Religiöser Wahn und liberale Feigheit

Zur Debatte der Geschlechterbeschneidung

Von Dennis Walkenhorst

Bild: Wojciech Zieliński, "JPII". Some rights reserved. Quelle: www.pigs.deUnsere Zivilisation wird von einer „Armee des Abstrusen“ belagert. Verfolgt man die aktuell noch immer lodernde Debatte um religiöse Beschneidungen, so wird auf einen Schlag deutlich, dass diese Einschätzung des Philosophen und Neurowissenschaftlers Sam Harris heute mehr denn je gilt. Religiöser Wahn ist längst nicht nur ein Problem afghanischer Taliban, ultra-orthodoxer Juden oder amerikanischer Evangelikaler. Religiöser Wahn ist ein alltägliches Phänomen, beobachtbar selbst in den säkularsten Staaten dieser Erde.

Dabei scheint die Abschlussformel „Gott“ noch immer eine funktionale Notwendigkeit zu besitzen, die den Menschen unter den Bedingungen einer immer mehr von Komplexität und Kontingenz angereicherten Gesellschaft die Möglichkeit eröffnet, Luft zu holen und eine Art erleichternde Stopp-Regel einzubauen. An jenem Punkt, an dem rationale Erklärungen ein zu hohes Maß an kognitiver Anstrengung und Aufmerksamkeit erfordern, kann getrost auf den allmächtigen Schöpfer des Universums abgestellt werden – Gottes Wege sind unergründlich. Selbst sprachlich einigermaßen gewandte und gut gebildete Religionsvertreter wie der Berliner Rabbi Ytshak Ehrenberg ertragen rationale Diskurse nicht besonders lange, bevor sie auf solch simple Mechanismen abstellen.

Als vor kurzem innerhalb einer höchst emotionalisierten Fernsehdebatte rationale Gründe für die im Judentum übliche frühkindliche Beschneidung – nicht für die Beschneidung an sich, denn da ließen sich im Falle einer bewussten Entscheidung erwachsener Menschen ja vielleicht noch rationale medizinische Argumente finden – eingefordert wurden, kam nach kurzer Überlegung nur ein achselzuckendes „Ja nun. Das kommt von Gott!“. Wie soll man innerhalb einer aufgeklärten liberalen Wissensgesellschaft mit solchen Positionen umgehen? Wie könnte man sie als etwas anderes als infantilen Trotz abergläubiger Dummköpfe bezeichnen?

Trotz der voranschreitenden religiösen Idiotie hält sich der Protest in Grenzen. Nicht umsonst weigert sich noch immer knapp die Hälfte der amerikanischen Christenheit das ebenso simple wie geniale Darwinsche Konzept der Evolution anzuerkennen und baut lieber auf die überaus plausible Erklärung eines allmächtigen Schöpfers, der vor rund 6000 Jahren innerhalb von sechs Tagen alle auf der Erde lebenden Kreaturen in exakt dem heutigen Zustand aus dem Nichts erschaffen hat. In einigen Schulen des mittleren Westens müssen inzwischen Kreationismus und Evolutionstheorie gleichberechtigt vermittelt werden. Keine weiteren Fragen erlaubt.

Anhand der amerikanischen Entwicklung ist die Wiederkehr der Religion besonders anschaulich und erschütternd dokumentiert. Waren die Gründerväter noch entschiedene Gegner der Religion und teilweise sogar überzeugte Atheisten, so wurde die prinzipielle Religionsfreiheit von fanatischen Christen innerhalb der letzten hundert Jahre Schritt für Schritt weiter ausgenutzt, bis es schließlich zu einer Umkehrung der eigentlichen Intention dieser Freiheit zur Religionsausübung kam.

Für den einzelnen Menschen mag die religiöse Form der Komplexitätsreduktion zunächst mentale Erleichterung bringen, gesamtgesellschaftlich sind die Folgen einer von religiösem Wahn durchzogenen Kommunikation jedoch fatal. Nicht nur, dass die selbsternannten „Religionsvertreter“ sich in Positionen versetzen, die ihnen vor allem erlauben, ihren eigenen weltlichen Bedürfnissen und Perversionen ungestraft nachzugehen – im Iran wurde unter religiösen Argumenten vor kurzem das heiratsfähige Alter von Mädchen auf neun Jahre gesenkt, kurz danach starb eine neunjährige „Braut“ nach dem ersten Geschlechtsverkehr mit ihrem fünfzigjährigen „Ehemann“ an inneren Blutungen – auch und besonders die religiösen Eltern strahlen eine Gefahr für ihre Kinder aus.

Der Evolutionsbiologe Richard Dawkins brachte es auf den Punkt, als er anführte, dass “jede Form der religiösen Erziehung schon eine Form des Kindesmissbrauchs” darstelle. Und dabei bezog er sich vor allem auf den mentalen Missbrauch der zwangsweisen Vermittlung einer auf Angst, Schuld, Lügen und Strafe basierten Ideologie.

Die Verstümmelung von Geschlechtsorganen stellt wohl noch eine völlig andere Dimension dar. Denn auch hier würde die bewusste Entscheidung erwachsener Männer, sich einen Teil ihrer Vorhaut abzuschneiden, kaum Protest hervorrufen. Doch die Auswirkungen der im Namen der Kinder gefällten elterlichen Entscheidungen über Geist, Leib und Leben verursachen in der Regel nicht-revidierbare negative Folgen für die weitere mentale und körperliche Entwicklung des Kindes. Und dabei muss es noch als der “beste” Fall bezeichnet werden, wenn die Kinder “lediglich” der gleichen religiösen Idiotie anheimfallen, die ihnen ihre Eltern vorlebten.

Doch zur wirklichen Gefahr wird dieser religiöse Wahn durch den zweiten zentralen Faktor unserer Gegenwart, der liberalen Feigheit. Denn das paradoxe Konstrukt der „Religionsfreiheit“ lasst den Blüten des Wahnsinns erst freien Lauf. Der von Stanley Fish als “boutique multiculturalism” bezeichnete Mechanismus der romantisierenden liberalen Begeisterung für einige Aspekte kulturell-religiöser Auswüchse darf nicht dazu führen, dass anderen, rechtswidrigen, menschenverachtenden und freiheitsbedrohenden Praktiken freie Hand gewährt wird. Selbstverständlich sollte es jedem Menschen freistehen, seinen eigenen religiösen Glauben zu besitzen. Doch sollte es jedem seiner Mitmenschen ebenso erlaubt sein, diesen Glauben als das zu bezeichnen, was er ist: Ein Armutszeugnis seiner eigenen kognitiven Leistungsfähigkeit und ein Bekenntnis zum infantilen Aberglauben.

Gegenüber der Justiz hätte man wohl vollkommen zu Recht wenig Argumente, wenn man behaupten würde, das fliegende Spaghettimonster hätte unter Androhung ewiger Schmerzen befohlen, den eigenen Kindern die Fingerkuppen abzuschneiden und nur noch Lakritze zu essen. Ein längerer Aufenthalt in einem Heim zur mentalen Genesung wäre wohl gesichert. Und doch werden in Deutschland Positionen ernstgenommen, die auf exakt der gleichen Ebene argumentieren. Der nationale Ethikrat sprach sich nun dafür aus, Beschneidungen rechtlich wieder zu ermöglichen, nachdem das Landgericht Köln zuvor ein richtiges und wichtiges Urteil zur Eindämmung des religiösen Wahnsinns fällte.

Die liberale Feigheit gegenüber den religiösen Schreihälsen ermöglicht wiederum die Fortsetzung der als „kulturell“ getarnten religiösen Idiotie. Dabei ist die angeschobene Debatte zumindest ein gutes Zeichen. Die prinzipielle Debatte um die schädlichen Auswucherungen der Religion gehört in die Öffentlichkeit. Ähnlich wie bei anderen menschenverachtenden fundamentalistischen Ideologien müssen die Argumente der religiösen Fanatiker ins Licht gezogen und bearbeitet werden. Und auch wenn die Zugänglichkeit religiöser Menschen zu rationalen Argumenten bezweifelt werden darf (bestünde eine prinzipielle Zugänglichkeit, wären sie wohl kaum noch religiös), so muss es doch ein stetiger Prozess der rationalen Bearbeitung religiöser Kernannahmen aufrechterhalten werden.

Je mehr die Religionen gezwungen werden, von ihren abstrusen Grundlagen Abstand zu nehmen und sich für Säkularisierungsprozesse zu öffnen, desto mehr wird ihnen ihr eigenes Fundament und ihre eigene Notwendigkeit entzogen. Dieser Prozess muss weiter aktiv vorangetrieben werden, bevor es einer auf Aberglauben und Unwissenheit basierenden Kultur gelungen ist, sich – mit den paradoxerweise von der glaubensfreien Wissenschaft produzierten Waffen – auszulöschen. Wiederum Sam Harris: „Die Gefahr des religiösen Glaubens besteht darin, dass er sonst völlig normalen Menschen erlaubt, Früchte des Wahnsinns zu ernten und diese als heilig zu betrachten“. Der Beitrag der liberalen Feigheit, die diesem Wahnsinn nicht entschlossen genug entgegentritt, mindert diese Gefahr momentan nicht gerade.

Dennis Walkenhorst, M.A. (28) ist Politikwissenschaftler und Doktorand an der Bielefeld Graduate School in History and Sociology (BGHS) der Universität Bielefeld und bloggt auf  Alltagsbeobachtungen.

Artikelbild: Wojciech Zieliński, “JP””
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Quelle: www.pigs.de

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35 Kommentare zu "Religiöser Wahn und liberale Feigheit"

  1. aristo sagt:

    Der Artikel bringt es auf den Punkt.

    Für den einzelnen Menschen mag die religiöse Form der Komplexitätsreduktion zunächst mentale Erleichterung bringen, gesamtgesellschaftlich sind die Folgen einer von religiösem Wahn durchzogenen Kommunikation jedoch fatal.
    …..
    Doch zur wirklichen Gefahr wird dieser religiöse Wahn durch den zweiten zentralen Faktor unserer Gegenwart, der liberalen Feigheit. Denn das paradoxe Konstrukt der „Religionsfreiheit“ lasst den Blüten des Wahnsinns erst freien Lauf.

    Aus juristischer Sicht erübrigt sich jede Diskussion. Körperverletzung ist und bleibt eine strafbare Handlung, egal aus welchem Motiv.
    Trotzdem ist diese Diskussion wichtig, um den religiös Verblendeten mal die Augen zu öffnen. Ob es hilft?

    • Volker sagt:

      Körperverletzung ist und bleibt eine strafbare Handlung, egal aus welchem Motiv.

      Leider wir unsere Politik (auch diesmal) den Kotau vor den Religionsgruppen machen und Artikel 2(2)GG(!) als Artikel 4GG *nachrangig* einstufen — auch wenn die Reihenfolge der Artikel im GG was anderes aussagt.
      Und diesmal wird auch kein Verfassungsgericht zu Hilfe eilen.

  2. Martin Vogel sagt:

    Man stelle sich mal vor, ein Staat würde vorschreiben, bei einer ethnischen oder religiösen Gruppe allen Männern die Vorhaut abzuschneiden, damit man sieht, wer dazugehört. Der Aufschrei wäre riesig. Aber Götter dürfen sich solche Grausamkeiten erlauben, und keiner kann sie zur Rechenschaft ziehen.

  3. Solveigh Calderin sagt:

    Mit Religionswahn sind die Völker immer so wunderschön leicht in den Krieg zu treiben.
    Schon mal darüber nachgedacht, dass der vielleicht genau dafür gewollt und angeheizt wird/wurde?

  4. Matthias sagt:

    Interessante Google-Anzeige, die bei mir unter dem Artikel generiert wurde:
    http://www.aktion-kig.de/kampagne/buergerbewegung_l.html?gclid=CJSo0-vOirICFYS9zAod3VAANQ

  5. wecksignale sagt:

    danke für diesen hervorragenden artikel! ich bin jemand, der sehr gerne mit anderen diskutiert und gedanken austauscht, die eine komplett andere sicht auf die dinge haben, andere weltanschauliche konzepte vertreten, etc., da ich es als bereicherung und erweiterung des horizontes betrachte.
    bei religiösen themen hab ich, aus den im artikel genannten gründen, massive schwierigkeiten ein gespräch zu führen. einer rationalen, logisch argumentativen diskussionskultur wird von religiösen gesprächspartnern fast immer aus dem weg gegangen. selbst wenn man sich offensichtlich um ein verstehen ihres standpunktes bemüht, dies z.b. durch hinterfragen signalisiert, neigen sie meist schon nach kurzer zeit zu persönlichen angriffen, beleidigungen, polemik, opferverhalten usw.
    bis heute hab ich keine weg gefunden fruchtbringende diskussionen mit stark monotheistisch religiösen menschen zu führen. für lösungsansätze wäre ich dankbar.

    • aristo sagt:

      Ihnen kann geholfen werden:

      Hubert Schleichert, Wie man mit Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren, München, C.H. Beck, 1999
      Hubert Schleichert beschreibt in seinem Buch, dass diskutieren mit Fundamentalisten wenig Sinn macht. Er schlägt vor, subversiv vorzugehen und mit Humor und Satire zu arbeiten. Er macht konkrete Vorschläge, wie man vorgehen kann und bringt auch Beispiele von Voltaire und Nietzsche.

  6. Don M. Tingly sagt:

    endlich ein artikel, der das beschneidungs-thema in den größeren religionskritischen zusammenhang packt, in den er gehört.
    widersprechen muß ich, als im alter von sieben oder acht jahren (medizinisch bedingt) beschnittener, katholisch erzogener mann, nur der aussage, die beschneidung wäre im vergleich zum psychischen trauma durch religiöse erziehung, das größere übel: meine erste erzwungene beichte ist rückblickend das bei weitem größere trauma, als der – sicher auch nicht schöne – kleine chirurgische eingriff.

    allein die hoffnung in einem land, das auch im 21. jahrhundert, fast 150 jahre nachdem Nietzsche gottes tod bereits verkündet hat, noch von einer partei mit dem C im namen regiert wird, zu glauben, die aufklärung könnte sich am ende doch noch durchsetzen, ist naiv.

    spätestens seit Machiavelli und Hobbes haben wir es doch schriftlich, wie sehr sich die kombination aus schlechter bildung und religiöser indoktrination eignet, die macht des fürsten (vulgo: der neoliberalen führungs-elite) zu sichern.

  7. blogfighter sagt:

    Ich habe vor einem Jahr zwecks Klärung meines Begriffs von “Antisemitismus” einen Beitrag zum Thema WER IST EIGENTLICH EIN JUDE? ODER EIN BAYER?!
    http://profiprofil.wordpress.com/2011/05/26/wer-ist-eigentlich-jude/
    veröffentlicht, der in der Kritik immer wieder auf den Begriff – oder soll ich sagen: auf das Wort, auf den Fetisch? – “Identität” verwiesen wurde.

    Wenn ich das richtig sehe, dann ist die Beschneidung für die muslimischen Gläubigen ein Ritus, auf den die Familie auch verzichten kann, ohne gesellschaftlich sanktioniert zu werden? Sie ähnelt m. E. mehr einer Feier, die mit Kommunion oder Konfirmation gleichgesetzt werden kann?

    Ganz anders liegen die Dinge jedoch im Judentum: hier ist die Beschneidung am 8. Tag nach der Geburt eines Jungen ein unverzichtbarer (!) Akt, ist doch ohne diese Beschneidung dieses Kind einer jüdischen Mutter kein Jude!

    Präsident Peres dringt bei Gauck nun auf eine schnelle und klare rechtliche Regelung. “Die Beschneidung”, so schreibt er, “ist seit Tausenden Jahren ein zentraler Aspekt unserer jüdischen Identität.” http://www.sueddeutsche.de/politik/beschneidung-wo-das-recht-seine-grenzen-erreicht-1.1450827

    Und dazu ein zweites Zitat von berufener Stelle:

    “Durch die Beschneidung des männlichen Gliedes wird das Kind in diesen Bund aufgenommen. Sie ist auch ein Zeichen verpflichtender Gemeinschaft des einzelnen Juden mit seinem Volk. Wer daher seinen Sohn nicht beschneiden lässt und derjenige, der dies auch nach Vollendung des 13. Lebensjahres nicht nachholt, stellt sich außerhalb des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel.

    (…) Bei der Beschneidung erhält der Junge auch seinen jüdischen Namen, mit dem er dann später bei Eintritt in die religiöse Volljährigkeit zur Tora auf gerufen wird. (…) Einen hebräischen bzw. spezifisch jüdischen Vornamen, der vom standesamtlichen abweicht, muss ein Mädchen nicht bekommen.” http://www.zentralratdjuden.de/de/topic/205.html

    Diesen “Eingriff ins Fleisch” durch einen symbolischen Akt zu ersetzen würde das sichtbare Denkmal der Zugehörigkeit zum “Volk Israel”, ohne die das “Volk” in der Zerstreuung seinen Zusammenhalt verloren hätte, auslöschen.

    Auch die Frage nach der jüdischen Identität ergibt sich nicht aus einer individuellen, sondern aus einer kollektiven Entscheidung, einer Handlung, die von interessierter Seite – vergleichbar mit der christlichen Taufe und der kirchlichen Eheschließung – als unauflöslich bezeichnet wird, womit dann alle Emanzipationsversuche als Sünde dargestellt werden können.

    Es ist diese rituelle Verpflichtung auf “Gesetze” und Gebote, die nur schwer oder gar nicht zu befolgenden sind, die interessierten Kreisen – die Eltern eingeschlossen – den “mentalen Missbrauch der zwangsweisen Vermittlung einer auf Angst, Schuld, Lügen und Strafe basierten Ideologie” (R. Dawkins) ermöglichen und die auch in meiner Sicht von Erziehung problematischer sind als der in Sekunden vollzogene “Eingriff ins Fleisch”

  8. Man sollte bei allen berechtigten Einwänden jedoch ein (medizinisches) Argument nicht außen vor lassen: Die Beschneidung von Jungen senkt statistisch die Ansteckungsgefahr bei Geschlechtskrankheiten und HIV.

    • aristo sagt:

      Mit Statistiken ist das so ne Sache. Und selbst wenn da etwas dran wäre, könnte man dies einem 14-jährigen sicherlich erklären und zur Entscheidung überlassen.

      Kinderschmerz-Experte warnt: Rituelle Beschneidung verändert das Gehirn der Kinder
      Weiterlesen…

      • als wenn es hier um die kinder gehen würde…
        allein der gedanke man könnte einsichigkeit gesetzlich konstituieren :/

        ein verbot hätte höchstens den effekt das beschneidungen heimlich und kriminalisiert stattfinden was in ersterlinie dazu beitragen würde das sich religiöse gruppen die diese kultur pflegen mehr abgrenzen bzw ausgegrenzt fühlen würden.

        was die gesundheit angeht, eltern haben idr nicht die gewohnheit verhaltensriten an zu nehmen die die überlebens oder fortpflanzungsfähigkeit ihrer kinder beeinträchtigen. Und ein risiko von komplikationene ist wohl dann am geringsten wenn die beschneidung unter voller medizinischer versorgung stattfindet.

    • Sammy sagt:

      Dieser “statistische Effekt” wird nun überall argumentativ verbraten. Aber auch wenn die WHO angeblich der selben Meinung ist, so habe ich dennoch keine Untersuchung gefunden, die eben diesen Effekt bestätigen würde. Selbst wenn statistisch gesehen beschnittene Männer tatsächlich seltener HIV infiziert wären müsste dies nicht an der Beschneidung liegen sondern könnte z.B. am Sexualverhalten religiöser Männer (weniger wechselnde Partnerinnen) oder an lokalen Gegebenheiten etc. liegen. Statistisch lässt sich ja z.B. auch belegen, dass der Klapperstorch die Kinder bringt, da z.B. die Verstädterung die Storchenpopulation senkt und in den dort entstehenden Kleinfamilien weniger Kinder auf die Welt kommen…..deshalb hat das eine mit dem anderen noch lange nichts zu tun!

    • Honk sagt:

      Kausalität?
      Worin liegt der medizinische Vorteil genau? Statistiken sind keine Begründung! Das Argument von der “besseren Hygiene” leuchtet, angesichts der Tatsache, das man auch einen Schwanz mit Vorhaut gründlich waschen kann, nicht wirklich ein. Was eine fehlende Vorhaut, im Zusammenhang mit einer HIV- Infektion über Blut und andere Körperflüssigkeiten, für konkrete Vorteile bieten soll, erschließt sich nur schwer, und wird außer mit vermeintlicher Statistik kaum begründet… -und da wären wir wieder bei Irrationalität undReligion!

    • klean sagt:

      Die Senkung von Geschlechtskrankheiten durch die Beschneidung von Jungen dient doch ganz offensichtlich als unhinterfragtes, nachgebetetes Strohmannargument. In den hierbei gerne herangezogenen WHO-Studien ging es jedoch um erwachsene Männer. Oder kennen Sie tatsächlich viele sexuell aktive kindliche Jungen?
      Zudem sollte man sich vor Augen führen welche methodischen Mängel diese Statistiken so haben können:
      evidentist.wordpress.com/2012/07/19/beschneidung-gegen-hiv-des-kaisers-neues-kondom/

    • Menschenrechtler sagt:

      1. Inwieweit sind Geschlechtskrankheiten/HIV – und generell mit SexualitätsAUSÜBUNG verbundenen Angelegenheiten (z.B. Potenz, Optik) – für Säuglinge/Kinder relevant?!

      2. Bei traditionellen jüdischen Beschneidungen saugt od. küsst der Rabbi den Penis des Babys.–> Hierbei besteht eine akute Gefahr einer Herpes-Infektion, welches bereits zum Tod mehrerer Babys geführt hat…

      3. Vor Geschlechtskrankheiten/HIV schützen NUR Kondome! –> Häufige Ursache einer Ansteckung bei Beschnittenen ist, dass diese fälschlicherweise glauben, sie seien durch die Beschneidung immun und können auf Kondome verzichten…

  9. wecksignale sagt:

    eine aufgezwungen körperverletzung wird nicht dadurch moralisch legitim, dass sie seit jahrtausenden praktiziert, durch eine mehrheit beführwortet oder von gesetzen gebilligt wird. jeder mensch hat das recht auf unversehrtheit seines körpers und körperliche selbstbestimmung. nur eine freie entscheidung zu körperlichen veränderungen jeglicher art ist moralisch akzeptabel (von medizinischen notfallsituationen abgesehen). wenn gruppierungen die zugehörigkeit ihrer mitglieder durch körperliche eingriffe symbolisieren wollen, sollte dies erst geschehen, wenn die jeweilige person in einem mündigen alter ist und sich frei entscheiden kann.

    übrigens sebastian, solche statistiken sind fragwürdig. denn sie werden zwangsläufig in einer bevölkerungsgruppe erstellt, welche engen verhaltensnormen in sachen partnerschaft und sexualität unterliegen, was allein schon deshalb die ansteckungshäufigkeit verringert.

  10. anonym sagt:

    Tacheles im “Staate” (Vereinigten Wirtschaftsgebiet Vasallenstaat BRiD) der Meinungsverbrecherei (siehe Horst Mahler), was für ein seltener Genuss! Chapeau vor soviel Kühnheit! Aber Religionen -Rück(an)bindungen- an das Göttliche sind die genannten Konfessionen meines Wissens nur im Wunschdenken der (Aber)Gläubigen. Es sei denn, man erweitert die Definition um auch die Bindung an Autoren der “heiligen” Lügengeschichten und Stifter dieser Irrlehren/-wege ins Nichts. Man sollte sie deshalb sprachlich akkurat lieber wertfrei Glaubensgebäude nennen.

  11. Eine sehr konsequent durchgespielte und scharfsinnige Kritik, die sich der rein logischen Unwiderlegbarkeit, Unfehlbarkeit und Unantastbarkeit bewusst – ja geradezu siegesbewusst ist.

    Immerhin kann man sich fragen, ob eine “aufgeklärte liberale Wissensgesellschaft” angesichts der Wirklichkeiten kollektiven Alltags nicht ebenso ein Wahnbild ist wie eines davon, was “halt von Gott komme”, bzw. dessen Wille sei.

    Ist es denn Zeichen von verinnerlichter Freiheit und kultureller Reife einer aufgeklärten Gesellschaft, wenn “man nicht anders kann”
    als Einstellungen, die nicht mit messerscharfem Verstand von jeglicher trübenden und klebrigen Sentimentalität reingeschruppt und auf intellektuellen Hochglanz poliert sind, als “infantilen Trotz abergläubiger Dummköpfe” zu bezeichnen bzw. zu bezichtigen und anzuklagen?
    Wird hier religiöser nicht einfach zu hochintellektuellem Wahn?
    Und was bleibt dann nach so vernichtender Kritik aller nicht Intellektuellen für die Bildung und Pflege einer friedlichen und kreativen Gesellschaft noch übrig?
    Was unterscheidet einen “Intelligenzstaat” von einem Gottesstaat oder einem Ideologiestaat?

    Die Disqualifizierung von Menschen, deren Orientierung mit Hilfe von anders gearteter Rasterung des Gegenständlichen funktioniert und deren Argumentation andern Algorithmen folgt als den
    für die Zugehörigkeit zu einer “aufgeklärten liberalen Wissensgesellschaft” befähigenden, beruht auf einem Totalitarismus gemütsfeindlicher Intellektualität, den man, aus einer Lust am
    Boshaften, die er provoziert, mit ebenso guten Gründen, wie er gegen das Gemütshörige klagt, als infantil trotzigen Glauben an die Allmacht des Wissens und der Intellektualität bezeichnen könnte.

    Die dem Gemütlichen mit in mancher Hinsicht berechtigt misstrauisch begegnende Intellektualität betreibt ihre “Komplexitätsreduktion” einfach in etwa entgegengesetzter Richtung des von ihr als “religiös” Definierten.
    Der Eifer, den sie (Intellektualität) entwickelt, das Religiöse als Grundübel darzustellen, offenbart dem unbeteiligten Beobachter überraschend ähnliche Muster des Gehässigen, Selbstgerechten und Unerbittlichen wie es bei infantil trotzigen Gottesanbetern oder bei selbsternannten politischen Vertretern gewisser Theorieen über kollektive Schuld- und Risikoüberwälzungen auf “Minderwertige” allgemein zu beobachten ist.

    Der Wahnsinn einer Lebenshaltung, eines Wertesystems, einer Tradition liegt am allerwenigsten in seinem narrativen Inhalt sondern viel eher in der Delegation von Eigenkompetenz diesem Inhalt gegenüber an ein kollektives Kunstgebilde, das einen zur Huldigung an die Zu-, Zusammen-, Angehörigkeit zum von diesem Gebilde Symbolisierten verlockt, überzeugt, ermahnt, antreibt, zwingt.
    Der Wahnsinn steigert sich darin, dass man diese Situation der Selbstentmündigung als Zeichen der Reife, der Zivilisiertheit, des Fortschritts wertet und sich damit zufrieden gibt.
    Der Formeln für diese Selbstgenügsamkeit mit für eigene Überzeugung gehaltenem, kollektivem Wahn sind unzählige :”Das kommt halt von Gott”. “Das sind die Gesetze des Marktes”. “Die Wahrscheinlichkeit, dass …, ist X %.” “Es ist wissenschaftlich erwiesen, dass …” “Umfangreiche Studien belegen, dass …”, “Der Kapitalismus bewirkt …” “Nur der Sozialismus kann …” “Demokratie ist …” usf.
    Der Wahnsinn gipfelt darin, dass man die Beweggründe zum Entschluss, die geistige Autonomie bedingungslos und unwiderruflich aufzugeben und die existentielle Eigenverantwortung an ein kollektives Kunstgebilde abzugeben, nicht ergründen will und den Verzicht auf diese Ergründung “Erziehung”, “Bildung” nennt.

  12. martin sagt:

    “… in achselzuckendes „Ja nun. Das kommt von Gott!“”
    Ja, und wie hat der oder welcher Gott auch immer den Menschen mit seiner Würde und Vorhaut geschaffen?
    Unversehrt und unbeschnitten!

    Das ist ein Zeichen der Unterdrückung, nebst Erpressung durch das androhen des Ausstoßen aus einer Gemeinschaft, siehe:
    ““Durch die Beschneidung des männlichen Gliedes wird das Kind in diesen Bund aufgenommen. Sie ist auch ein Zeichen verpflichtender Gemeinschaft des einzelnen Juden mit seinem Volk. Wer daher seinen Sohn nicht beschneiden lässt und derjenige, der dies auch nach Vollendung des 13. Lebensjahres nicht nachholt, stellt sich außerhalb des Bundes zwischen Gott und dem Volk Israel….”

    Wie sieht den die Wahrheit in Israel aus? Dort werden Menschen von neoliberal jüdischen Mitbürgern ausgehungert, siehe Proteste der letzten Jahre. Hatte da einem der sich aus Verzweiflung angezündet hatte oder den anderen vielen Menschen eine Beschneidung etwas genutzt in dieser ” verpflichtender Gemeinschaft der Juden “?
    Nein, die Todsünde der Gier und der Machterhalt religiöser Fanatiker die selber ggf. an nichts glauben oder auch glauben würden das Elefanten durch ein Nadelöhr passen und das Zinsesszinsknechtschaft und andere Derivate und der Unterdrückung und Ausbeutung – Versklavung; Morde und Unterstellungen der Gier und Machterhalt und dessen Erweiterung.

    Das zeigt doch klar das dieser jüdische Glauben nichts mit der Realität zu tun hat. Und liest man sich ein teil der Bibel durch, so wird man feststellen das das Israelische Urvolk ein Gemisch/eine Sammlung aus Agyptern oder gar darunter liegenden Staaten war, die sich der Ausbeutung anderer entziehen wollten und sogar einer dieser Vorheiligen schickte seine Frau als Hure zu einem (König) Freier um freies Geleit zu erschleichen.

    In anderen Religionen sieht es nicht besser aus.
    Z.B. Saudi-Arabien, das eigene Volk wird gemetzelt auch wenn der Ölpreis stimmt. Die Religionsführer und der König leben in Saus und Braus und lassen sich sogar von der christlichen CDU Panzer, gegen das eigene VOLK von Muslimen oder Nachbarländern von Muslimen, liefern!
    Auch da hilft keinem Muslimen – eine Beschneidung – der Unterdrückung!
    Unterdrückten Menschen die unwüdig entlohnt wurden und dadurch zu Diebe werden denen wird die Hand abgehackt, während der eigentliche Dieb, der gierige Ausbeuter/Sklaventreiber, ungeschoren davon kommt! Auch so kann man sich nebst einen zwanghaften Glauben, ein Königreich zusammen stehlen.
    Selbstverständlich kann jeder glauben was er will.

    Alle Menschen werden dort wie hier nur gegenseitig ausgespielt, Unterdrückt und enteignet. Die Menschen werden mittels den Religionen zur manipulierbarer Masse zwischen Priestern/Gelehrten/Richtern und Könige oder Regierungen der Gier der Lobby hin und her geschoben. Enteignet und ggf. getröstet.

    Menschenrechte sind auch in Deutschland unter der christlichen Verfassung / dem GG trotz Verfassungsschutz; nebst NSU oder Hetzer aus den Parteien; Hartz IV Enteignungen; Rentenkassen Plünderungen oder das Vorenthalten von einem Menschen Unwürdigen Existenzminimum unter Erpressung der unveräußerlichen Menschenrechte; unter Schröder; Merkel; Gauck; Wulff; Köhler und vielen anderen der CDU/CSU/SPD/FPD/Grünen verfassungswidrige Mangelware!
    Wir leben wieder unter christlichen Verfassungsverbrechern der Gier!
    Das sind organisierte Kriminelle Banden und Handlanger/Marionetten der Lobby, fast genau wie bei Adolf H. der von der Lobby gefördert und gefordert wurde.
    Bei Hartz IV; HM Riesterrenten etc. ging die Organisierte Prostitution von im Lohn gedrückten – entwürdigten Menschen – sogar einher!
    Wir reden hier von Christen die andere mit einem P-Konto stigmatisieren oder so das Kindergeld über des Lobbys Banken für arme Bürgermeister auspressen die selber zum Erpresser werden, wie auch Obergerichtsvollzieher die sich nicht an das GG halten.

    Bei der Einheitspartei CDU/CSU/SPD/FPD/Grünen, siehe „die Patin“, hat es den Anschein das die sich gegenseitig ein wenig an stänkern und ggf. das BGV beschäftigen, während andere das Volk verkaufen und die Verfassung aushöhlen, zumal das BGV sich über Überbelastung beklagte und bereits mit Gebühren drohte so das dem kleinen Man oder Frau diese 3. oder ggf. 4. Instanz Lebzeiten verwehrt wird! Ein Rechtsstaat, nur für liberale und Gierige – Lobbyisten aller christlichen Fraktionen.

    Blöd ist nur das deutsche (unabhängigen) Richter und Staatsanwälte da – wieder – mit machen, sich an Barbarischen Verhältnissen beteiligen. Ja, sie sind Abhängig, sonst wird denen die Karriere und der Sold (Gehalt) nebst Pensionen über die Lobby > Parteien > ggf. Produktionsverlagerung etc. gekürzt. Von verbogenen Statistiken, wo die sich quasi übern Tisch ziehen lassen, um Arbeitslose bereit zu halten und vor der Rente wie auch die Rente zu enteignen, an dem sich Richter und andere Staatsbedienstete quasi bereichern, weil die Lobby kaum reGiert wird und zu wenig Steuern zahlt und vor allem zahlte um erst so Mächtig zu werden!

    Wenn die Verfassungsschützer und Verfassungsrichter mal die Urteile von:
    BVerfGE 6, 132 – Gestapo; BVerfGE 2, 1 – SRP-Verbot; BVerfGE 5, 85 – KPD-Verbot … NPD Verbot, die das – NS – oder DDR Regime mit dessen Machenschaften anprangern und – Verurteilen –, auf die Organisierten Banden der CDU/CSU/SPD/FPD/Grünen und div. Hetzenden – Lobbyverbänden – die auch einseitigen Statistiken und Forderungen; mit ihren – verfassungswidrigen Gesetzen – der Ausbeutung; Enteignungen; Sklaverei- Zwangsarbeit unter Strafandrohung(!); Menschenhandel, nebst ihrer organisierten und geförderten Prostitution; Waffenhandel siehe Art. 1 Abs. 2 GG oder das andere Regierungen unterlaufen werden um über Mord; Totschlag; Folter und Kriege zu provozieren (Chile & die CDU/CSU; Libyen; Syrien …); Erpressung der Regierungen/Bestechlichkeit durch Spenden und Jobs in den Vorstandsetagen, vergleichen würde, so müssten die Parteien geschlossen werden.
    Zumindest sollten die Parteien von den Hetzern und strammen Ausbeutern zu 60%(! die ganzen Führungsetagen!) und der Lobby und ihren Unternehmensverbänden (siehe ~ AlldeutscherVerband um 1930) befreit werden.

    Und wenn auch Verfassungsrichter rechnen können und dürfen, die für gute Arbeit ca. das 30-fache von Hartz IV erhalten, so müssten die sich mal Gedanken machen das die ca. 359 Euro der Unwürde des Menschen und der Regierungen entsprechen, wo die Regierung gerne 28 – 40 Mrd. Euro propagiert, die letztendlich Löhne; Lohnsteuer; GKV; RV und Pensionen nebst Unternehmensgewinne von anderen Menschen sind, da das Geld wieder im Umlauf gerät.
    Ein Existenzminimum an Würde hat auch nichts mit den Art. 1 Abs. 1 Satz 1 und 2 gemein!

    So wird nicht nur das Volk gegeneinander aufgehetzt; “die Sozialschmarotzer etc.” oder das wieder Schuldige in anderen Religionen gesucht und hingestellt werden, sondern auch Richter werden so manipuliert weil “fast nur noch einseitig berichtet” wird um andere in ihrer unantastbaren Würde des Menschen zu dezimieren, wie auch die Mittelschicht mit Mehrarbeit nebst körperlicher und Belastung und Stress vereimert und ausgebeutet – enteignet wird.
    Durch die Zerschlagung und Aufkauf von Kleinverlagen/Zeitungen haben sich so wenige globalplayer eine Systempresse – Einheitspresse wieder gebaut um die Massen zu verblöden.

    Die eigentlichen Sozialschmarotzer plündern die Sozialkassen welches Eigentum und “Beiträge der Bürger” sind.
    Ruinieren andere Länder entgegen Art. 1 IPwskR – Troika – Merkel- Schäubel …
    Vorsicht, das sind Christen auf neuen Kreuzzügen, die anderen Menschen die Würde des Menschen beschneiden!

  13. da ich mich selbst als so etwas wie einen sekular humanistisch orientierten menschen bezeichne verbringe ich auch gerne und viel zeit damit andere, und vorallem religiöse menschen, rhetorisch die rationalität ihres standpunktes ab zu erkennen… “die schalten ihr gehirn ab und sind denkfaul blabla” (im ernst)

    demgegenüber ist es aber auch kein geniestreich an zu erkennen das ein konsequenter humanismus fordert, kinder vor religiöser indoktrinierung zu schützen bevor die sich freiwillig und bewusst dafür entscheiden können.

    wo wäre jetzt aber der sinn darin sich für eine forderung (beschneidungsverbot) ein zu setzten die von einer öffentlichkeit nicht akzeptiert wir wenn diese dann am ende nichtmal ein quantum an den ursachen des problems ändert?

    geht es um die kinder oder braucht man einen grund um religion zu bashen?

  14. almasala sagt:

    Liberaler Wahn und liberale Tyrannei

    Der Autor glaubt halt an die aufgeklärte liberale Wissensgesellschaft, etwa so wie ein orthodoxer Jude an Jehova.

    Die aktuellen Werte und Erkenntnisse dieser Wissensgesellschaft werden dabei als Axiome hingenommen, etwa so wie die Juden die Beschneidung als gottgegeben akzeptieren. Nicht nur das, der Autor duldet neben seinen Vorstellungen einer liberalen Wissensgesellschaft keine religiös motivierten Werte und Erklärungen, weil sie z.B. nicht vom Gott Rational sondern vom Gott Jehova kommen.

    Obwohl nicht geklärt ist, wer die Werte setzen darf, folgt der Autor ohne Rücksicht auf Verluste einer Wertelogik, in der kein Platz für Toleranz ist. Der entscheidende Unterschied zwischen dem orthodoxen Juden und dem Autor ist, dass der Jude dem Autor seine Anschauung lässt aber der Autor gleich einem Tyrann seine Weltanschauung anderen aufzwingen möchte. Dabei widerspricht er elementaren Prinzipien der heutigen liberalen Wissensgesellschaft, nämlich der Liberalität.

    • Menschenrechtler sagt:

      Soll das heißen, dass Liberalität keine Grenzen haben darf?
      Bedingungslose, unendliche Toleranz gegenüber jedermann – auch gegenüber Leuten, die ihrerseits Andersdenkende, Atheisten, Humanisten oder eben geltendes Recht nicht nur nicht tolerieren/akzeptieren, sondern sogar bekämpfen??

      Zur Erinnerung: Kindesbeschneidung = Verletzung der Menschenwürde, der körperl. Unversehrtheit u. des Gleichbehandlungsgrundsatzes!
      Art. 1-3 GG stehen nicht ohne Grund VOR den NACHRANGIGEN Grundrechten (–> Religionsfreiheit, Art. 4).
      Tradierte Werte, die heute (tausende Jahre später) noch Aktualitätsanspruch erheben, MÜSSEN hinterfragt u. ggf. reformiert/abgeschafft werden können. Wissen(schaft) stellt keine absoluten Thesen auf. Sie ist jederzeit revidierbar/modifizierbar.
      Religionen/Dogmen sind unverrückbar, da sie auf absoluten Thesen (z.B. Himmel, Hölle, Gott, Teufel) aufgebaut sind.

      Religionen/Traditionen, die Zwang+Körperverletzung allein durch ihre antiquierte Gottesvorstellung legitimiert sehen, darf man nicht nur NICHT tolerieren – nein, man muss ihnen rücksichtslos etwas entgegensetzen – nämlich gesunden Menschenverstand, Logik, Aufklärung usw. (Es liegt auf der Hand, dass dies auch arrogant, bevormundend oder beleidigend auf den Indoktrinierten wirken kann…)

      Der “Tyrann, der hier seine Weltanschauung anderen (wehrlose, unmündige Kinder) aufzwingt”, ist nunmal die Religion/Tradition. Wir – die sich gegen diese unkritisierbare anachronistische Wertesicht aussprechen – wollen niemandem den Glauben verbieten oder unseren Nichtglauben aufzwingen. Es reicht völlig aus, wenn unsere (seit 1949 konstitutiven!) Grundrechte von ALLEN – ob religiös oder areligiös – geachtet werden.

      Wer Grundrechtsverletzungen – auch im Namen einer Religion/Tradition – duldet oder gar akzeptiert, ist tatsächlich uneingeschränkt tolerant und damit (ohne es zu wollen) auf subtile Art und Weise sehr fanatisch…

      Wie heißt es noch? Alles kann giftig sein – es ist nur eine Frage der Dosis.

  15. blogfighter sagt:

    Hallo Sebastian, auf Deinen Hinweis: “Man sollte bei allen berechtigten Einwänden jedoch ein (medizinisches) Argument nicht außen vor lassen: Die Beschneidung von Jungen senkt statistisch die Ansteckungsgefahr bei Geschlechtskrankheiten und HIV” möchte ich mit folgendem Hinweis eingehen: Es handelt sich bei Deinem lieb gemeinten Kompromissangebot in der Alltagspraxis allerdings um das Resultat eines absoluten (!) Unverständnisses von dem, was es nach jüdischer (!) Auffassung für einen Jungen heißt, “Jude” zu werden bzw. Jude zu sein, wenn im Kontext dieser Debatte medizinische Argumente auch nur in Erwägung gezogen werden.

    Die Beschneidung ist – wie ich es am 28. 8. hier bereits begründet hatte – ein unverzichtbares Element, nein: eine absolute Bedingung dafür, als “Jude” nicht nur bezeichnet zu werden, sondern innerhalb der Bezugsgruppe (der Eltern) überhaupt als Jude zu gelten, wobei ich unter “Geltung” die mit Wertschätzung verbundene/identische Zugehörigkeit verstehe, die in orthodoxen Kreisen immer an “Äußerlichkeiten” – hier: dem sichtbaren “Eingriff ins Fleisch” – festgemacht wird, ist doch “sündiges” bzw. “wirkliches” religiöses Verhalten messerscharf nur an der Verletzung bzw. Einhaltung sinnlich wahrnehmbarer Normen, Gesetze, Gebote zu identifizieren, eine Erkenntnis, die auch den Katholizismus vom Protestantismus unterscheidet.

    Die Beschneidung ist, wie die übrigen der 613 Ge- und Verbote im Judentum auch, nicht medizinisch “begründet”, “ist doch diese Pflicht (!) die zweite (!) der 613 Gebote aus der Tora.” Sie ist – nach Aussage von Israel Meir Lau (1978) – “DAS Zeichen des Bundes”, werden doch in der Tora nur drei Gebote als “Zeichen” bezeichnet: Beschneidung, Sabbat und Tefillin. Das Zeichen der Beschneidung ist davon jedoch das wichtigste, denn sie ist weder zeitlich noch räumlich begrenzt… Kein anderes Zeichen hat in der Geschichte die Besonderheit des Volkes Israel so gut bewahrt und Assimilierung und Verunreinigung verhindert, wie DAS Zeichen des Bundes, d. h. die Beschneidung.” So weit die Auslegung des israelischen Oberrabbiners.

    Zu dieser Denkweise des Gebots der Rassereinheit habe ich meinerseits Merk- und Denkwürdiges ausgeführt http://profiprofil.wordpress.com/2011/06/25/kampfkompetenz-antisemitismuskeule/, was mir auch die geballte Aufmerksamkeit von Hütern des Grals eingebracht hat, was aber durchgängig mit Nichtbeachtung meiner Thesen – und hier insbesondere meines „Vergleichs“ bedacht wird.

    Doch: was soll ich machen, referiere ich doch nur die Aussagen des israelischen Oberrabbiners, der – wie die Tora – die „Besonderheit des Volkes Israel“ biologistisch-rassistisch begründet?!

    Nimmt man die Angriffe auf Judith Butler zur Kenntnis, weiß man zumindest, dass man beim Vergleich von Antisemitismus und Zionismus in punkto „Blut und Boden“ nicht alleine auf weiter Flur steht.

  16. almasala sagt:

    Ergänzend zu meinem Beitrag möchte ich hinzufügen:

    Freuen wir uns auf den nächsten Artikel, der über all die Menschen als kognitiv Zurückgebliebene ablästert, weil sie es ok finden, wenn man kleinen Mädchen Ohrlöcher sticht. Der Aufgeklärte der liberalen Wissensgesellschaft verwechselt Rationalität mit Intellektualisierung und verliert dabei den Bezug zur Realität.

    • wecksignale sagt:

      der wesentliche unterschied ist, dass kleine mädchen meist ihre eltern darum bitten ohrlöcher gestochen zu bekommen – hier also das prinzip der freiwilligkeit, der freien entscheidung greift.

  17. melanie Gatzke sagt:

    Körperverletzung kann keine Kultur sein.
    Körperverletzung als Tradition zu rechtfertigen- absurd..
    Was doch noch im 21. Jahrhundert alles geschieht.
    Körperverletzung ist unter keinem Deckmantel- sei es Kultur-Tradition- Glaube oder Religion zulässig.
    Körperverletztung als Kultur zu bezeichnen ist ja wohl pervers.
    Auch das Wort “Tradition” ist absurd. natürlich wurde das über tausende von Jahren so gemacht. doch wer in der heutigen Zeit Grausamkeiten und Körperverletzungen als kulturelles Gut verteidigt, weil es so Tradion ist, der ist im Altertum stehengeblieben. Solche Praktiken haben im 21. Jahrh. keine Rechtfertigung mehr, schon gar nicht als getarnte “TRADITION”. Das entspringt alles den vergreisten alten Gehirnen sturer alter Männer.
    Niemals hat irgendeine göttliche Macht gefordert, dass kleine Kinder-Säuglinge beschnitten und verletzt werden müssen. das wurde von Menschen erfunden. Irgend ein alter Greis mit halluzinationen setzte das wohl irgendwann in die Welt.
    Das ist religiöser Wahn pur.

    • Solveigh Calderin sagt:

      Wie würdest Du Piercing, Tatoos, und Ohrringe nennen?
      Das ist genau genommen auch Körperverletzung. Muss das auch von einem Gericht verboten werden?

      Wie willst Du Krieg nennen? Das ist gar Massenmord, um nicht Genozid zu sagen. Welches Gericht verurteilt die Mörder und verbietet das?

      • aristo sagt:

        Du verwechselst etwas. Piercing + Co. gibt es für unter 18-jährige nur mit Einwilligung der Eltern. Niemand würde sich trauen, einem Säugling ein Piercing zu verpassen. Und das Argument Krieg ist völlig fehl am Platz.

      • Menschenrechtler sagt:

        Du übersiehst anscheinend, dass DER entscheidende Punkt der Wille des Betroffenen ist. All die genannten Körperverletzungen sind i. O., wenn der Wille und die Verstandesreife (Alter) gegeben sind.

        Eltern, die ihrem weinenden Baby/Kleinkind den Kopf festhalten, damit die Ohrringe geschossen werden können, stellen ihr eigenes Schönheitsideal über den noch nicht ausgeprägten Willen des Kindes.
        Das ist dann derselbe “Respekt” gegenüber dem Kind, den auch Eltern haben, die ihr unmündiges, wehrloses Kind beschneiden lassen.

        P.S.: Eine gefährliche Körperverletzung (oder Mord) ist kein Argument/Rechtfertigung für eine kleine Körperverletzung.
        Da könnte ja jeder kleiner Ladendieb ungestraft klauen. Ist doch nur ein kleines Delikt… im Vergleich zu großen Gewaltverbrechen oder gar Kriegen, stimmt’s? ;)

  18. Okkultist und Suchender sagt:

    “An jenem Punkt, an dem rationale Erklärungen ein zu hohes Maß an kognitiver Anstrengung und Aufmerksamkeit erfordern, kann getrost auf den allmächtigen Schöpfer des Universums abgestellt werden – Gottes Wege sind unergründlich.”

    In dem letzten Abschnitt steckt mehr Weisheit, als dem Autor hier in seinem offenbar szientistischen Weltbild bewusst sein mag. Erklärungen gibt es nicht. Es gibt Antworten und hübsche Geschichten, die dem Menschen in seiner Art, zu Denken (Ratio) richtig vorkommen mögen. Die Wissenschaft versucht (möglichst einfache) Modelle dessen, was deren Betreibende als Wirklichkeit erachten, zu erstellen. Diese Modelle durchlaufen einen Prozess der Kongruenzbildung, in der sie gemäss dessen, was unser Denken als logisch (Logos) erachtet, zurechtgeschliffen werden. Sie bleiben aber, was sie sind, auch wenn dies oft vergessen wird: Abstrakte Modelle, die keine Erklärung bieten, sondern wenn, dann ein Abbild dessen, wie wir, aus unserer subjektiven Sicht das, was wir als Wirklichkeit bezeichnen, wahrnehmen. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch im Sinne des Absoluten, sondern genau genommen nur subjektive Meinungen. Wissen lässt sich da gar nichts, der Begriff “wissen” stellt lediglich einen Grad der Überzeugung dar. Was man heute noch sicher weiss, kann sich morgen schon als Irrtum herausstellen. Absolutismus ist etwas, dass wir auf dieser Ebene nicht erreichen können.

    Nicht nur ist es so, dass die Wissenschaft eine Projektion unserer Wahrnehmung ist, sondern das Denken innerhalb ihrer Modelle formt unsere Realitätsauffassung, genauso, wie es das Denken in Modellen anderer Religionen vermag.

    Damit möchte ich aber auch keinesfalls die Weltreligionen verteidigen. Das, was aus deren ursprünglicheren Wurzeln geworden ist, ist oftmals nur eine Kinderbuchversion der Erkenntnis, die unter Jahrhunderten der Beeinflussung durch Machtgier und sonstige Derivation begraben liegt. Wenn ich die heutigen Übungen und Darbietungen während eines christlichen Gottesdienstes betrachte, erblicke ich ein lächerliches Schauspiel, dessen Bedeutung unter einem Ritualismus verborgen liegt, den nicht mal die meisten Ausgebildeten der Kirche mehr durchschauen können.

    Es mag sein, dass die Weltreligionen auf den ersten Blick nur einfach gestrickte Antworten liefern, die Religion “Wissenschaft”, bzw. das was die Allgemeinheit als Wissenschaft auffasst, steht diesem aber in nichts nach, auch wenn die vermeintlichen Antworten komplexer und herausfordernder sein mögen. Ob ich nun sage, dass der Stein zu Boden fällt, weil eine unbegreifliche Macht, die wir Gott nennen, das so will oder weil eine unbegreifliche Kraft, die wir Gravitation nennen, auf den Stein einwirkt, macht keinen Unterschied. So wie die Wurzeln der Wissenschaften, von den abstrakten Formen, wie der Mathematik, bis zu den empirischen, wie der Physik, in der Bestrebung ihrer Begründer liegen, das Wesen von Gott zu begreifen und zu beschreiben, so hat die moderne Wissenschaft zwar den Begriff Gott fallengelassen und vielleicht durch Natur ersetzt, essentiell ist die Suche aber noch die gleiche und trotz aller technischen Anwendungsmöglichkeiten für viele Wissenschaftler hoch religiös. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es der Antrieb unserer wissenschaftlichen Pioniere ist, bessere Kühlschränke zu bauen, sondern es geht Ihnen nach wie vor darum, das Wesen des Universums zu ergründen, den Schatten des Absoluten zu vermessen… oder mit anderen Worten: Gott. Ich bin mir sicher, in dieser Richtung werden noch endlose Überraschungen liegen.

    Der Wahn lauert überall, wo Menschen sich von Überzeugungen beherrschen lassen, sei es eine religiöse Vorstellung oder etwas, dass man davon abzugrenzen sucht und als modernes, aufgeklärtes, wissenschaftlich geleitetes Weltbild bezeichnet.

    Entschuldigung, dass mein Kommentar so lang und ausschweifend ausgefallen ist. Das eigentliche Thema, die Frage nach körperlicher Unversehrtheit, muss völlig anders angegangen werden, wobei ich die Meinung vertrete, dass rituelle Handlungen erst einen Sinn ergeben, wenn der oder die Beteiligten um deren Hintergrund wissen und sich damit einverstanden erklären. Alles andere ist aus meiner Sicht sinnlose Verstümmelung und gehört verboten. Davon, dass ein Verständnis oder zumindest ein Einverständnis bei Kindern vorliegt, kann kaum ausgegangen werden. In einer Gesellschaft, wo aus welchen Gründen auch immer, Personen eingeräumt wird, Gewalt gegen andere auszuüben, möchte ich nicht leben. Das ist aber auch eine Grundsatzfrage, die viel weiter führt… Abtreibung, Krieg, Diskriminierung, Tierprodukte…

    • blogfighter sagt:

      @Okkultist und Suchender: ich danke Ihnen für Ihren Denkanstoß, der mich zu folgenden Gedanken bewegt hat:

      1. Sie sagen, dass es keine Erklärungen geben könne. Wie soll ich dann Ihren Beitrag verstehen? Worum handelt es sich denn sonst, wenn nicht um einen Erklärungsversuch dessen, was wir wahrnehmen?

      2. wenn Sie keinen wesentlichen, also erkenntnis- und handlungsleitenden Unterschied zwischen den intellektuellen Modellvorstellungen der Katholischen Kirche beispielsweise und der materialistischen Erkenntnistheorie Lenins beispielsweise “erkennen” können, heißt dass dann für Sie “anthing goes”?!

      3. Warum ist für Sie jede Überzeugung eine “Wahnvorstellung”, warum sollte man dann überhaupt noch unterschiedliche Begriffe haben, wenn alles das selbe ist?

      4. Meiner Auffassung nach ist Gott bzw. sind Götter eine Erfindung von Interessenten, die damit ein Geschäft machen wollten: jede Religion ist Menschenwerk und zwar das Resultat einer mehr oder minder gelungenen Geschäftsidee.

      Wer die Unwissenheit des Individuums über den wirklichen Beweger/Schöpfer ausnutzen will, der muss den WIDERSPRUCH, den GEGENSATZ zum Feind erklären und die HARMONIE – sprich: Einheit der Gegensätze, das Sehnsuchtsziel aller Menschen, wie es in der vollkommenen Liebe, im Glück suggeriert wird – nur auf der Basis der Vernichtung des Feindes, also der totalitaristischen Alleinherrschaft seines Geschäftsinteresses zulassen. Der Beleg für die Richtigkeit dieser These lässt sich historisch im Verhältnis der weltanschaulich gefärbten Unternehmen studieren, die einem -ismus anhängen: Kapitalismus vs. Sozialismus, Katholizismus vs. Protestantismus, Feminismus vs …Einen Demokratismus gibt es nicht.

      5. Ihre Erkenntnis, “dass rituelle Handlungen erst einen Sinn ergeben, wenn der oder die Beteiligten um deren Hintergrund wissen und sich damit einverstanden erklären” ist eine Erklärung, die Sie ja “eigentlich” gar nicht geben können, doch finde ich sie auch unzutreffend, weil es – wie oben in meinen Beiträgen vom 28. und 30. 8. bereits ausgeführt – (auch) bei der Beschneidung nicht darum geht, was für den Beschnittenen “sinnvoll” ist, sondern was den Geschäftsinteressen der Beschneider dient, ist doch auch das Judentum die Geschäftsidee einer Handvoll Männer um den Propheten Esra herum, die nicht nur das Deuteronium erfunden haben, sondern auch die davor liegenden vier Bücher Mose, den Mose mit Sicherheit ebenfalls noch dazu!

  19. Okkultist und Suchender sagt:

    @blogfighter

    1. Es ist eine Meinung, die gerne bezweifelt und diskutiert werden kann.
    2. Interessante Interpretation, aber das spiegelt nicht meine Meinung dazu wieder. Es steht jedem völlig frei, bestimmte Konzepte und Theorien zu bevorzugen – aus moralischen Gründen oder was auch immer. Wahn tritt dann ein, wenn man die Distanz verliert. Möglicherweise bin ich genauso von Wahn betroffen, aber immerhin räume ich das ein. Das mag der erste Schritt zur Besserung sein.
    3. Ja, alles KANN eine Wahnvorstellung sein, muss es aber nicht. Das lässt sich auf dieser Ebene nicht feststellen. Meine Aussage oben bzgl. Wahn war aber eine andere.
    4. Es gibt zum einen die Idee der humanoiden Götter und Götzen… je nach Interpretation und Erfahrung ist das gar nicht so abwegig, wie man zuerst meinen mag, aber in diesem Kontext verwende ich den Begriff “Gott” für ein transzendentes Konzept.
    5. Es ist meine Meinung und ich habe es sehr deutlich als solche gekennzeichnet. Ich könnte es begründen, um andere zu überzeugen, muss es aber nicht.

    Bzgl. der Unterstellung geschäftlicher Interessen (Gier) schrieb ich etwas allgemeiner “Machtgier und sonstige Derivation”, wobei ich da auch nicht voll pauschalisieren würde.

    Bzgl. Ihrer Auffassung des Ursprungs der Beschneidung und anderer Rituale wäre ich vorsichtiger. Auch Bücher geben nur Meinungen wieder (Projektionen der Interpretation subjektiver Wahrnehmung) und gerade historische Werke tendieren zur starken Färbung. Es geht bei einem Ritual vor allem darum, was der Beteiligte darin sieht und sucht, nicht um den historischen Hintergrund. Wahrscheinlich habe ich das zu undeutlich ausgedrückt.

    • blogfighter sagt:

      Danke für die Rückmeldung, aber ich befürchte, wir reden aneinander vorbei. Beim “Ursprung der Beschneidung” bin ich “vorsichtig”, wenn ich den Oberrabiner Israels zitiere, der sich seinerseits auch nur an die Tora hält.

      Und dem Satz, das es bei einem Ritual darum ginge, “was der Beteiligte darin sieht”, stimme ich zu, habe allerdings eine andere Vorstellung von “Beteiligtem” und “sehen” wenn ich schreibe, dass die Beschneidung für den Beschnittenen keine (!) Bedeutung hat – Schmerzen hat ein Baby Tag für Tag, doch alle seine Schmerzen sind für das Kind bedeutungslos – wohl aber für die Beschneider und ihren gesellschaftlichen, im Judentum sogar “nationalen”, völkischen Zusammenhang: Durch die Beschneidung wird der als Geschäftsidee erfundene Bund zwischen dem “Volk Israel” und seinem privaten Gott in jedem Einzelfalle für die daran Beteiligten befestigt – das ist der Sinn dieser Feier: seinen Sohn zu opfern, so, wie es Abraham gemacht haben soll!

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