Rassismus
Nur der Klassenfeind ist kein Rassist

Widerstand gegen existenzbedrohende Wirtschaftskonkurrenz, soweit nur »gruppenbezogen«, gilt in diesen Zeiten weithin als Rassismus. Eine marxistische Betrachtung

Rassismus

Unsere sozialwissenschaftlichen Studenten und die bürgerliche Öffentlichkeit sind die Opfer eines Niedergangs der universitären Forschung geworden. Ein korrumpierter Akademismus soll das Überdecken und Beschweigen vernichtender neoliberaler Marktkonkurrenz mit der gefürchteten Abscheulichkeit des Ressentimentverdachts erzwingen.

Rassismus als »gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit» zu definieren, beweist geradezu schlagend den programmatischen Abschied des Bürgertums von der Aufklärung.

Rassismus ist ein hartnäckiges Überbleibsel vorzivilisatorischen, magischen Denkens.

Unabhängig davon, dass den Rassisten solche kleinteilige Differenzierung nach Gruppen immer fremd war – denn sie haben es gleich auf ganze Völker abgesehen – erwächst Rassismus, als Kategorie des Ressentiments, umgekehrt gerade nicht aus der komplizierten Gegnerschaft gegen die bloße Identität solcher Kollektive, sondern stets aus der oktroyierten Zuschreibung genuiner, prinzipiell invarianter, im engeren Sinne biologischer und charakterlicher Eigenschaften, denen eben kein Mitglied dieses Kollektivs – und erst das gilt ja als Rassismus – irgend in seinem Leben entkommen kann. Rassismus ist ein hartnäckiges Überbleibsel vorzivilisatorischen, magischen Denkens.

Gruppenbezogene Feindlichkeit jedoch gegen Kollektive wegen ihrer Identität oder ihrer politischen Macht (z. B. gegen den Adel, den Klerus, die Faschisten) war in Wahrheit häufig genug absolute Voraussetzung sowie Ferment und Ergebnis des Fortschritts, z.B. der Aufklärung, welche die Schrecken magischen Denkens einst von uns allen in Europa genommen haben. Die summarische negative Adressierung von Gruppen prinzipiell als rassistischen Angriff einzustufen, beweist die intellektuelle und moralische Verkommenheit der inzwischen in geistige Vulgarität abgetauchten, die Folgen ihrer Versäumnisse masochistisch goutierenden scheinlinken Ressentimentjäger.

Besonders die unteren Klassen und Schichten werden zur Zeit von der parfümierten Bourgeoisie und ihrem anarchischen Wurmfortsatz trommelfeuerartig unter Rassismusverdacht gestellt.

Die soziale Lage der Arbeiterschaft in unseren Ländern ist das Ergebnis allgemeiner Wirtschaftsentwicklung und ihrer sozialen Kämpfe, darunter z. B. das Streikrecht. Dabei musste sich das Proletariat auch immer wieder jener Mitglieder seiner eigenen Klasse gewaltsam erwehren, die als Streikbrecher gegen die Kollegen auftraten. Insofern ist das Misstrauen der Arbeiterschaft gegenüber Immigranten ohne die Unterstellung unzutreffender Vorurteile schon ausreichend aus der zutreffenden Feststellung des möglichen, existenzbedrohlichen Preisverfalls ihrer Arbeitsleistung durch das fremde Überangebot erklärt.

Es ist die Eitelkeit im bourgeoisen Ressentiment, nur sich selbst Vorurteilsfreiheit zuzugestehen

Es ist die Eitelkeit im bourgeoisen Ressentiment, nur sich selbst Vorurteilsfreiheit zuzugestehen; dabei hatten die Rassisten schon während der Nazizeit gerade in der Industriearbeiterschaft die geringste Anzahl von Anhängern und umgekehrt ihre allertreuesten Förderer bei den gebildeten Bürgerlichen, waren sogar weithin identisch mit ihnen.

Der Ausländer kann also schon durch seine bloße Gegenwart der potentielle wie reale Streikbrecher sein. Zu dieser Einsicht bedarf es keines Vorurteils, sondern bloß des realistischen Wissens um die eigene soziale Lage. Dagegen hat die müßige Einbildung, zu einer besseren Rasse als andere zu gehören, dem Realismus der Arbeiterklasse historisch nachweislich nie standhalten können. Rassismus war stets die Droge der bürgerlichen Klasse und ihrer Schichten.

Freizügigkeit als erpresster menschlicher Wanderungszwang, also Unfreiheit, steht nunmehr unverhüllt als höchstes Freiheitsziel

Der wahre Extremist ist nämlich stets die Bourgeoisie selbst: Entweder sie errichtet Menschenschlachthäuser oder sie bewinselt unterschiedslos den ganzen Globus, solange es nur ein gutes Geschäft ist. Der empfindsame Einsatz ihrer scheinlinken Mitglieder für das entferntere Elend der Flüchtlinge und Migranten ist insofern auch wesentlich dem Stolz auf das Alleinstellungsmerkmal bürgerlicher Gewolltheit geschuldet, das sich wie gewohnt polyglott an der natürlichen Vorsicht und dem Misstrauen der einfachen Leute als Ungebildete und Verlierer weidet. Ihre in letzter Zeit deutlich nachlassende Hilfsbereitschaft ist der Beweis.

Gleichwohl gilt in der kapitalistischen Welt nur noch ein einziges Hauptprogramm: Das vom Kapital im Gefolge seiner Metzeleien produzierte billigste Menschenmaterial hat umstandslos und jederzeit in großer Menge und für den beliebigsten Zweck gerade an den hochagglomerierten Orten des Globus bereitzustehen. Freizügigkeit als erpresster menschlicher Wanderungszwang, also Unfreiheit, steht nunmehr unverhüllt als höchstes Freiheitsziel moralisch sogar gegen geschriebene Gesetze und vor allen Dingen gegen die gleichmäßige Entwicklung der Länder und Regionen, der wichtigsten Voraussetzung friedlicher Entwicklung. In der Konkurrenzgesellschaft sollen die billigeren Menschen aus sogar entfernteren Weltteilen jederzeit die Wölfe der je hiesigen werden können. Der Weltmarkt als Circus Maximus, in dem die Bevölkerungen in Echtzeit gegeneinander antreten. Die Apotheose der kapitalistischen Ausbeutung als Aufhebung des Raumes im Triumph ihrer Zeitökonomie. Kein Schutz mehr, nirgends.

Illegale Einwanderung im Einzelfall zu verteidigen, beweist Kenntnis und Menschlichkeit; sie allgemein zu fördern, verrät Ignoranz und Ausbeutung.

Die Inhaber des aus den deutschen Exportüberschüssen, also aus der exorbitanten Verschuldung anderer Länder, stammenden vagabundierenden Kapitals entdecken die Humanität als Rettung aus der drohenden Sackgasse der gescheiterten Beggar-my-Neighbour-Politik. Und naturgemäß werden die verlangten Gewinne beim Einsatz für das Überleben der Stärksten entfernter Länder den hiesig Schwächsten (nicht bloß, wenn sie keine Rassisten sein wollen) aufgeladen. So verliert die ehrliche und störrische Gesetzestreue des Proletariats wieder und wieder und ausgerechnet vor der ausgerufenen Menschlichkeit des kriegführenden Kapitals jede moralische Rechtfertigung. Denn das Kapital setzt sich stets ins Recht und das Recht ins Unrecht.

Illegale Einwanderung im Einzelfall zu verteidigen, beweist Kenntnis und Menschlichkeit; sie allgemein zu fördern, verrät Ignoranz und Ausbeutung. Der Mensch ist nur das mechanische Anhängsel seines Passes, sagte Bertolt Brecht. Kein Mensch ist illegal, sagte Dschingis Khan. Den Widerspruch zwischen Mensch und Horde aufzulösen, waren die Kommunisten angetreten.

lllegalität bedeutet nicht einmal abstrakt Freiheit; in der Realität befördert sie stets die schleichende Verslumung der Gesellschaft

Doch es ist gelungen, sie zu diskreditieren. Und so glauben heute unsere Enragés der Antifa: Nur noch Dschingis Khan wird was ändern. Wie auch das überschüssige Kapital scheuen sie nicht – legal, illegal, scheißegal – den permanenten Gesetzesbruch. Doch lllegalität bedeutet nicht einmal abstrakt Freiheit; in der Realität befördert sie stets die schleichende Verslumung der Gesellschaft – wie in vielen Ländern zu besichtigen – durch den subtraktiven Ausstoß monströsen Extraprofits für die beherrschenden Cliquen der Ober- und Unterwelt.

Spürbar wird für die arbeitende Bevölkerung darüber hinaus bereits seit längerem in ihrem Wohnumfeld die beschwiegene Verachtung und Bedrohung durch die vom Kapital zur millionenfachen Einwanderung aufgeforderte intransigente religiöse Kultur des Islam. Sämtliche politische Lager aller historischen Zeiten von links bis rechts außerhalb der moslemischen Welt zeigen – einmalig in der menschlichen Geistesgeschichte – hinsichtlich des Islam dieselbe vernichtende Kritik.

Karl Marx hielt sogar die gewaltsame Entfernung dieser religiösen Kultur aus Europa für eine »absolute Notwendigkeit«. (Die u. a. gegen Metternich gerichtete sensualistische Orientschwärmerei zwischen Klassik und Romantik nehme ich aus; mit ihrer sehnsüchtigen Beschmunzelung der Sex-Sklavinnen im Harem war sie nicht ernst gemeint, wie z.B. spätere Bemerkungen von Goethe, Heine u.a. zeigen, auch wenn der frühe Vers des jugendlichen Heine, wo man Bücher verbrenne, verbrenne man am Ende auch Menschen, es ausdrücklich am Koran veranschaulicht sehen wollte.)

Die Begriffe von Aufklärung und Fortschritt sind längst von der transnationalen Bourgeoisie gekapert

Die Begriffe von Aufklärung und Fortschritt sind längst von der transnationalen Bourgeoisie gekapert, die mit den islamischen Kulturen eigentums- und geschäftsmäßig bis in die Poren verwoben ist und nunmehr programmatisch deren systematische Verharmlosung zur Durchsetzung auch der verlangten Freizügigkeit betreibt. Die einigermaßen ahnungslosen europäischen Bevölkerungen werden wider alle Vernunft überfallartig und in kultureller Blindheit diesem Einbruch in ihren Alltag einzig aus Profitgründen ausgesetzt.

Während vor unserer Nase in den Städten Elende und Obdachlose auf offener Straße und unter zugigen Brücken unbeachtet vor sich hin verrecken – nicht entfernt sollten sich je seit dem letzten Krieg die Bürger an solche entsetzliche Grausamkeit der verantwortlichen Politik gewöhnen – bejammert die bürgerliche Scheinlinke lieber noch die nächste Ausstülpung bourgeoiser Lebensart als unterprivilegierte Minderheit, der zuerst und sofort ihre humanen Widmungen zu gelten hätten.

Ihre den Prekarisierten gegenüber fortwährend geäußerte Verachtung mit Verleumdungen wie Abgehängte, Verlierer, Überflüssige, White Trash verrät diese bürgerliche Scheinlinke als unbarmherzige Gegnerin der Arbeiterschaft, ihr Stolzieren im linken Spektrum als betrügerischer Aufzug des altbekannten Klassenfeinds.

Der neoliberale Rassismusvorwurf ist das zerreißfeste Präservativ des Klassenkampfs.

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10 Kommentare zu "Rassismus
Nur der Klassenfeind ist kein Rassist"

  1. Denken statt Handeln sagt:

    Zu allererst einmal möchte ich danke sagen. Vielen Dank!!! Endlich eine Bestätigung, dass man eben noch nicht vor lauter Ohnmacht dumm respektive entgegen all dem Schwachsinn der systemischen Überzeugungstäter verrückt geworden ist, auch wenn es einem das Umfeld subtil suggeriert.

    Es ist immer wieder faszinierend, dass ausgerechnet “Linke” (oder jene, die sich als solche bezeichnen), die Speerspitze der Turbokapitalisten bilden. Wie schrieb schon Robert Kurz in seinem “Schwarzbuch Kapitalismus” (1999, S.442): “Die Linke muß ihre eigene Geschichte kritisieren, ihre eigene apriorische Verbundenheit mit der bürgerlichen Welt aufdecken und sich davon lösen”. Zeit also, den Links-Rechts-Anachronismus endlich aufzulösen, weil er absurd geworden ist. Links ist nicht gleich besser.

    So ist “No Borders!” zum Schlachtruf des Neoliberalismus verkommen und die Umma, deren Mitglieder i.d.R. bildungsfern sind und/oder sich (un)freiwillig einem absurden, tradierten, religiös motivierten, faschistoiden Dogmatismus unterwerfen, der feuchte Traum linksdrehender Eine-Welt-Sozialromantiker. Da wundert es auch nicht, mit welchem Eifer die christlichen Kirchen Hand in Hand mit dem Kapital dem Islam den Weg bereiten, verdienen doch alle recht gut an der religiösen Regression, insbesondere an konfessionellen Kindergärten und Schulen. Was wünscht man mehr als willfährige Konsumenten, die sich im Gotteshaus ihrer Wahl Gehorsam einimpfen lassen. Freuen wir uns also gemeinsam über die unermüdliche bürgerliche Gegenaufklärung, die mit der Rassismuskeule in der Hand und der Antifa im Rücken voranschreitet.

    Der Weg zurück ins Mittelalter ist kurz, war doch der totalitäre Staat der absolutistischen Regimes und seine bürokratischen Apparate der Vater des totalitären Marktes, wie wir ihn als Bedingung und Funktionssphäre des Kapitalismus kennen und der Liberalismus mit all seinen sozialen Spielweisen, zu denen laut Kurz u.a. Sozialdemokratie und Sozialismus gehören, als Abkömmling des Absolutismus nie daran interessiert, eine Sozialrevolte vom Zaun zu brechen, welche die aus absolutistischen Zeiten herrührenden Staatsapparate zerstört (ebd.18).

    Die systemimmanenten Kämpfe der letzten hundert Jahre seien so Kurz (ebd.442) nur dann nicht umsonst gewesen, wenn am definitiven Ende der kapitalistischen Geschichte der Mut gefunden würde, aus dem eisernen Käfig von “Marktwirtschaft und Demokratie” auszubrechen. Dies ist gleichwohl schwer, gibt es doch kaum noch gesellschaftliche Bereiche, die sich der systemimmanenten Logik entziehen. Insofern reichte es eigentlich schon, wenn sich das Volk ihrer bemächtigte, wie Takis Fotopoulos in “Umfassende Demokratie” (2003) schreibt. Was wäre wenn, wie einst die Soviets, das Volk in den Städten und Regionen die Macht an sich nähme und dem Staat entzöge…allerdings ohne sie jedweder Partei zu übergeben, quasi hierarchiefrei alle Verantwortung für sich selbst übernähme!? Man ahnt es…

    So bleibt die einzige Hoffnung die fortschreitende gesellschaftliche Zersetzung selbst, zu deren Merkmalen u.a. die von Ihnen genannte Verslumung zählt. Ob sich daraus jedoch etwas emanzipatorisch Neues entwickelt, wage ich fast schon zu bezweifeln. Ich gehe vielmehr davon aus, dass die gegenwertige Entwicklung in einen permanenten Bürgerkrieg einmündet, wie er in vielen Teilen der Welt bereits Status quo ist (Stichwort “Brasilianisierung”). Ein alternatives Szenario ist der Kollaps der Ökosysteme. Realistisch scheinen in jedem Falle die Prognosen von Gwynne Dyer (Schlachtfeld Erde, 2010).

    Im Übrigen wurden die Kommunisten nicht nur diskreditiert. Sie haben sich gleichsam den Sozialdemokraten und Sozialisten, wo immer sie Macht bekamen, allzu oft selbst entzaubert. Ihr Etatismus korrumpierte nicht nur große Teile ihrer Gruppierungen, er war letztlich genauso undemokratisch und schaffte es nie, sich der orthodoxen Wachstums- und Fortschrittslogik zu entziehen.

  2. Oliver Kloss sagt:

    Noch ist die letzte Phrase nicht gedroschen, noch gibt es Marxisten.

    1.) Fürchtet der Autor tatsächlich, eine Anti-Rassismus-Debatte, die sich des Begriffes “gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit” bediente, könnte gegen den Klassenkampf gekehrt werden? – Offensichtlich!
    Aber lohnte es nicht, einen Unterschied zwischen liquidatorischer Feindschaft und politischer Gegnerschaft auch in diesem Kampf zu akzeptieren?
    Nichts gegen den Kampf des Bürgertums wider den Adel, aber dort, wo er die Liquidation des Feindes betrieb, war er freiheitlich gerade nicht. Man denke nur an Robbespierre!
    Auch wo im Namen der Arbeiterklasse gegen das Bürgertum liquidatorisch vorgegangen wurde, blieben auch Arbeiter nicht von Grausamkeit verschont.
    Kommunismen liefern genügend abschreckendste Beispiele vom Leninismus-Stalinismus bis in die Gegenwart. Es sei z.B. an Nord-Korea gedacht!

    2.) Freizügigkeit ist gerade nicht “erpresster menschlicher Wanderungszwang”.
    Sie ist ein bürgerliches Menschenrecht, das der Verteidigung wert bleibt, denn es erlaubt das Verlassen des Staates ebenso wie das Asylrecht Verfolgten die Aufnahme in einen anderen Staat zusichert. Beides sind zivilisatorische Errungenschaften, die gerade Staatsklassen, die sich der kommunistischen Ideologie bedienen, dem Einzelnen nicht als Recht gönnten bzw. gönnen!

    3.) Keynesianer wissen schon lange: Unter Bedingungen von Vollbeschäftigung neigen abhängig Beschäftigte im Kapitalismus kaum zu Rassismus oder zu Ausländerfeindlichkeit, wie die Aufnahme der sogenannten “Gastarbeiter”, deren Bleiben eigentlich absehbar war, auch einst (trotz der nicht lange zurückliegenden NS-Zeit) gezeigt hatte.
    In Zeiten politisch gewollter Massenarbeitslosigkeit ist das fraglos anders, dann werden Migranten schnell als Bedrohung empfunden.
    Also wäre es heute politisch wichtig, sich gegen die Instrumentalisierung der Migranten zum Abbau bestehender Sozialstandards zu engagieren, aber nicht gegen Migration!

    4.) War Karl Marx tatsächlich auf so schlichte Weise militant islamophob?
    Friedrich Nietzsche wusste die islamisch-maurische Kultur Andalusiens angesichts des christlichen Mittelalters in Europa allemal zivilisatorisch zu würdigen.
    Folgender Satz des Autors Hans Tigertaler ist reine Behauptung (eine Erinnerung an Goethe oder an Lessings “Ringparabel” dürfte genügen): “Sämtliche politische[n] Lager aller historischen Zeiten von links bis rechts außerhalb der moslemischen Welt zeigen – einmalig in der menschlichen Geistesgeschichte – hinsichtlich des Islam dieselbe vernichtende Kritik.” – Übrigens sucht die “Alternative für Deutschland” (AfD) noch Leute, die daran aller Schulbildung zum Trotze ehrlich glauben können.

    5.) Der Autor meint: “Den Widerspruch zwischen Mensch und Horde aufzulösen, waren die Kommunisten angetreten.” – Bisweilen darf man Marxisten zur Lektüre des “Kommunistischen Manifests” raten, denn darin wird die bürgerliche Gesellschaft übrigens auch positiv gewürdigt: Sie habe die Gemeinschaften (Horden) überwunden, sei traditionskritisch und löse die überkommenen Bindungen auf. Die bürgerliche Gesellschaft gönne dem Einzelnen Freiheiten wie keine Gesellschaft zuvor.
    Gewiss bedroht heute der politische Mainstream eines Anti-Keynesianismus bzw. eines rechten Anti-Kapitalismus, der seit den 70er Jahren unzutreffend “Neoliberalismus” genannt wird, die Zukunft des Kapitalismus. Aber kann man ihn sinnvoll kritisieren mit einem isomorphen Anti-Kapitalismus von links? Gewiss, eine rhetorische Frage.

    Immerhin, es ringt mir Hochachtung ab, wenn jemand als Lehrbeauftragter zu Zeiten Bundeskanzler Schröders eine Veranstaltung mit dem Titel »Der Umbau des Sozialstaates als Massenbetrug« angekündigt hatte.
    Wer das beging, wird gewiss auch irgendwann in mutiger Weise über einen Marxismus hinaus gelangen, wie er von Gerhard Schröder als Juso vertreten worden war.
    – Dann dürfte es spannend werden.

  3. Hans Tigertaler sagt:

    Nun ja, Oliver Kloss, die scheinbar freundlichen Bemerkungen aus der Philosophiegeschichte über den Islam waren sehr häufig nur sarkastische Apercus, wie auch zum Beispiel bei Schopenhauer, der keinen einzigen wertvollen Gedanken im Koran gefunden haben wollte und dennoch an anderer Stelle, eingedenk seiner übergrifflichen schriftstellernden Mutter, den Moslems die einzige richtige Haltung gegenüber den Frauen attestierte; gerade bei Nietzsche spielte die misogyne Haltung des Islam eine nicht unwesentlich bestechende Rolle – abgesehen von den kulturfördernden Seiten einfachster Warenproduktion in wärmeren Breiten. Und so weiter.

    Die Reisefreudigkeit der Menschen ist wie die Rauschfreudigkeit eine Freizeitideologie: Selbst der Reaktionär Gottfried Benn (»Meinen Sie Zürich zum Beispiel…«) wusste, dass die Nachwelt sein Gedicht einmal als tiefe Einsicht rühmen würde (die man aber von Anderen trotzdem nicht erlernen kann – das Glück der Globalisierer und womöglich unser Unglück).

    Das höchste Lob, das die kapitalistische Bourgeoisie meines Wissens bisher erfuhr, stammt tatsächlich von Karl Marx: Der Fortschritt durch ihre Wirtschaftsweise in nur wenigen Jahrzehnten übersteigt für ihn denjenigen vieler Jahrhunderte vorher bei weitem (Ich habe in meiner Kindheit damit immer gewalttätige Linken-Hasser ruhigstellen können).

    Im Bohèmien war eine gekürzte Fassung meines Aufsatzes abgedruckt. Ich erlaube mir, sofern Sebastian Müller zustimmt, für alles weitere ihn hier zur Gänze als Leserbrief folgen zu lassen. Dann lohnt sich vielleicht eine schärfere Kritik.

    Hans Tigertaler
    Nur der Klassenfeind ist kein Rassist
    Religionskritik als »antimuslimischer Rassismus«
    Zur Verleumdung des Grundmotivs der Aufklärung
    Marxistische Betrachtung eines Oxymorons

    Widerstand gegen existenzbedrohende Wirtschaftskonkurrenz, soweit nur »gruppenbezogen«, gilt in diesen Zeiten weithin als Rassismus. Unsere sozialwissenschaftlichen Studenten und die bürgerliche Öffentlichkeit sind die Opfer eines Niedergangs der universitären Forschung geworden, in welcher ein korrumpierter Akademismus das Überdecken und Beschweigen selbst vernichtender neoliberaler Marktkonkurrenz mit der gefürchteten Abscheulichkeit des Rassismusverdachts erzwingen soll.

    Rassismus als »gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit» zu definieren, beweist geradezu schlagend den programmatischen Abschied des Bürgertums von der Aufklärung.

    Unabhängig davon, dass den Rassisten solche kleinteilige Differenzierung nach Gruppen immer fremd war – denn sie haben es gleich auf ganze Völker abgesehen – erwächst Rassismus, als Kategorie des Ressentiments, umgekehrt gerade nicht aus der komplizierten Gegnerschaft gegen die Identität solcher Kollektive, sondern stets aus der oktroyierten Zuschreibung genuiner, prinzipiell invarianter, im engeren Sinne biologischer und charakterlicher Eigenschaften, denen eben kein Mitglied dieses Kollektivs – und erst das gilt ja als Rassismus – irgend in seinem Leben entkommen kann. Rassismus ist ein hartnäckiges Überbleibsel vorzivilisatorischen, magischen Denkens.

    Gruppenbezogene Feindlichkeit jedoch gegen Kollektive wegen ihrer Identität oder ihrer politischen Macht (z. B. gegen den Adel, den Klerus, die Faschisten) war in Wahrheit häufig genug absolute Voraussetzung sowie Ferment und Ergebnis des Fortschritts, z.B. der Aufklärung, welche die Schrecken magischen Denkens einst von uns allen in Europa genommen haben. Die summarische negative Adressierung von Gruppen prinzipiell als rassistischen Angriff einzustufen, beweist die tiefe intellektuelle und moralische Verkommenheit der Ressentimentjäger und ihres scheinlinken Anhangs.

    Besonders die unteren Klassen und Schichten werden zurzeit von der parfümierten Bourgeoisie und ihrem anarchischen Wurmfortsatz trommelfeuerartig unter Rassismusverdacht gestellt.

    Die soziale Lage der Arbeiterschaft in unseren Ländern ist das Ergebnis allgemeiner Wirtschaftsentwicklung und ihrer sozialen Kämpfe. Dabei musste sich die Unterklasse auch immer wieder jener Mitglieder ihrer eigenen Klasse gewaltsam erwehren, die als Streikbrecher gegen die Kollegen auftraten. Deshalb ist das Misstrauen der Arbeiterschaft gegenüber Immigranten ohne die Unterstellung unzutreffender Vorurteile schon ausreichend aus der zutreffenden Feststellung des möglichen, existenzbedrohlichen Preisverfalls ihrer Arbeitsleistung durch das fremde Überangebot erklärt. Die Solidarität der Arbeiterschaft mit den Immigranten kann also insoweit nur deren eigenen Klassenkämpfen in ihren Ländern gelten, nicht aber schon einer zugereisten Konkurrenz.

    Es ist die Eitelkeit im bourgeoisen Ressentiment, einzig sich selbst Vorurteilsfreiheit zuzugestehen; dabei hatten die Rassisten schon während der Nazizeit gerade in der Industriearbeiterschaft die geringste Anzahl von Anhängern und umgekehrt ihre allertreuesten Förderer bei den heutigen Antirassisten, den gebildeten Bürgerlichen, waren sogar weithin mit ihnen identisch.

    Der Ausländer kann also schon durch seine bloße Gegenwart der potentielle nicht nur, sondern sogar der reale Streikbrecher sein. Zu dieser Einsicht bedarf es keines Vorurteils, sondern bloß des realistischen Wissens um die eigene soziale Lage. Dagegen hat die müßige Einbildung, zu einer besseren Rasse als andere zu gehören, dem Realismus der Arbeiterklasse historisch nachweislich nie standhalten können. Rassismus war in erster Linie das Rauschgift der bürgerlichen Klasse und ihrer Schichten.

    Der wahre Extremist war nämlich schon immer die Bourgeoisie selbst: Entweder sie errichtet Menschenschlachthäuser oder sie bewinselt unterschiedslos den ganzen Globus, solange es nur ein gutes Geschäft ist. Der empfindsame Einsatz ihrer scheinlinken Mitglieder für das entferntere Schicksal der Flüchtlinge und Migranten ist insofern auch wesentlich dem Stolz auf das Alleinstellungsmerkmal bürgerlicher Gewolltheit geschuldet, das sich polyglott an der natürlichen Vorsicht und dem Misstrauen der einfachen Leute weidet. Die in letzter Zeit massiv nachlassende Hilfsbereitschaft ist der untrügliche Beweis.

    Gleichwohl gilt in der kapitalistischen Welt nur noch ein einziges Hauptprogramm: Das vom Kapital im Gefolge seiner Metzeleien produzierte billigste Menschenmaterial hat ohne Menschlichkeit oder Mitleid (im Zeitalter der Luftfahrt das survival of the fittest verlustreich auf dem Treck, wie in früheren Jahrhunderten) umstandslos und jederzeit in großer Menge für den beliebigsten Zweck gerade an den hochagglomerierten Orten des Globus bereitzustehen. Freizügigkeit als erpresster menschlicher Wanderungszwang, also kriegerisch erzwungene Unfreiheit, steht nunmehr unverhüllt als höchstes Freiheitsziel moralisch sogar gegen geschriebene Gesetze und vor allen Dingen gegen die gleichmäßige Entwicklung der Länder und Regionen, der wichtigsten Voraussetzung friedlicher Entwicklung. In der Konkurrenzgesellschaft sollen die billigeren Menschen selbst aus entfernteren Weltteilen jederzeit die Wölfe der je hiesigen werden können. Der Weltmarkt als Circus Maximus, in dem die Bevölkerungen in Echtzeit gegeneinander antreten, die Apotheose der kapitalistischen Ausbeutung als Aufhebung des Raumes im Triumph ihrer Zeitökonomie. Kein Schutz mehr, nirgends.

    Die Inhaber des aus den deutschen Exportüberschüssen, also aus der exorbitanten Verschuldung anderer Länder, stammenden vagabundierenden Kapitals entdecken die Humanität als Rettung aus der drohenden Sackgasse der gescheiterten Beggar-my-Neighbour-Politik, und naturgemäß werden die verlangten Gewinne beim Einsatz für das Überleben der Stärksten entfernter Länder den hiesig Schwächsten (nicht bloß, wenn sie keine Rassisten sein wollen) aufgeladen. So verliert die ehrliche und störrische Gesetzestreue der Arbeiterschaft wieder und wieder und ausgerechnet vor der ausgerufenen Menschlichkeit des kriegführenden Kapitals jede moralische Rechtfertigung. Denn das Kapital setzt sich stets ins Recht und das Recht ins Unrecht.

    Illegale Einwanderung im Besonderen zu verteidigen, beweist Kenntnis und Menschlichkeit, sie allgemein zu fördern, verrät Ignoranz und Ausbeutung. Der Mensch ist nur das mechanische Anhängsel seines Passes, sagte Bertolt Brecht; kein Mensch ist illegal, sagte Dschingis Khan. Den Widerspruch zwischen Mensch und Horde aufzulösen, waren die Kommunisten angetreten, doch es ist gelungen, sie zu diskreditieren. Und so glauben heute unsere Enragés der Antifa: Nur noch Dschingis Khan wird was ändern. Wie auch das überschüssige Kapital scheuen sie nicht – legal, illegal, scheißegal – den permanenten Gesetzesbruch. Doch lllegalität bedeutet noch nicht einmal abstrakt Freiheit; in der Realität befördert sie regelmäßig – wie in vielen Ländern zu besichtigen – die Verslumung der Gesellschaft durch den subtraktiven Ausstoß monströsen Extraprofits für die beherrschenden Banden der Ober- und Unterwelt.

    Spürbar wird für die arbeitende Bevölkerung darüber hinaus bereits seit längerem in ihrem Wohnumfeld die beschwiegene Verachtung und Bedrohung durch die vom Kapital zur millionenfachen Einwanderung aufgeforderte intransigente religiöse Kultur des Islam.

    So gut wie sämtliche weltanschaulichen Lager aller historischen Zeiten von links bis rechts außerhalb der moslemischen Welt zeigen – einzigartig in der menschlichen Geistesgeschichte – hinsichtlich des Islam die gleiche vernichtende und warnende Kritik. Der Aufklärer Karl Marx hielt sogar, entgegen der heutigen Scheinlinken, die gewaltsame Entfernung dieser bandenmäßig, d.h. mit blutiger Gewalt nach innen und außen zusammengehaltenen religiösen Kultur noch aus dem letzten Winkel Europas (!) für eine »absolute Notwendigkeit« Die in diesem Winkel Europas, dem europäischen Teil der Türkei, lebende islamische Bevölkerung, die in ihrer eingebildeten religiösen Überlegenheit gewohnheitsmäßig und straflos unzählige Verbrechen an den ungläubigen Gewerbetreibenden verübe, von denen sie aber lebe, nannte Marx einen Pöbel, »mit dem verglichen der Mob des römischen Kaiserreichs eine Versammlung von Weisen und Helden war« (MEW Band 9, Seite 9). Und keineswegs relativierende zeithistorische Umstände, sondern die Kultur prinzipiell im Blick schrieb er: »Der Ungläubige ist „harby”, d.h. der Feind. Der Islam (!) ächtet die Nation der Ungläubigen und schafft einen Zustand permanenter Feindschaft zwischen Muselmanen und Ungläubigen« (MEW Band 10, Seite 170). Später begeisterten sich immerhin Hitler und Himmler für den Islam und zwar einzig und ausdrücklich wegen seiner Abrichtungskompetenz großer Menschenmassen für den totalen Krieg.

    Die imaginäre 1001-Nacht-Welt der sensualistischen Orientschwärmerei zwischen Klassik und Romantik nehme ich aus; mit ihrer sehnsüchtigen Beschmunzelung der Sex-Sklavinnen im Harem war sie nicht ernst gemeint, wie z.B. spätere Bemerkungen von Goethe, Heine u.a. zeigen, auch wenn der frühe Vers des jugendlichen Heine, wo man Bücher verbrenne, verbrenne man am Ende auch Menschen, ausdrücklich es am Koran veranschaulicht sehen wollte. Dass die islamischen Interessenvertreter erstaunlicherweise den Dichter bis heute nicht zum Zeugen aufrufen, muss in gänzlichem Unwissen oder in ihrem besonderen Wissen davon gründen, was Heine in Wahrheit vom Inhalt des Koran hielt: wörtlich »Unsinn« (Die Harzreise).

    Eine soziologische Organisationsbetrachtung der durch den Koran bis ins einzelne bestimmten muslimischen Gemeinschaften ergibt ein einheitliches Bild der konstituierenden, seit über tausend Jahren als unabdingbar stets eingehaltenen Prinzipien:

    1. Männerbündische Verfasstheit
    2. Frauen und Unfreie als käufliches Eigentum
    3. Hierarchische Ordnung mit striktem Gehorsam
    4. Strenger Verhaltenskodex für alle Lebenslagen
    5. Definition der Außenwelt als feindliche Umwelt
    6. Austritt aus der Gemeinschaft nur als Leiche
    7. Außenwelt tributpflichtig oder tot (Geld oder Leben)

    Damit einer Weltreligion nachzusagen, dass die Grundlagen ihrer Weltlichkeit eine komplette Kongruenz mit den Organisationsprinzipien und -zielen des Organisierten Verbrechens aufweisen, mag nur jene erbeben lassen, die diese Religion insgeheim bereits als bedrohliche Gegenwart in unserem Land erfahren; sie würden sonst allenfalls die Affizierung ihres inwendigen Knigge beklagen.

    Tritt man also heraus aus dem Spiegelkabinett religiöser Ansprüche, wird sofort klar: ein gewöhnlicher ausländischer Verein wäre mit diesen koranischen Satzungsbestandteilen, dem wörtlichen Wort Gottes, in Deutschland niemals zulassungsfähig, weil umstandslos und evident als kriminelle Organisation erkennbar. Es gehört zum Selbsterhaltungswissen aller Gesellschaften, dass sie durch Anerkennung und Legalisierung solch bandenmäßig zusammengehaltener, also fundamentale Zivilisationsstrukturen unterlaufender Organisationen nicht erst in Gefahr gerieten, sondern bereits von vornherein verloren hätten. Weniger Großmäuligkeit, vielmehr der schützende Religionsbutton am mafiotischen closed shop gibt vielen moslemischen Mitbürgern die von uns belächelte Sicherheit, dass Europa dem Islam gehören wird.

    Sein zentraler und innigster Glaubensinhalt, der Djihad, darin der vorgeschriebene gewalttätige Übergriff auf die Nichtgläubigen, ist von den aufnehmenden Gesellschaften ohn Unterlass im Zaum zu halten: Insofern wäre die Gleichberechtigung aller Religionen im säkularen Staat bei Präsenz des Islam prinzipiell und paradox nur dann gewährleistet, wenn einzig er allein permanente Unterdrückung erlitte. Schon dem zum Islam unverbrüchlich zugehörigen Rechtssystem der Scharia dauerhaft keinerlei Geltung zu erlauben, dürfte die umgebenden Gesellschaften früher oder später mit einiger Wahrscheinlichkeit in existentielle Gefahr bringen.

    Die Begriffe von Aufklärung und Fortschritt sind längst vom Finanzkapital komplett gekapert und auf den Kopf gestellt, denn es ist mit den Repressionskulturen des Islam eigentums- und geschäftsmäßig bis in die Poren verwoben und betreibt nunmehr gegen alle blutige Evidenz programmatisch einen welthistorischen Bruch: Die systematische Verharmlosung dieser Kultur zur Durchsetzung ihrer verlangten Freizügigkeit und Ausbreitung. Um das gewünschte, reiseunfreudige Menschenmaterial ungefragt wie eimerlose Schmutzlappen auf dem Erdball hin- und herschleudern zu können, werden die einigermaßen ahnungslosen europäischen Bevölkerungen wider alle Vernunft dem Einbruch seit Jahrhunderten überwunden geglaubter Schreckenszeiten in ihren Alltag ausgesetzt.

    Dabei wird mögliche Gegenwehr in historischer Infamie mit dem abwegigen Rassismusvorwurf, einer Verleumdung des Grundmotivs der Aufklärung, der Religionskritik, in Schach gehalten – und dies ausgerechnet hinsichtlich der einzigen assassine Missionierung bereits in ihren Heiligen Texten vorschreibenden Religion des Erdballs, für die also im Djihad und expressis verbis Massenmord, Raub, Verstümmelung, Vergewaltigung, Versklavung und Tributabpressung gegenüber den Ungläubigen als ein Höhepunkt der Glaubensausübung gelten. Eine Umma, eine scheinbar informelle Gemeinschaft, in der jedes einzelne Mitglied zugleich einem virtuellen Todeskommando gegen jedes andere Mitglied angehört, sofern es der Apostasie beschuldigt wird, darf als prinzipiell immun nicht nur gegen Assimilation gelten: Selbst das Maß an Integration in die fremden Gesellschaften muss aus Selbstschutz einigermaßen im Dunkeln bleiben.

    Übrigens lässt sich schon am Sprachgebrauch der bürgerlichen Antirassisten erkennen, dass sie selber nur die bloß besser camouflierten Vertreter des bürgerlichen Rassismus sind: So gilt ihnen beispielsweise und unablässig verkündet der verflossene US-amerikanische Präsident als der erste »schwarze« Präsident der Vereinigten Staaten. Wie kommen sie dazu? Warum nennen sie ihn nicht mit ihrer eigenen Logik den (vor)letzen weißen Präsidenten, da er doch zur gleichen Hälfte weiß ist? Offenbar scheint diesen Rassismusjägern noch nicht einmal die rassistische Regel übel aufzustoßen, wonach ein Mulatte, ein schwarz-weißer Mischling, bis in die sechste Generation weißer Nachkommen als Nicht-Weißer, damit als Farbiger, zu gelten hat: Er bleibt in ihren Augen sogar weiterhin ein Schwarzer. Bei weiß-indianischen Mischlingen, den Mestizen, erteilen die Rassisten ihren Ablass übrigens nach der dritten Generation.

    Während vor unserer Nase in den Städten Elende und Obdachlose auf offener Straße und unter zugigen Brücken unbeachtet vor sich hin verrecken – nicht entfernt sollten sich je seit dem letzten Krieg die Bürger so absichtsvoll an diese entsetzliche Grausamkeit der verantwortlichen Politik gewöhnen – bejammert das Fußvolk des Finanzkapitals, die bürgerliche Scheinlinke, lieber noch die übernächste Ausstülpung geschlechtlicher Lebensart als unterprivilegierte Minderheit, der zuerst und sofort ihre humanen Widmungen zu gelten hätten.

    Die fortwährend geäußerte Verachtung gegenüber der Unterklasse mit Verleumdungen wie Abgehängte, Verlierer, Überflüssige, White Trash verrät diese Scheinlinke als unbarmherzige Gegnerin der Arbeiterschaft, ihr Stolzieren im linken Spektrum als betrügerischen Aufzug des altbekannten Klassenfeinds.

    Dass bei der kleinsten Regung der wirklichen Rassisten, der Neonazis, schockierenderweise nicht mehr sofort die Polizei kommt, wie weitgehend in der früheren BRD und in der DDR (jahrzehntelang durften sie mit offen faschistischen Äußerungen nicht das Maul aufmachen) hat seine Ursache in der ihnen zugedachten verdeckten Funktion: Ihre Protuberanzen dienen der Verleumdung sozialer Kämpfe durch die herrschende Klasse und als Verwarnung des Volkes durch seine scheinlinken Dompteure: »Ruhig, Brauner!« (Jakob Augstein)

    Die internationale Solidarität der Arbeiterklasse wird in der marxistischen Auffassung ausdrücklich als eine Internationale des Klassenkampfes verstanden und nicht des Almosens.
    Die frenetischen moralischen Masturbationen unserer heutigen Scheinlinken in der Migrationsfrage, der Hilfe für die Stärksten entfernter Länder, sind vom voyeuristischen Kapital ausdrücklich bestellt worden: Solidarität im Teilen, nicht im Kämpfen! Kostensenkung gegen diejenigen, die am wenigsten haben.

    Klassenkampf? Nein, hoch die Internationale des Bakschischs! Unsere Linken wohnen im Mastdarm der Herrschenden. Abgeprotzt sind sie das Fußvolk des permanent kriegführenden Kapitals, in Selbstrührung vergehend.

    Und siehe da, am Ende ist nur der Klassenfeind kein Rassist. Der schmutzige neoliberale Rassismusvorwurf ist das reißfeste Präservativ des Klassenkampfs.

  4. Oliver Kloss sagt:

    1.) Ich sehe kein Problem darin, Rassismus als eine Weise “gruppenbezogener Menschenfeindlichkeit” zu verstehen, eben aufgrund biologischer Merkmale.
    Die Umkehr ist selbstverständlich logisch falsch, nicht jede “gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit” ist Rassismus, heute dürfte der Kulturalismus allemal weiter verbreitet sein. – Wer wollte das bestreiten?

    2.) Ich teile auch die Auffassung, sozialer Kampf oder die politische Gegnerschaft im Machtkampf können “Voraussetzung sowie Ferment oder Ergebnis des Fortschritts, z.B. der Aufklärung” etc. sein.

    3.) Ich unterscheide jedoch Feindschaft mit dem Ziel der Liquidation des Feindes klar von der Gegnerschaft im Kampfe, die auf eine Einschränkung der Macht des Gegners zielt, ihn aber leben lässt.

    4.) Da, wo der Kampf des Bürgertums gegen den Adel liqudatorisch betrieben wurde, waren auch bald die Bürger nicht mehr vor Verfolgung sicher. Ich verwies auf den Jakobinismus, den Tiefpunkt der Revolution in Frankreich. Ebenso diente ein jeglicher “Klassenkampf”, der sich in marxistischer Tradition liquidatorisch gebärdete, gerade den Arbeitern nicht. Bereits unter Lenin wurden in der Sowjetunion über 800.000 Menschen liquidiert, über die Zahl der Millionen Toten unter Stalin wird noch gestritten.

    5.) Ich bin kein Marxist. Ich halte den Marxismus für einen theoretisch um 1900 sogar in der Sozialdemokratie von ökonomisch klugen Denkern wie Eduard Bernstein (mit der Erkenntnis der Grenznutzentheorie) überwundenen historisch bedingten Irrtum.
    Weltpolitisch dürfte der Marxismus 1989/ 90 auch als Rechtfertigungsideologie freiheitsfeindlicher Staatsklassen erledigt sein. Die Staatsklassen in Kuba und Korea stellen sich noch immer explizit in diese Tradition, aber rücken inhaltlich immer weiter davon ab.

    6.) Den “Klassenkampf” im hegelianisch-marxistischen Sinne als Weg zur system-sprengenden Revolution, als Ausweg aus dem Kapitalismus, halte ich für eine philosophische Illusion, die schlich unnötig ist.
    Albert Otto Hirschmann schrieb einmal, es sei verwunderlich, wie groß der Konflikt zwischen Kapital und Arbeit durch Marxismus aufgebauscht worden sei, obwohl es doch um teilbare Güter geht, um eine reine Verteilungsfrage innerhalb des Kapitalismus.
    Kurz: Vom “Klassenkampf-Mythos” bleibt im ökonomischen Sinne der Kampf um steigende Lohnhöhe bzw. um Freizeit für die Arbeitenden angesichts der Produktivitätssteigerungen innerhalb des Kapitalismus übrig.
    In diesem Kampfe werden Ideologeme zur Verdummung des politischen Gegners eingesetzt, wie sie z.B. der sogenannte “Neoliberalismus” liefert, aber es gibt auch Statistiken, die Theoretikern beider Seiten an der Konfliktlinie Kapital-Arbeit zugänglich sind. Seit John Maynard Keynes wissen wir, wie Kapitalismus wirklich funktioniert.

    7.) Im Jahre 2017 erscheint mir eine leidenschaftliche Polemik allgemein gegen “die Bourgeoisie” arg antiquiert und kaum bereichernd, zumal wenn ihr allgemein unterstellt wird, das “kriegführende Kapital” erlege Flüchtlingen einen “Wanderungszwang” auf.

    8.) Bei Ihren Ansichten über Islam handelt es sich offenbar um eine (ganz persönliche) Obsession.
    Dazu nur noch wenige Worte: Der historische Islam ist gewiss nicht gewaltsamer als das historische Christentum mit Gegnern umgegangen, zumeist wurden sie weit weniger repressiv behandelt (Statt Zwangstaufen z.B. eine Kopfsteuer als Motivation zur Konversion). Das Maurische Reich war im Vergleich zum europäischen Mittelalter eine “höhere Cultur” für Friedrich Nietzsche, der Zivilisiertheit am Umgang einer Gesellschaft mit ihren Gegnern zu bemessen pflegte. Die Zunahme totalitärer Gruppen innerhalb des Islams der Gegenwart ist ein historisch junges Phänomen, wobei sich eher eine politökonomische Analyse als eine religions-essenzialistische Erklärung lohnt.

    9.) Das Hauptanliegen des Textes ist wohl die Polemik gegen “bürgerliche Scheinlinke”, die nicht einsehen wollen, dass “das Misstrauen der Arbeiterschaft gegenüber Immigranten” ökonomisch bedingt sei, es Ausdruck der Angst vor Preisverfall der Arbeit bei steigendem Angebot von Billig-Arbeit ist.
    Unter Bedingungen von Massenarbeitslosigkeit ist das ein ernst zu nehmendes Problem, keine Frage, zumal die Konter-Reformen der rot-grünen Bundesregierung zur Verschärfung der Ungleichverteilung erheblich beigetragen haben, wie sich am Gini-Koeffizienten unbestreitbar zeigen lässt. Dies zu verstehen, muss man kein Marxist sein.
    Aber wozu so übertriebene Polemik, von der sich Lesende kaum angesprochen fühlen, um auf dieses Problem hinzuweisen?

  5. Hans Tigertaler sagt:

    Nun, Oliver Kloss, Sie sagen »seit John Maynard Keynes wissen wir, wie Kapitalismus wirklich funktioniert«. Sie meinen wohl, wie er für Keynes funktionieren sollte – denn so funktioniert er gerade nicht, jedenfalls nicht on the long run, wie die bornierten Figuren Schröder und Fischer durch ihrem chemisch reinen kapitalistischen Bereicherungstrieb ja erneut an den Tag legten.

    Ich sehe schon, wir bewegen uns schnurstracks auf das weite und Überzeugungen abpressende Feld der conditio humana; die Diskussion wäre endlos.

    Doch in der Abkürzung liegt vielleicht das Glück, denn die höchste wissenschaftliche Abstraktionsstufe kann schon formal am Ende nichts anderes sein als ein Lebkuchenvers. Nun denn:

    Der ganze wunderbare Marx, seine analytische Intelligenz, die bis heute mit keiner bisherigen gesellschaftlichen Praxis logisch zwingend etwas zu tun hat, lässt sich in einem einzigen identitätsphilosophischen Lebkuchenvers zusammenfassen:

    Produktionsformen und Eigentumsformen sind logisch dasselbe. Die tatsächliche, nicht einvernehmliche Abweichung von dieser Logik, die den menschlichen Fortschritt bloß bewusstlos vorantrieb, begründen zugleich das große gesellschaftliche Unglück.

    Der ganze Keynes, seine analytische Intelligenz, kann durchaus als typisch praktische Nutzanwendung der Marxschen Auffassung angesehen werden auf der Grundlage der Kontaminierung der Begriffe von Eigentum und Besitz. In einen Lebkuchenvers gepresst:

    Produktivitätsentwicklung und Einkommensentwicklung sind logisch dasselbe. Die willkürliche, nicht einvernehmliche Abweichung von dieser Logik, die den menschlichen Fortschritt inzwischen aber bewusstlos hintertreibt, begründen zugleich die vernichtenden Krisen.

    Doch Keynes vergaß, dass der gesamtwirtschaftlichen, bloß theoretischen Einsicht die einzelwirtschaftliche Gewalt der wirklichen Macht entgegensteht: Der kapitalistische Feudalherr, der jenseits gesamtwirtschaftlicher Logik zu handeln stets für sich profitabler nicht nur findet, sondern bei Strafe seines Untergangs finden muss. Im Angesicht der Zustände: Quod erat demonstrandum.

    Revolutionen zu vermeiden, ist der Traum der Reformisten. Denn auch die Gewaltspirale der Revolutionäre ist scheußlich (wie die Robespierres, des allerersten Beseitigers der Sklaverei in Europa). Doch wie soll man sie vermeiden angesichts der erschütternden Wiederkunft des gefährlichen Hegemonialstrebens, etwa der deutschen hirnlosen Herrschenden?

    Sie, Oliver Kloss, sagen mit Hirschmann, es sei verwunderlich, wie groß der Konflikt zwischen Kapital und Arbeit durch den Marxismus aufgebauscht worden ist – einer simplen Verteilungsfrage.

    Nun, Noam Chomsky sprach, wenn ich mich nicht irre, von 20 Millionen Toten seit dem 2. Weltkrieg durch die Kriege des Kapitals. Oder wessen Kriege waren das? Die gesettelten sogenannten kommunistischen Staaten des Ostblocks haben auch in dieser Hinsicht versagt.

    Zum Islam: Seine unabweisbaren göttlichen Grundsätze mit denen von Al Capone und Lucky Luciano gleichzusetzen, war auch unseren großen linken Philosophen und Politologen der Nachkriegszeit keineswegs fremd. Diese Kultur nicht zur Türe reinlassen, sondern noch die Ritzen verstopfen, soll Theodor W. Adorno gesagt haben. Doch heute, da unser ganzer Kontinent Europa, einmalig in über tausend Jahren, keinen Witz mehr und keine Karikatur über diese Religion wagt (wer will schon, wie in England, auf offener Straße bei lebendigem Leib mit der Axt zerhackt werden) ist diese Gleichsetzung eine ganz unerklärliche private Obsession, also eine Geschmacksache.

    Zu guter Letzt: Zu »Rassismus ist gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit«. Als Definition, also erschöpfend, diesen idiotischen Satz nur aus der einen Richtung gelten zu lassen, aus der anderen aber nicht – da fragt man, wenn man Logik hat, was sucht ein Suaheli-Haar denn nachts um drei am Kattegat – nun ich nehme an, dass Sie das schon selbst erkannt haben. Macht nichts.

    Natürlich spüre ich, worum es Ihnen nach ihren Erfahrungen in der DDR eigentlich geht: Um ein furchtloses, unbedrängtes Leben.

    Dann darf man sich aber nicht auf die Weisheit unserer herrschenden Eliten verlassen, denen das lebenswichtige Prinzip der Nichteinmischung in fremde Länder traditionell fern steht! Vor unserer Revolution stand bisher immer ihr Krieg. Umwälzungen finden in Sackgassen statt, sagt Brecht. Und Revolutionen sind Naturereignisse.

  6. Denken statt Handeln sagt:

    Hallo Herr Kloss,

    ich hoffe ich kann Ihre Frage “War Karl Marx tatsächlich auf so schlichte Weise militant islamophob?” mit dem Hinweis auf die Marx/Engels-Werke, Bd. 1, 378ff beantworten. Dort schreibt Marx: “die Kritik der Religion ist die Voraussetzung aller Kritik” und in seinem Werk “Zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie. Einleitung.” MEW Band 1, S. 387 wird er noch etwas konkreter, wenn er prognostiziert: “Deutschland wird sich daher eines Morgens auf dem Niveau des europäischen Verfalls befinden, bevor es jemals auf dem Niveau der europäischen Emanzipation gestanden hat. Man wird es einem Fetischdiener vergleichen können, der sich zusätzlich die schwerwiegenden Krankheiten des Islam eingehandelt hat, während er noch an den Krankheiten des Christentums siecht.“ Ich hoffe das reicht Ihnen, um die Genialität dieses Mannes zu würdigen, denn nichts anderes passiert gerade. Man verharmlost oder kuscht vor einer totalitären Ideologie. Nicht das erste Mal in der Geschichte dieses Landes…wohl bemerkt!

    Des Weiteren geht es bei der Betrachtung des Problems nicht darum, Verschiedenes und im Kern doch Gleiches gegeneinander aufzuwiegen. Es reicht, dass jedes auf seine Art furchtbar war und bleibt. Insofern verharmlost auch niemand das aktuelle und auch historische Wirken jedweder religiösen Sekten oder Kirchen. Selbst der viel gelobte Buddhismus ist, was es scheint, ein Mittel zur Durchsetzung von Macht. Zur Unterlegung meiner letzten These folgender Link: http://www.deutschlandfunk.de/keine-voellige-gewaltlosigkeit-auch-buddhisten-kennen.886.de.html?dram:article_id=308008 (Sie werden in der Lage sein, selbst weiterführend zu recherchieren) und ein kurzes Zitat von Erich Mühsam, das sehr eindrücklich das wahre Problem aufzeigt: “… die Menschen verlangen nach Herrschaft, weil sie in sich selbst keine Beherrschtheit haben. Sie küssen die Talare der Priester und die Stiefel der Fürsten, weil sie keine Selbstachtung haben und ihren Verehrungssinn nach außen produzieren müssen. Sie schreien nach Polizei, weil sie allein sich nicht schützen können gegen die Bestialität ihrer Instinkte. Wo ihr Zusammenleben gemeinsame Entschlüsse verlangt, da lassen sie sich vertreten (die deutsche Sprache ist sehr feinfühlig), weil sie den eigenen Entschlüssen zu trauen nicht den Mut haben. Das politische Leben der zivilisierten Völker erschöpft sich – um den Pferdevergleich wieder aufzunehmen – im Ersinnen immer vollkommener Zügel, Sättel, Deichsel, Kandaren und Peitschen. Nur darin unterscheidet sich der arbeitende Mensch vom arbeitenden Pferd, daß er selbst hilft, verbesserte Systeme seiner Fesselung zu erfinden und sich anzulegen. Doch gleichen sich beide im Zutrauen zu ihrem starken Eisenbeschlag und in der Verhinderung seiner Anwendung durch Scheuklappen.” Den ganzen Beitrag unter dem Titel “Anarchie” finden Sie bspw. hier: https://www.anarchismus.at/anarchistische-klassiker/erich-muehsam/164-erich-muehsam-anarchie

    Des Weiteren empfehle ich Ihnen, sich dringend noch einmal über das Konzept der Dhimma oder Dhimmitude, welche mit der Erhebung einer Dschizya (Kopfsteuer) einhergeht, ebenso ausgiebig zu informieren, wie über die Kairoer Erklärung der Menschenrechte aus dem Jahr 1990 einschließlich der dieser Deklaration zugrunde liegenden Schari’a. Und auch das immer wieder in Feld geführte “hochzivilisierte” Maurische Reich stinkt zum Himmel, angefangen von der gewaltsamen Eroberung der Iberischen Halbinsel bis hin zur Unterdrückung und Ausbeutung der christlichen und jüdischen Bevölkerungen. Schade dass der auch von mir hoch geschätzte Friedrich Nietzsche aufgrund seiner Immobilität nie in den Genuss kam, die Schädelminarette von Córdoba zu bestaunen. Zitat: “Selbst Averroes, der große Philosoph des hohen Mittelalters, war vor den harten Regeln des Allahgesetzes nicht sicher. Er lebte in Spanien, nach westlicher Vorstellung im Hort der Toleranz, wo man allerdings viele seiner Werke verbrannte und ihn in Córdoba an den Pranger stellte, um ihn an die Grenzen des islamischen Geistes zu erinnern. In einer solchen Atmosphäre konnte auch das Phänomen des Schädelminaretts aufleben. Zehntausende abgeschlagener Christenköpfe lieferten – in großen Mengen auch nach Nordafrika exportiert – das Baumaterial für Minarette des toleranten Spanien.” (https://www.welt.de/print-welt/article410926/Der-Mythos-vom-toleranten-Islam.html)

    Müsste ich die Geschichte des Islam kurz zusammenfassen, ich würde es wie folgt tun: Seine Ausbreitung erfolgte über Jahrhunderte hinweg gewaltsam. Seine angeblichen kulturellen Leistungen waren das Ergebnis der Ausbeutung und der Unterdrückung der eroberten Bevölkerungen der Zivilisationen, die den Jahrhunderte andauernden Angriffen nicht standhielten (z.B. das oströmische Reich und Persien) sowie der Assimilation ihres Wissens und ihrer Techniken. Selbst die sogenannten Arabischen Zahlen kommen ursprünglich aus Hindustan. Mit der Beendigung der Sklaverei durch die europäischen Kolonisatoren (https://www.youtube.com/watch?v=B2OQO-SS2dw & https://de.wikipedia.org/wiki/Sklaverei_im_Islam) endete auch die Vormachtstellung des Islams rund um das Mittelmeer und der wirtschaftliche und kulturelle Abstieg der einstmals so “sagenhaften” Reiche zu “quasi” – Dritte Welt Staaten, deren einziges Kapital lediglich das so dringend für die Weltwirtschaft benötigte Öl ist respektive war, begann. Und wenn sie wissen wollen, wie gelebter Islam auch heute noch aussehen kann, schauen Sie nach Saudi-Arabien, den Iran oder in das “befriedete” Afghanistan: https://www.youtube.com/embed/uZnElkJpv0Q?list=FLFFyVngtOgQtah7AUJh6aog !!! Seit 1400 Jahren nichts Neues. Seit 1400 Jahren Mittelalter.

  7. Hans Tigertaler sagt:

    Der Kommentator »Denken statt Handeln« müßte hier allerdings erst richtig handeln – denken ist bei korrekter Zitation noch nicht nötig. Ohne seine ganze Stellungnahme schon geprüft zu haben, nur soviel: Marx schreibt an der bezeichneten Stelle in der Einleitung zur Kritik der Hegelschen Rechtsphilosophie nicht, wie er behauptet: »Deutschland wird sich daher eines Morgens auf dem Niveau des europäischen Verfalls befinden, bevor es jemals auf dem Niveau der europäischen Emanzipation gestanden hat. Man wird es einem Fetischdiener vergleichen können, der sich zusätzlich die schwerwiegenden Krankheiten des Islam eingehandelt hat, während er noch an den Krankheiten des Christentums siecht.« Vom Islam ist in diesem Satz nicht die Rede! Das korrekte Zitat lautet: »Deutschland wird sich daher eines Morgens auf dem Niveau des europäischen Verfalls befinden, bevor es jemals auf dem Niveau der europäischen Emanzipation gestanden hat. Man wird es einem Fetischdiener vergleichen können, der an den Krankheiten des Christentums siecht.« (MEW, Band 1, Seite 387) Sie sollten nicht falsch Zeugnis reden!

  8. Denken statt Handeln sagt:

    Durchaus! Danke für die Korrektur! Ich sollte die Quelle der Zitation noch einmal ausgiebig gegenprüfen, bin ich doch bisher davon ausgegangen, sie sei valide. Insofern korrigiere ich meine Aussage insbesondere was diesen Teil betrifft gern, kann es nur leider nicht mehr verändern. Dies tut jedoch meinem entäußerten Willen keinen Abbruch, jedwedem religiösen Diahorroe entschieden mit der Flamme der Aufklärung entgegenzutreten.

    • Denken statt Handeln sagt:

      Korrektur: “jedwedem religiösen Diarrhoe” muss es heißen. Im Übrigen musste ich nach Prüfung meiner Quelle feststellen, daß die Abänderung des Marx-Zitats durch den Autor nicht adäquat kenntlich gemacht wurde. Die fälschliche Verwendung bitte ich daher zu entschuldigen.

  9. Oliver Kloss sagt:

    1.) Wenn die Exegese der Vorurteile eines Karl Marx gläubigen Marxisten noch etwas bedeutet, warum nicht? Nostradamus hat auch seine Fans.
    2.) In der Makro-Ökonomie ist Karl Marx einfach Wissenschaftsgeschichte, für die Gegenwart so bedeutsam wie Adam Smith, d. h. nicht sinnlos, aber bar des hohen Erkenntniswertes für die Zukunft.
    3.) Nichts gegen Revolutionen, wo die Analyse der Situation keinen besseren Weg zulässt! Auf eine “Besserung” des Realsozialismus zu setzen wäre z.B. spätestens ab 1968 naiv gewesen. Aber wir kennen keine vergleichsweise bessere Gesellschaftsgestaltung als die staatlich regulierte marktförmige.
    Schon der Schwiegersohn von Karl Marx, der dem Hegelianismus sehr skeptisch begegnende Paul Lafargue, erkannte die Unsinnigkeit einer Fixierung auf die Idee der systemsprengenden Revolution, sofern sich der Kapitalismus auch zugunsten der Arbeitenden besser gestalten ließe. Später wurde diese Einsicht “Reformismus” genannt und war sozialhistorisch überaus erfolgreich.
    (Was sich von der revolutionären kommunistischen Arbeiterbewegung nicht sinnvoll behaupten ließe.)
    Wie sich mit Zeugen Jehovas schlecht über Christus streiten lässt, so sind die Worte vor Strenggläubigen aller Spielrichtungen zumeist gleich “Perlen vor die Säue” geworfen. Daher möchte ich mich aus der Debatte zu diesem Artikel verabschieden.

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