In eigener Sache

Le Bohémien, hergeleitet aus dem französischen, war eine figurative Verwendung zur Selbstbezeichnung u.a. von Schriftstellern innerhalb einer “Subkultur von intellektuellen Randgruppen”.

le Bohémien

Der Bohémien provozierte mit seinen oftmals gegenbürgerlichen Einstellungen Normverstöße. Normverweigerung und der dem Bohémien zugeschriebene ästhetisch-kritische Habitus stehen ‒ gleichsam in Abgrenzung zu gegenteiligen Tendenzen im kommerziellen Journalismus ‒ im metaphorischen Sinn auch für den Anspruch und Stil dieser Netzpublikation: Authentizität, Eigenständigkeit und Unabhängigkeit.

Ebenso sind die Motive und Hintergründe dieser Publikation der sozialgeschichtlichen Kategorie des Bohémien entlehnt: Das Hinterfragen von (ökonomisierten) bürgerlichen Werten, Paradigmen und konsensuellen Gesinnungsrichtlinien. Damit wird der Redaktionsschwerpunkt angedeutet: Auf kreativer und weitgehend redaktioneller Freiheit fußende, leidenschaftliche Gesellschafts-, Kultur- und Ökonomiekritik. Unser “Normverstoß” gilt insbesondere der neoliberalen Deutung der Wirklichkeit, die als eine existenzielle Krise der politischen und demokratischen Kultur aufgefasst wird.

Vor just diesem Hintergrund der marktliberalen Hegemonie in einer nahezu eingehegten öffentlichen Debatte wurde le Bohémien im Januar 2009 als Mehrautorenblog ins Leben gerufen. Als multiperspektivisches Projekt sind neben Kolumnen und Kommentaren auch längere Analysen und Aufsätze von Akademikern zu finden. Diese redaktionelle Linie zwischen journalistischer Debatte und wissenschaftlichen Diskurs soll dem gesamten Auftritt mehr Tiefe und Blickwinkel verleihen. Es ist das inhaltliche Charakteristikum von le Bohémien.

Um unserem Anspruch langfristig gerecht werden zu können, folgt unsere Arbeit stets den im leBoh-Kodex formulierten Regeln.

Siehe auch: Warum das Projekt le Bohémien? Eine Rezension zu Régis Debrays Buch „I.F. – Suite et Fin“ zum Einstieg

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