9/11 nach Behring Breivik

Lackmustest für die Restdemokratie

Von Sebastian Müller

Es war kein islamischer Anschlag, der am vergangenen Sonntag Norwegen erschütterte, auch wenn dies der erste Verdacht war. Schnell wurde klar, dass die Bombe, die ins Regierungsviertel von Oslo eine Schneise der Zerstörung zog und nur allzu sehr an die Anschläge in London oder Madrid erinnerten, auf das Konto eines sich selbst als „konservativ“ titulierenden Fanatikers gingen. Nahezu beispiellos war das Blutbad, das der Täter zudem auf der Insel Utøya während eines sozialistischen Jugendferienlagers anrichtete.

Die Frage, die sich in solchen Fällen immer wieder stellt, ist die nach dem gesellschaftlichen Umgang mit dieser Form der Gewalt, und ob die Urheberschaft des Terrors für die medialen und politischen Akteure einen Unterschied macht, oder aber nicht.

Fakt ist, dass der Anschlag, den Anders Behring Breivik in jahrelanger akribischer Planung vorbereitete und zudem mit einem 1525 Seiten langen Pamphlet im Voraus zu legitimieren versuchte, den Befürwortern verschärfter Sicherheitsvorkehrungen neues Öl ins Feuer gegossen hat. Ob ein Anschlag islamistisch, links- oder rechtsextremistisch motiviert ist, spielt dabei keine Rolle: Mit jedem terroristischen Schlag, der nicht vereitelt werden konnte, flammt die Diskussion über die innere Sicherheit des Staatswesens wieder neu auf.

Nur auf den ersten Blick überraschend ist, dass die Sicherheitsdebatte in Deutschland – bisher von Attentaten solchen Ausmaßes verschont geblieben – besonders scharf geführt wird. Mit Hans-Peter Friedrich hat ein sicherheitspolitischer Hardliner das Amt des Bundesinnenministers inne, der sich schon seit seinem Amtsantritt vehement für verstärkte Überwachungsmaßnahmen sowie eine Verlängerung der Gesetze zur Terrorbekämpfung und Vorratsdatenspeicherung einsetzt. Nur zwei Tage nach dem Massaker äußerte sich sein CDU/CSU-Fraktionskollege Hans-Peter Uhl mit folgenden Worten: “Wir brauchen die Vorratsdatenspeicherung (…). Nur wenn die Ermittler die Kommunikation bei der Planung von Anschlägen verfolgen können, können sie solche Taten vereiteln und Menschen schützen.”

Davon abgesehen, dass dieses Vorbreschen Uhls sich nur schwerlich dem Verdacht der plumpen PR wird entziehen können, hätte auch die Vorratsdatenspeicherung oder einer stärkere Internetüberwachung, die nun reflexhaft vom bayerischen Innenminister Joachim Herrmann gefordert wurde, Anders Breivik wohl kaum von solch einen Anschlag abhalten können. Vielmehr stellen die Pläne von deutschen Politikern und Polizeifunktionären die Bürger im „konservativ“ geprägten Deutschland unter Generalverdacht.

Im Angesicht der Tatsache, dass sich Breivik keineswegs positiv auf Hitler bezieht, sondern den Nationalsozialismus eher mit dem Islam und dem Marxismus gleichsetzt, die er allesamt für »totalitäre« Strömungen hält, und auch seine proisraelische und proamerikanische Gesinnung nicht verhehlt, müssten, nimmt man solche Überzeugungen als Verdachtsmoment, ohnehin rund 50 Prozent der Deutschen überwacht werden. Nimmt man die linken „Verfassungsfeinde“ hinzu, wäre das politische Spektrum fast abgerundet. Das BKA und der Verfassungsschutz hätten viel Arbeit.

Die Motivation für Verschärfte Sicherheitsrichtlinien scheint jedoch andere Ursachen zu haben, als jene, die für diese Interessen schamlos instrumentalisiert werden. Letztendlich dürfte die unablässige Beschwörung der terroristischen Bedrohung – die oberflächlich und parolenhaft geführte Debatte ist ein weiteres Indiz hierfür – nur ein Ablenkungsmanöver sein. Tatsächlich ist der Ausbau des repressiven Überwachungsstaates nur die konsequente Begleitmusik für den neoliberalen Umbau der Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung. Die daraus resultierenden sozialen Spannungen und Verwerfungen sind ein idealer Nährboden für alle Formen des Extremismus.

Der Überwachungsstaat ist ein Projekt der europäischen politökonomischen Elite bzw. Obrigkeit. Aus der Sicht dieser Eliten ist er vor dem Hintergrund einer generell wachsenden Unzufriedenheit mit dem derzeitigen, – bezogen auf Fundamentalkriterien – gescheiterten System, die nicht zuletzt durch die zunehmenden sozialen Proteste in Griechenland und Spanien spürbar werden, unabdingbar.

Was die Sicherheitsrichtlinien des innergesellschaftlichen Diskurses betrifft, spielt der ideologische Hintergrund des Terrors aber durchaus eine Rolle. Ist die Bedrohung durch den „islamistischen Terror“ Wasser auf den Mühlen von Rechtspopulisten und Islamkritikern, so dient die Tragödie, die sich nun in Norwegen abspielte, als Vorlage, um rechtspopulistische Apologeten in die Kandare zu nehmen.

Der Vorwurf aus dem linken und linksliberalen Spektrum, dass die in der Tat unerträglichen Polemiken eines Geerd Wilders, Thilo Sarrazins oder Henryk M. Broders, die teils auch in Breiviks Manifest zitiert wurden, ideologischen Nährboden für solchen gewalttätigen Extremismus liefern, ist – wie noch geschildert wird – begründet. Falsch wäre es jedoch, sie für den Terrorakt mitverantwortlich zu machen und aus dieser Annahme resultierend, eine „Neuausrichtung der roten Linien des politischen Diskurses“ zu fordern, wie es zum Beispiel der Blogger Jens Berger tut.

Man mag sich der Medienkritik Bergers ohne weiteres anschließen können. Eine rote Linie des politischen Diskurses zu definieren ist aber gefährlich. Wo sollte man sie ansetzen? Der Philosoph François Marie Arouet, besser bekannt unter dem Namen Voltaire, äußerte einst ein zentrales Motiv der Aufklärung: „Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.“

Eine Einschränkung oder Tabuisierung des freien Wortes kann sich schnell zum Boomerang entwickeln. Erstens mag sie irgendwann einmal auf denjenigen zurückkommen, der sie einst gefordert hat, und ist zweitens einer Gesellschaft, in der Meinungsvielfalt möglich sein sollte, abträglich. Wäre es richtig, System- bzw. Kapitalismuskritik aufgrund des Terrors der RAF zu tabuisieren? Befremdlich wäre es, weiter an den ohnehin schon existierenden Stellschrauben eines künstlichen Meinungsmainstreams, einer politischen Korrektness der Mitte, zu ziehen.

Wichtig und einzig möglich wäre es vielmehr, durch die Waffen des Diskurses den nicht ohne Grund salonfähigen Rechtspopulismus als das zu entlarven, was er wirklich ist: Eine Ersatzideologie, gezielt befruchtet durch eine neoliberaler PR-Maschinerie, die mit Appellen an Nationalgefühl, Patriotismus und die nationale Identität helfen soll, den Verlust an politischer Kollektivität und Solidarität zumindest auf Gefühlsebene auszugleichen. Diese Begriffe, wenn auch in abgewandelter Form, sind erst mit bewusster Mithilfe neoliberaler Think-Tanks wieder gesellschaftsfähig geworden.

Das, aus anderer Perspektive vielleicht gar nicht einmal unbegründete Szenario des Verlustes nationalstaatlicher Identität, das Behring Breivik beschwor, ist jedoch kaum einer „schleichenden Islamisierung“ anzulasten. Gerade einmal 1,6 Prozent der norwegischen Bevölkerung ist muslimisch. Wenn man schon von einem Verlust der „nationalen Identität“ – und zwar im Sinne nationalstaatlicher Handlungsfähigkeit – sprechen möchte, dann resultiert diese vielmehr aus einer rein ökonomisch determinierten Globalisierung.

Wenn nun aber aus neoliberalen und rechtspopulistischen Versatzstücken das „Manifest“ des Anders Behring Breivik als Legitimation des Massakers von Utøya enstanden ist, welches rechtskonservative Politiker wiederum nach mehr Überwachung rufen lässt, ist dies blanke Ironie.

Erinnern wir uns; gleich zu seinem Amtsantritt hielt es Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich für angebracht, lauthals zu poltern, dass der Islam nicht zu Deutschland gehöre. Unabhängig nun davon, ob recht haben mag, oder nicht, scheint Friedrich kein Mann für Fingerspitzengefühl zu sein.

Einer Demokratie steht es – sofern man sie bewahren will – nicht gut, jedweden gearteten Terrorakt als Anlass zu nehmen, Überwachungsmaßnahmen – seien sie juristisch oder kommunikativ – weiter zu verstärken und damit Freiheitsrechte einzuschränken. Vielmehr sollte man sich fragen, inwieweit die Ausbreitung und Salonfähigkeit rechtsextremen, rechtspopulistischen oder fremdenfeindlichen Gedankengutes Zerfallssymptome unser westlichen Gesellschaften sind, die auf Gewalt immer mehr nur mit struktureller Gewalt zu reagieren fähig sind.

Dass der Anschlag und das Attentat in Norwegen nun nicht einem äußeren, „kulturfremden“ Feind, sondern einem internen, „kulturzugehörigen“ Täter angelastet werden muss, birgt große Gefahren für das ohnehin schon vergiftete gesellschaftspolitische Klima. Denn er bedroht den politischen Liberalismus oder Pluralismus in zweierlei Hinsicht. Einerseits durch die Forderung einer Einschränkung des o.g. offenen Diskurses, der rechtspopulistische Gedanken und Meinungen jedoch nicht verhindert, sondern nur ausklammert. Und andererseits durch die Einschränkung der negativen Freiheitsrechte an sich.

Erinnern wir uns an den Anschlag auf das World Trade Center am 11. September 2001. Er wurde zum Symbol einer gescheiterten Vergeltung und eines beispiellosen Ausbaus überwachungsstaatlicher und freiheitseinschränkender Maßnahmen in fast allen westlichen Staaten. Terroristische Akte konnte der Weg der innen- und außenpolitischen Gewalt, den die US-Regierung und ihre Verbündeten einschlugen, keineswegs verhindern – im Gegenteil.

Immerhin beweist die norwegische Regierung skandinavische Besonnenheit. Die Antwort des Ministerpräsidenten Jens Stoltenberg auf den Doppelanschlag ist die einzig richtige: Er sprach sich in einer Rede für mehr Offenheit, mehr Demokratie und mehr Menschlichkeit aus. Stoltenberg scheint im Gegensatz zur deutschen Regierung erkannt zu haben, dass nicht der Terrorismus selbst, sondern seine Instrumentalisierung die Demokratie bedroht.

Zum Thema:

– BKA und Medien bauschen linksextreme Straftaten auf


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12 Kommentare zu "9/11 nach Behring Breivik"

  1. Werner Bölkstoff sagt:

    Wer sagt denn, dass nicht einer unserer netten Geheimdienste oder die Brüsseler Irren hinter der ganzen Sache stecken. Immer fragen: Qui Bono? Wem nützt es? Fakt ist: bürgerliche Parteien die keinen Bock auf die EU Monsterkrake mit der gescheiterten Währungsunion haben, die Kritik an Multikulti üben (Zitat Merkel: “Multikulti ist gescheitert”) treffen den Nerv der meisten EU Bürger. Die Bürger sind schlauer als die linke Politik und ihre Medienhandlanger denken. Da kommt doch ein Anschlag gerade Recht um die Bürger noch stärker zu drangsalieren und die Schuld den s.g. Rechtspopulisten in die Schuhe zu schieben. Warum ist denn Merkel nicht Schuld an dem Drama (siehe Zitat)? Warum denn Sarrazin? Warum PI-News? Warum FPÖ? Warum Geert Wilders? Die s.g. Rechtspopulisten gibt es doch erst, weil europäische etablierte Parteien für die vorhandenen Verhältnisse gesorgt haben. Wir brauchen weder die EUdsssr, noch den Euro, noch bildungsferne alimentierte Schichten aus fernen Kulturkreisen um ein Europa des Friedens zu erhalten. Das genaue Gegenteil ist der Fall. Die ungewählte Krake Brüssel sorgt für das genaue Gegenteil. Schluss mit dieser EU, weg mit dem Euro, Feierabend mit Multikulti auf Kosten der Steuerzahler, Raus aus der Nato und der Uno. Ende der Hegemonialkriege um Rohstoffe als Handlanger der USA. Anerkennung von Palästina als eigenständiger Staat. Runter mit den irren Steuern. 10 % auf alles ohne Ausnahmen reichen völlig füe einen Minimalstaat. Der Staat ist nur dazu da um seine Bürger zu schützen, seine Landesgrenzen zu verteidigen und den freien Wettbewerb zu gewährleisten. Die Bürger müssen wieder Eigenverantwortung lernen und nicht meinen, Papa Staat ist für alles zuständig.

    • Der Duderich sagt:

      Kommen Sie gerade von einer “Tea-Party”?

    • Solveigh Calderin sagt:

      Ich staune immer wieder über die Vergesslichkeit der Menschen. Es spielt sich doch alles immer nach dem selben Muster ab: Das System ist krank und am Zusammenbrechen, was passiert in einem solchen Fall? Schauen Sie zurück in die Zeit vor dem Ersten Weltkrieg und wie die Menschen durch Angst systematisch in den Krieg getrieben wurden. Schauen Sie zurück in die Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg, wie den Menschen systematisch Angst gemacht wurde, damit dieser furchtbare Krieg und die fabrikmäßige Vernichtung von Millionen Menschen möglich wurde. Schauen Sie zurück in die Zeit vor den Golf-Kriegen und den heute noch andauernden Kriegen in Afghanistan, Irak – und Iran soll ja nun auch bald dran sein, ne?

      Warum gibt es keinen Aufschrei in den Medien, weil in den seit zwanzig Jahren andauernden weltweiten Kriegen plutonium ummantelte Geschosse benutzt werden, die einen schleichenden, perfiden Massenmord – der Menschen überall auf der Erde! – verursachen? Wer solche Waffen benutzt, ist der eigentliche Terrorist! Diesen Terroristen sollte als erstes das Handwerk gelegt werden. Diese Industrien, die diese Waffen herstellen und die Staaten, die diese Waffen anwenden – die USA und ALLE Nato-Verbündeten – gehören vor das internationale Kriegsverbrechertribunal! Allerdings dürfen die Angeklagten dann nicht ihre eigenen Richter sein, so wie es bisher der Fall ist…

      Übrigens konnte der Attentäter in Norwegen seinen Gewaltakt auch nur durchführen, weil es jemanden gab, der die Waffen (Sprengstoff) herstellte und noch jemand, der sie ihm lieferte, ne? Solche Mengen finden sich ja nicht so im Vorbeigehen, oder? Warum stehen die nicht mit in der Anklage? Und ich lasse hier mal außer Acht, dass dies ein inszeniertes Attentat gewesen sein könnte, um genau die Angst zu erzeugen, die notwendig ist um die persönlichen Rechte der Menschen weiter zu beschneiden und Kriege vorzubereiten.

      Warum lernen wir Menschen nicht endlich aus der Geschichte?

      Was den Überwachungsstaat angeht, den haben wir schon lange:

      “Biometrisches” Verbrecherbild in Ausweisen, Daumenabdruck – wie für die Verbrecherkartei – in Pässen, Nacktscan auf Flüghäfen, Chip in Passen, der ständig anzeigt, wo ich mich gerade befinde – das mobile Telefon kann dazu auch hervorragend genutzt werden, ebenso wie das mobile Internet… Kameras auf “öffentlichen Plätzen”, in Banken, Kaufhäusern, Bus und Bahn… und ich rede noch nicht von einer Volkszählung, bei der abgefragt wird, ob jemand arbeitslos ist und ob er innerhalb von 14 Tagen anfangen kann zu arbeiten – man hat ja mal schon immer die Adresse, ne? Ich rede auch nicht von der Überwachung durch die vielen Formulare, die wir ständig überall abzugeben haben und in der wir dauernd sehr viele Daten über uns preis geben…

      Natürlich MUSS dieses Staatssystem nach immer mehr Überwachung rufen, da gebe ich Sebastian Müller vollkommen recht. Sie haben Angst! Gewalt (egal in welcher Form – und Überwachung IST Gewalt) ist immer Ausdruck der Angst. Bei jedem. Die Frage ist nur, ob wir uns deren Angst überstülpen lassen und uns einfangen lassen, um sie dann gegen uns selbst instrumentalisieren zu lassen…

      Ach ja, das Installieren dieser Überwachungsmechanismen ist übrigens ein tolles Geschäft! Es wird von uns allen bezahlt und es werden neue hübsche Schulden gemacht, die von uns bezahlt werden und dann können neue Waffen hergestellt werden, die von uns bezahlt werden und es ist doch dann vollkommen klar, dass da nichts für Bildung, Sozialwesen, Gesundheitswesen, Renten und Kultur übrigbleiben kann, ne?

      Die Gewinne aus diesen von uns bezahlten Waffen, die unter Umständen gegen uns selbst gerichtet werden, und aus den gegen uns selbst gerichteten Überwachung gehen natürlich NICHT an uns! Wo kommen wir denn da hin? Die gehen hübsch in die Taschen derjenigen, die uns die Angst einjagen, die dieses unglaubliche Geschäft möglich macht…

  2. Der Duderich sagt:

    Die Hatz gegen Muslime hat aber nicht nur den Zweck, den Überwachungsappart auszubauen um den obligatorisch werdenden Widerstand – hervorgerufen durch systemimmanente Widersprüche und Legetimationskrisen – im Keim zu ersticken. Nein, sie dient auch als Legitimation für geostrategische militärische Interventionen (Stichwort: Erdöl) und als benötigtes Feindbild des sog. “kleinen Mannes”, der ja auch Jemanden braucht auf den er hinabschauen kann.

    • Solveigh Calderin sagt:

      Genau, der Duderich, genau.

      Wobei der Krieg, der mit unseren Geldern finanziert ist und alle Kraft aus den Ökonomien zieht, selbst das größte Geschäft ist. Das Erdöl mag dabei auch schon wieder einfach “Sand in die Augen streuen” sein, denn alternative Technologien zur Energiegewinnung sind längst entwickelt. Aber aus dem “Alten” kann ja nochmal so richtig Profit geschlagen werden – auf Kosten von uns Menschen und der (Um-)Welt in der wir alle leben wollen…

  3. olsson sagt:

    Es wäre falsch, die geistigen Urheber des neuen Rechtspopulismus, Henryk. M. Broder und Thilo Sarrazin mit Morden in Verbindung zu bringen, wenngleich ihr Weltbild abartig, krank und herrenrassisch motiviert ist. Und die Forderung nach mehr Sicherheitsmaßnahmen ist wohl bei einem “einsamen Wolf, der unter sämtliches Radar krabbelte” (norweg. Geheimdienst) auch falsch. Es bestehen bereits Überwachungsmaßnahmen, wer sie umgehen will, findet Mittel und Wege!

  4. artemis20 sagt:

    wenn ich bedenke, wie nützlich doch diese in europa und sicher auch den usa verbreiteten geheimarmeen gladio sind, kommt man zu ganz anderen vermutungen. ein volk in angst lässt sich besser überwachen und manipulieren!
    ich habe auch nichts gegen meinungsfreiheit. bloß hört man die meinung von linksgerichteten menschen in der öffentlichkeit kaum. was aber ein sarrazin rülpst, bleibt so im raum und eine erschreckende mehrheit schließt sich seinem flachgeist an. es wird, was meinung angeht, doch manipuliert was das zeug hält. hier kommt doch laut immer nur rechts zu wort. die linken werden ignoriert oder totgeschwiegen. keiner hat sarrazin etwas entgegen zu setzten gehabt, genauso medienwirksam. ich bin für mehr bildung und in diesem zusammenhang sollte auch die meinung von links nicht als gefahr sondern als chance gehört werden.

  5. le karl sagt:

    “Stoltenberg scheint im Gegensatz zur deutschen Regierung erkannt zu haben, dass nicht der Terrorismus selbst, sondern seine Instrumentalisierung die Demokratie bedroht.”

    Kürzer und besser kann es nicht gesagt werden.

    Und jetzt sollten wir uns wieder der lezten großen Sauerei zuwenden, dem Abhören von Handys in Dresden. Hier wird gerade versucht herauszufinden, ob sich durch die Hintertür nicht doch Bürgerrechte de facto aushebeln lassen, nämlich indem man einfach Tatsachen schafft. Die alte Taktik der Herrschenden: Fakten schaffen, auch gegen geltendes Recht und anschließend das Recht zu den eigenen Gunsten beugen. Weil es mühsamer ist, den Grapschern ständig auf die Finger zu hauen als selbst mit der Rückendeckung von Kapital und Administration zu grabschen, klappt das auch ganz gut.

  6. le karl sagt:

    Nachtrag: http://bit.ly/p2Fuj9

    Sie versuchen es, sie versuchen es, sie versuchen es …

    • Solveigh Calderin sagt:

      Dem ist nichts mehr hinzuzügen und zeigt die Richtung klar auf. Monströs ist das einzige Wort, dass mir dazu einfällt.

  7. River runs Red sagt:

    Dem Artikel kann ich mich anschliessen…
    Zum Thema Überwachungsstaat,das nützt niemanden von uns und schützen tut es uns schon gar nicht.
    Wenn ich auf die Idee käme mir eine Bombe umzubinden um irgendwo irgendwas in die Luft zu sprengen kann mich nichts und niemand daran hindern,denn ich bin ja bereit mein eigenes Leben dafür zu opfern.Wenn also nicht zufällig ein lebensmüder Held zur Hand ist der wiederum selbst bereit ist sein eigenes Leben zu Opfern um mich am geplanten Anschlag zu hindern,IST es NICHT zu verhindern,aller Überwachung zum Trotz.Das wissen die Sicherheitsexperten natürlich auch,also muss man die Frage stellen ,was hier eigentlich überwacht werden soll.Ich vermute, das die Herren mit der Welteroberungsagenda, ab einem bestimmten Zeitpunkt fest mit wiederstand, auch bewaffnetem rechnen.Da ist es natürlich praktisch ja geradezu unabdingbar bestmöglich darauf Vorbereitet zu sein.Aber das ist,wie gesagt, nur eine Vermutung.Schaut man mal nach Amerika,so fällt auf das zum ersten Mal seit der Staatsgründung laut in Regierungskreisen darüber nachgedacht wird den privaten Waffenbesitz zu verbieten.Warum gerade jetzt?Hängt das mit dem möglichen Staatsbankrott und der daraus resultierenden Zwangsenteignung nahezu aller Amerikaner zwecks Kapitalkonsolidierung zusammen?Was nämlich kaum ein Amerikaner weiss ist das die FED bei ihrer erschaffung durchgesetzt hat das jeder Amerikaner mit seinem Privatvermögen für die Staatsschulden haftbar ist.Und die liegt grob überschlagen bei 300.000 US-Dollar pro Kopf.Schon jetzt wachsen dort Zeltstädte wie Pilze aus dem Boden und das wird dann nätürlich noch viel schlimmer.Und jemand der ein Sturmgewehr unter dem Bett liegen hat lässt sich wohl nicht so leicht aus seinem Haus werfen wie ein unbewaffneter Bürger.Die nötigen Gesetzte zur inhaftierung aufgrund irgendeines Vorwandes auf unbestimmte Zeit sind ja,George W. sei dank,bereits in Kraft.Nimmt man dann noch die 800 mit Natodraht gesicherten FEMA-Camps dazu schwant mir Übeles.Was auf den ersten Blick wie eine Irre Verschwörungstheorie klingt lässt sich leider sehr gut belegen.Die Camps gibt es,die Gestzte auch ,die entwaffnung ist angedacht,scheitert im Moment aber noch an der starken Waffenlobby und der Verfassung,erwähnte Zeltstädte gibt es ebenfalls ,tendenz steigend,obwohl das natürlich im Moment eher mit der Imobillienblase zusammenhängt.Aber es hängt ja ohnehin alles am Finanzsystem und ist daher auch nicht aus dem Kontext zu nehmen.Ihr mögt mich für verrückt halten aber meiner Meinung nach bereiten sich die Finanzkreise auf den Day-After vor.Gott schützte Amerika.Zum Schluss vielleicht noch zwei Zitate zweier Gründerväter der USA von mir Sinngemäss übersetzt.

    Ein Währungsystem ,das in privater Hand liegt, ist das gefährlichste was einem Staat passieren kann,denn es wird die Wirtschaft kontrollieren erst duch Deflation dann durch Inflation und die Kinder eurer Kinder werden nackt und Mittellos auf den Kontinent aufwachen den ihre Vorväter für sie eroberten.-Thomas Jefferson-

    Ich empfehle, sich einmal die offizielle Obdachlosenstatistik des Jahres 2010 anzuschauen,die aktuelle dürfte wegen der Imonbillienkrise weit höher liegen…

    Wer seine Freiheit zugunsten von mehr Sicherheit aufgibt wird letztlich beides verlieren.-Benjamin Franklin-

    Auch dieses Zitat kann man mit Blick auf die aktuelle Lage duchaus als gesichert betrachten…

  8. dieterbohrer sagt:

    Wo war die Macht: bei den Mächtigen. Wo ist die Macht: bei den Mächtigen. Wo wird die Macht sein: bei den Mächtigen. Und die Mächtigen waren die Kaiser, Könige und Oberpriester. Und die Mächtigen sind die Nutzniesser des bestehenden Systems der offenen und verdeckten Ausbeutung.

    Und wer werden die Mächtigen von morgen sein? WIR, wenn wir uns bemühen, dazugelernt zu haben, WIR, wenn wir uns nicht von den Gewerkschaftsfeinden über den Wirtschaftstisch ziehen lassen, (wobei die realen Gewerkschaften – so wie sie sich heute zeigen – nichts mehr wert sind). WIR, wenn wir erkennen, dass sich das Wenige, was sie uns zugestanden haben, nicht wird bewahren, geschweige denn vermehren lassen, wenn wir es nicht einsetzen, das Leben unserer Kinder durch unseren Einsatz zu sichern, sonst werden wir ohnehin aus Angst vor dem Tode sterben. WIR MÜSSEN UNS UNSERER MACHT BEWUSST WERDEN UND DANN DANACH HANDELN!

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