”
      Man sollte nicht den Fehler machen, die Israelis mit den Juden gleichzusetzen. Das eine ist eine Staatszugehörigkeit, das andere eine Glaubensgemeinschaft. Diese Gleichsetzung wird nämlich gerne von Jenen benutzt, die eine Kritik an israelischer Politik im Keim ersticken wollen -> Antisemitismus.

      • Rauch sagt:

        “Man sollte nicht den Fehler machen, die Israelis mit den Juden gleichzusetzen.”

        Genau! Nur nicht offfen antisemitisch werden, sonst könnte man ja Gefahr laufen als der Antisemit erkannt zu werden, der man ist und das macht die ganze schöne und notwendige Israelkritik kaputt, die zu betreiben ja eh schon verboten ist und nur von wenigen und auserwählten Mutigen (z.B. Grass, deutschem Volk und anderen Troglodyten) erwogen wird, die fürderhin als Gehörnte durchs Restleben zu schreiten verdammt sind und auf gar keinen Fall auf Zustimmung rechnen können, da die Israellobby erfolgreich ein kritisches Nachdenken unterbindet und überhaupt auch sämtliche westliche Regierungen fernsteuert zur Einschwörung dieser auf ihren Plan zur Endlösung der Iranfrage. Und warum das alles? Wahrscheinlich wegen Geld und Macht oder so, die Ju…ähh…Israelis halt.

  16. dysbalance sagt:

    Ein guter Artikel. Danke.

  17. Christa sagt:

    Ich denke, dass Günter Grass jetzt unsere Solidarität dringend nötig hat !
    Schreibt ihm !
    Hier seine E-mail-Adresse (sein Sekretariat – wird weitergeleitet ) :
    hohsoling@steidl.de

  18. Nebularis sagt:

    Hallo,

    der Begriff “Holocaust” bedeutet Brandopfer, und ist aus religiöser Perspektive positiv besetzt. Der Gläubige wirft ein Opfer ins Feuer und erbittet eine Wohltat von seiner Gottheit.

    Sicher haben diesen Begriff NICHT die Nazis in die Welt gesetzt. Dazu passt ihre religiöse Orientierung nicht. Nachweislich entstand der Begriff erst nach dem Krieg, in dem Versuch der Zionisten, die Erinnerung an diesen Massenmord in bare Münzen umzuwandeln – dazu sei auf Bücher über die Holocaustindustrie verwiesen, u.a. von Norman Finkelstein. Man gebe dem Geschöpf einen Namen, damit es einen Wiedererkennungseffekt erzeugt.

    Dass dieser Begriff für einen Massenmord verwendet wurde, kann nur aus zwei Gründen verstanden werden.

    1. Ungebildete Ganoven wie Elie Wiesel haben es aus Dummheit – im Sinne von hoffentlich Unwissenheit :-) – verwendet.

    2. Die politischen Zionisten haben es bewusst genutzt, denn sie wollten den religiösen Zionisten sugerieren, daß dies das Brandopfer für die Erfüllung der göttlichen Prophezeihung gewesen ist. Bedeutsam ist, daß diese Opfertheologie schon zu Zeiten der Pogrome in der Ukraine des russischen Zarenreiches verwendet wurde – der interessierte möge selbst recherchieren.

    Dies wiederum soll auf der kabalistischen Deutung von Thora-Versen basieren, bei denen im hebräischen Namen des jüdischen Gottes der Buchstabe fehlt, der Zugleich als Ziffer SECHS genutzt wird. Daraus folgt die Deutung, dass Gott sein Volk zurückführt, bis auf eine Menge von 6xxxx, die dabei geopfert werden.

    Noch einpaar Sätze zum Zionismus als politische Bewegung:

    Der Zionismis entsteht ideologisch hauptsächlich in Deutschland und im deutschsprachigen Raum, quasi als Neben- bzw. Zwillingsprodukt des deutschen Nationalismus. All die deutschen möchtegern Nationisten, die als solche nicht akzeptiert werden “können”, weil sie jüdischen Hintergrund haben – beruhend auf der christlich-jüdischen Abstossung – schaffen sich einen eigenen nationalistischen Verein, dem sie den Namen Zionismus geben.

    Während die deutschtümelei gänzlich auf undokumentierter, phantasierter Glorifizierung der eigenen Vergangenheit beruht, können die Zionisten, die jüdische Religion und ihre lange schriftliche Tradition als Fundament heranziehen, ohne selbst dabei jüdischen Glaubens sein zu müssen. Dass diese Religion, wie alle anderen Religionen aus einem Phantasiegebilde besteht, wird im nationalistischen Wahn problemlos ignoriert.

    Leider mündet der Zionismus zwangsläufig im Faschismus, wie alle anderen nationalistischen Bewegungen auch. Es entsteht der Hang zum dauernden Krieg, Geringschätzung aller Anderen (Goyim), schizophrene Einsamkeits- und Auserwähltheitsgedanken, der Wunsch nach Massenmord, der Ausrottung von Allem und Jedem, der die eigene massenpsychotische Weltphantasie wiederlegt.

    Das Dilemma ist , daß in diesem Wahn irgendwann jeder zum Feind (Amalek) erklärt werden kann, auch wenn dazu erlogene Aussagen einem in den Mund gelegt werden müssen – siehe die Lügen über Ahmedinejad.

    Hauptsächlich USA und Deutschland werden in diesem Mordwahn als unterwürfige Werkzeuge verwendet.

    Wenn also Morgen millionen Menschen durch “israelische” Atombomben, abgeschossen aus speziell preparierten U-Booten deutscher Schenkung, im Iran gemordet werden, dann kann Deutschland in den nächsten Generationen sich auf die Sühne der Schuld gegenüber dem iranischen Volk einstellen. Wahrscheinlich wird der zionistische Staat für die Sühne nicht mehr zur Verfügung stehen.

    Das Judentum als Religion verliert durch die Unterwerfung unter das zionistische Diktat seine eigene Existenz als religiösen Kulturgemeinschaft und wird, um zu Überleben, sich vom Zionismus lösen müssen. Auch dieser Prozess ist meines Erachtens zwangsläufig. Denn das Judentum hat viel schwerere Zeiten ohne einen Zionismus besser gemeistert.

    Der Zionismus kann ohne Schmarotzen am Judentum nicht existieren, aber Das Judentum braucht den Zionismus nicht,.

    Gruss
    Nebularis

  19. Alex sagt:

    Also den Kommentar von Malte Lehming finde ich schon sehr einseitig. In der gedruckten Ausgabe des Tagesspiegels von vor einigen Tagen war ein Kommentar (leider weiß ich den Namen des Autors nicht mehr auswendig), der wesentlich differenzierter war und bei dem auch in einem Satz klar gemacht wurde, dass “niemand, der noch klar bei Verstand ist, Grass als Antisemiten bezeichnet” (Zitat leider nur sinngemäß, da mir die Ausgabe gerade nicht vorliegt, müsste vom 4.4.2012 gewesen sein [Seite 3]).

  20. [Aya] sagt:

    Ich muss sagen, ich verstehe diese Aufregung seitens Israel nicht. Ahmadinedschad hat doch in dem Interview mit Herrn Kleber klare Fakten hervorgebracht, der Iran ist an dem Bau atomarer Waffen gar nicht interessiert.Ja er bezeichnet sie sogar als unmoralisch.Er hinterfragt ausserdem, inwieweit sich Israel, USA und andere Staaten an Vorgaben und Programme der IAEA halten.Im Vorspann des Interviews wird man als Zuschauer natürlich ausführlich darauf getrimmt, er sei der gefährlichste Mann der Welt. Selbiges geschieht mit Herrn Grass.

    Logische Argumente zählen nicht, und da gerade breit über ein NPD-Verbotsverfahren entschieden wird, darf ja hier niemand aus der Reihe tanzen. Schon gar nicht ein Literaturnobelpreisträger.

  21. Janosch Deeg sagt:

    Danke für diesen wichtigen Text!
    Mit etwas Bedauern musste ich aber feststellen, dass die folgenden Diskussionsbeiträge hin und wieder an Sachlickeit vermissen liessen und stattdessen sehr emotional argumentiert wurde. Dies ist insofern schade, da es wieder schlicht polarisiert und der Komplexität der Sache nicht gerecht wird.
    Auch ich werde jetzt keine Analyse des Konflikts liefern, aber möchte doch kurz die eine zentrale Frage (die ich zugegebermaßen nun etwas stupide formuliere) kurz erörtern: Darf man als Deutscher mit „jener“ Vergangenheit die Politik Israels kritisieren ?
    Man darf nicht nur, man muss sogar; genauso wie man die amerikanische Kriegspolitik, afrikanische Kriegstreiber oder Kriegsverbrechen im Nahen Osten oder Osteuropa kritisieren sollte. Doch die Vergangenheit hat damit eigentlich erstmal herzlich wenig zu tun, sollte doch jeder moralisch vernünftig denkende Mensch Verbrechen an Unseresgleichen verurteilen und versuchen diese zu verhindern. Nichtsdestotrotz sollte gerade die deutsche dunkle Vergangenheit hoffentlich bewirkt haben, dass wir Deutsche, die wir natürlich unschuldig an den Naziverbrechen unserer Großeltern sind, ein Bewusstsein dafür entwickelt haben, dass Verbrechen an unseren Nachbarn, Mitmenschen etc. viel schneller und einfacher geschehen können, als man sich das jemals wird ausmalen können. Man muss nur wegsehen, schweigen und die Propaganda glauben-ganz einfach.

    In solch einer Diskussion hilft es deshalb redlich wenig, wenn diejenigen, die die israelische Kriegspolitik kritisieren, als Antisemiten verunglimpft werden. Auf der anderen Seite ist es verwerflich, wenn man bei solch ernsten Diskussionen anfängt aufzuzählen, was andere Völker verbrochen haben und die Frage in dem Raum wirft, warum diese dafür nicht verantwortlich gemacht werden- aber wir. Es wäre hilfreich wenn man von solch kindischem Verhalten Abstand nimmt und sich darauf konzentriert, die vergangenen Verbrechen unseres Volkes nicht in Vergessenheit geraten zu lassen, um genau das vorher erwähnte scharfe Bewusstsein für Unrecht zu bewahren. Natürlich wäre es lobenswert, wenn das auch andere Völker machen würden, deren Vorfahren auch wahrlich bestialische verbrechen begangen haben, aber Schuldzuweisungen sowie Diskussionen um geschehene oder eben nicht geschehene Vergangenheitsbewältigung hilft ebenso wenig weiter wie die Antisemitismuskeule. Man sollte stattdessen, jene Schuld, die ungewollt auf unsere Schultern geladen wurde, mit Demut tragen, aber genau deshalb umso lauter für Frieden und Gerechtigkeit auf dieser Erde eintreten.

    Auch sollte man nicht die Gegenseite, in diesem Fall den Iran als Unschuldslamm verharmlosen: Bitte nicht zum Ahmadinedschad Fan avancieren, wie es auch schon bei Gaddafi zu beobachten war, der ja, ganz im Gegensatz zu seinem Bild, dass die Leitmedien zeichneten, bei manchen Bloggern zum Heilsbringer Afrikas ernannt wurde. Es gibt immer zwei Seiten!

    Leider werden- auch durch solche Diskussionen bzw Beiträge hier- die Lager gespalten. Man muss, auch wenn es manche nicht für nötig halten, als Deutscher sensibel mit den Thema Israel umgehen. Und ich meine damit nicht, dass man deren Politik nicht kritisieren darf, ganz und gar nicht. Man sollte nur immer klar und deutlich machen, dass dies ganz und gar nichts mit Kritik am Judentum zu tun hat, sondern, dass eigentlich von machtbesessenen Menschen wieder mal eine Religion missbraucht wird, um deren Interessen durchzusetzen. Des Weiteren muss man auch immer wieder betonen, was ja auch hier auf diesem Blog geschieht (aber eben kaum in den Mainstreammedien), dass es auch in Israel eine sehr israelkritische Fraktion gibt und dass die meisten Israelis doch auch nichts mehr herbeisehnen als in Frieden zu leben. All dies würde helfen dem Antisemitismusvorwurf vorzubeugen, auch wenn dieser wohl noch lange nicht aus dem medialen Waffenarsenal verschwunden sein wird- sei es aus machtstrategischen Gründen oder aus falsch interpretiertem Schuldgefühl.

    Hier noch ein sehr empfehlenswerter Blog eines kritischen Israelis der sich nichts mehr wünscht als Frieden:

    http://www.uri-avnery.de/

  22. haubentaucher sagt:

    Vielleicht hier noch etwas zum Inhalt (Funktion) des Antisemitismus aus historischer Sicht. Seit der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert war der Antisemitismus rassistisch orientiert. Die jüdisch Gläubigen waren plötzlich Angehörige einer „Rasse“ mit „dubiosen“ Eigenschaften: verschlagen, hinterhältig, raffgierig etc. – die „jüdische Rasse“ war erfunden worden. Dieses rassistisch orientierte Weltbild wurde durch das Nazisystem oder durch den deutschen Faschismus zur Staatsräson erhoben. Der Antisemitismus diente als Vehikel, um große Teile des deutschen Volkes für die faschistischen Weltherrschaftspläne inhaltlich der Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu gewinnen oder gefügig zu machen. Göring beispielsweise, die Nummer zwei im NS-Staat, wusste das sehr genau. Und er kannte auch die Wirkung der antijüdischen Gesetzgebung (Nürnberger Rassengesetze) oder auch die Auswirkung der „Reichskristallnacht“ auf viele deutsche Gemüter.
    Hier sollte kurz darauf hingewiesen werden, dass der Antisemitismus in jüngster Vergangenheit eine rassistische Konstruktion war, die dann vor allem nach dem Ersten Weltkrieg mit dem Adjektiv „bolschewistisch“ eine Ergänzung erfuhr.
    Unter diesem sachlichen Blickwinkel ist es schon merkwürdig, dass eine kritische Betrachtung der israelischen Außenpolitik Antisemitismus sein soll.

    • Nebularis sagt:

      Hallo,

      Ergänzendes zum Begriff “Antisemitismus”: Die feindliche Haltung gegenüber “Juden” rührt im christlichen Raum vor allem aus der religiösen Konkurrenz. Obgleich das Christentum sehr starke Einfüsse aus anderen religiösen Quellen hat – ägyptisch, mesopotamisch, anatolisch, griechisch etc. – so ist es wegen seines Geburtsorts Palästina und seiner Enstehungsart – Kreuzigung, Verfolgung etc. – als eine Antithese vor allem gegenüber dem Judentum aufgetreten. Ab dem Ende des 3. und dem Beginn des 4. Jahrhunderts mit Hilfe des Kaisers Konstantin ist es zur dominanten, agressiven, zerstörerenden, raubenden, mordenden und verfolgenden katholischen Weltanschauung aufgestiegen.

      Mit dem Aufkommen des Islam und der Vertreibung der katholischen Kirche aus Afrika und dem nahen und mittleren Osten hat dieser Terror dort aufgehört. Juden, Zoroaster, monophysitische Christen wurden geschützt und konnten sich bis nach China und Indien ungehindert entfalten. Gerade hier müsste jedem aufleuchten, wie gegensätzlich der Zionismus heute ist. Der Zionismus bekämpft die Religion, die als eines Ihrer Entstehungsgründe und Grundpfeiler den Schutz anderer Religionen, darunter des Judentums hat. Welch eine geistige Rückwärtsrolle! Welche Paradoxie zum Judentum!

      Für die Menschen jüdischen Glaubens hat der Terror in Europa bis in die Neuzeit angedauert. Wobei die sogenannten einfachen katholischen “Schäflein” auch nichts anderes als Leibeigene waren. Die Leibeigenschaft als Prinzip im “christlichen” Katholizismus ist ein eigenständiges umfangreiches Thema, das ich hier nicht vertiefen möchte.

      Zum Beweis obiger Thesen empfehle ich vor allem das Werk von Karh-Heinz Deschner “Die Kriminalgeschichte des Christentums”.

      Vor diesem christlichen Hintergrund war der Begriff “Judenhass” im deutschen Sprachraum gängig. Nach Reformation, der entgültigen Schwächung der katholischen Kirche, dem Aufkommen der Aufklärung und dem Entstehen des Nationalismus als alternative Ideologie zur Gemeinschaftsbildung, wurde der religiös begründete “Judenhass” durch den eher vermeintlich “rational” rassistisch nationalistischen Begriff “Antisemitismus” ausgetauscht. Dieser Logik folgend und verkürzt ist ein “Antisemit” ein “Judenhasser”.

      Die zionistische Kolonie in Palästina – Kolonie deshalb, weil die Staatsgrenzen noch nicht definiert sind – versucht seine Verbrechen im Wasser des Judentums zu waschen, und versteckt sich hinter dem Schutzschild des Judentums. Wenn diese Entität zu einem Staat wachsen will, sollte sie mit dieser Feigheit aufhören. Kritik an einer “staatlichen” Organisation ist sicher keine ethnisch religiöse Diskriminierung.

      “Antizionismus” ist als Haltung absolut legitim, da keiner von anderen verlangen kann, daß sie eine fremde nationalistische Ideologie zu ihrer eigenen macht. Das geht schon rein technisch nicht, da der Nationalismus per Definition immer ausschliessend und feindlich gegenüber Anderen ist. Dies gilt für alle Nationalismen, da kann es keine Ausnahme für den Zionismus geben.

      Das besondere am Zionismus im Vergleich z.B. zu einem deutschen, italineischen, französischen, chinesichen u.a. Nationalismus ist, daß es nicht unabhängig bestehen kann. Es ist auf Gedeih und Verderb auf das Schmarotzen am Judentum angewiesen. Die anderen Nationalismen entstehen aus einer quasi antireligiösen Haltung und bieten sich als Ersatzreligionen an. Das kann der Zionismus nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß die unreligiösen Zionisten, soweit der Intellekt ausreicht , sich dieses Dilemmas nicht bewußt sind. Jeder der diesen Systemfehler erkennt und versteht, muß meines Erachtens aus der Matrix aussteigen.

      Viele meinen, der Zionismus würde ihnen eine “Idendität” geben. Diese Fähigkeit besitzt der Zionismus nicht, woher denn auch wenn nicht durch Gehirnwäsche. Die Religion kann sehr wohl eine Gemeinschaftsidendität anbieten, aber das ist nicht das Gleiche, wie eine nationalistische Idendität. Wenn aber die nationalistische Identität für sich nicht bestehen kann, dann ist sie NICHTIG.

      Den Nationalismus mit der Religion zu vermengen ist ABSURD. Klassische Religionen sind (staats)gemeinschaftsbildende Idelogien des Altertums. Nationalismen sind sekuläre “Religionen” der Neuzeit. Das vermischen von Beidem ist der Versuch der Vermischung der Epochen durch eine fehlgeleitete Zeitmaschine. Wie wir wissen, Zeitmaschinen gibt es nicht! Offensichtlich können Menschen in diesem absurden Labyrinth sich sehr lange aufhalten :-(

      Eine “besondere” Rolle und Haltung gegenüber Juden oder dem zoionistischen Regime müssen die Deutschen nicht einnehmen. Denn jeder Deutsche ist, wenn er es geschafft hat einer zu werden, ein MENSCH. Die Verpflichtung gegen Unrecht, Ausbeutung, Unterjochung, Diskriminierung und Verfolgung zu sein ist die Pflicht jedes aufrechten Menschen mit gesundem Verstand. Es gibt keine auserwählte “Rasse”, “Volk” oder “Religion”, dessen Mitglieder von Menschen besonders nachsichtig behandelt werden müssen. Es gibt keinen Kolonie oder Staat, dessen Verbrechen von einem MENSCHEN ignoriert werden müssen. Deutsche sind Menschen, so wie Philipiner, Palästinenser, Papua, Chilenen etc. etc., auch sind Menschen, die sich zu einer Religion bekennen, sei es eben Judentum.

      Die ganze Irritation ist das Ergebnis eines europäisch-amerikanisch-christlichen Misverständnisses über die Religion des Judentums. All die Völkchen, die von Europa bis zum Kaukasus Ihre vorherige ethnische Idendität, durch die Annahme des Judentums verloren haben, verlieren mussten, durch die Subsumierung als “Juden”, wurden und werden als das Jüdische-Volk gebrandmarkt und traditionsgemäß ausgeschlossen. Die europäischen Juden haben diese Konditionierung anscheinend ebenfalls verinnerlicht, sonst wäre ein Konstrukt wie der Zionismus undenkbar. Zu dieser These sei u.a. auf Schlomo Sand’s Buch verwiesen.

      Ich sehe aus diesem geistigem Gefängnis leider keine einfach Ausflucht. Jeder muß sich selbst befreien … :-(

      Gruss
      Nebularis

  23. Mr. Harold's blog sagt:

    Could you be so kind and share some links to other sources that open up this topic just in case you happen to know any.

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